0920 - Insel der Vernichtung
hätte er den Quellmeister getötet. Schwierig genug war es gewesen, ihn in eine Situation zu bringen, in der Pankha-Skrin glaubte, überlegen zu sein.
Laire hatte Pankha-Skrin und Verna Theran gesehen und sich blitzschnell entschieden, die Partie remis enden zu lassen.
Jetzt stürzte Laire ins Wasser, weil er nicht wußte, welche Informationen Pankha-Skrin über ihn besaß.
Daher wollte er sich nicht dadurch retten, daß er sein Flugaggregat einsetzte.
Kaum war er jedoch einige Meter unter der Wasseroberfläche, als er wieder jenen Impulsen folgte, die ihn schon vorher interessiert hatten.
Sie erinnerten ihn an Signale, die er vor Jahrmillionen vernommen hatte!
Pankha-Skrin war in diesen Sekunden nahezu vergessen.
Laire glitt lautlos durch das Wasser, und er war sicher, daß ihn niemand beobachtete.
Er entfernte sich immer weiter von der Insel, von der er gestürzt war. Als er etwa fünf Kilometer unter Wasser zurückgelegt hatte, tauchte er auf. Er schwebte über den Wellen. Aus der ausgeglühten Augenhöhlung leuchtete es. Funken stoben daraus hervor, und das eingedrungene Wasser verdampfte.
Laire blickte zur Insel zurück.
Trotz der Entfernung entdeckte er die Kamera, mit deren Hilfe Pankha-Skrin ihn beobachtet hatte. Sie war auf die zertrümmerte Insel gerichtet, von der er geflohen war.
Laire wandte sich der offenen See zu und raste weiter, wobei er sich stets einige Meter über den Wellen hielt. Er folgte jenen Impulsen, die ihn zunächst in die Tiefe gelockt hatten, die aber nach der Zerstörung der Insel aus einer ganz anderen Richtung kamen.
Laire schloß daraus, daß der Sender unter der Insel ausgefallen war und dadurch einen anderen aktiviert hatte.
Als er etwa eine Stunde geflogen war, tauchte am Horizont eine Stahlinsel auf, die größer war als alle anderen, die er bisher gesehen hatte. Sie reichte von Horizont zu Horizont.
Zunächst ging Laire von der Voraussetzung aus, daß sie besiedelt war, doch dann bemerkte er die Riffe, die der Insel vorgelagert waren. Mächtige Grundseen brachen sich an ihnen und machten die Insel von See her unzugänglich.
Er flog über die Riffe hinweg und landete auf der Insel, auf der vor Jahrhunderttausenden eine Stadt von gewaltigen Ausmaßen gestanden hatte.
Jetzt sah sich der Roboter nur noch einer unübersehbaren Trümmerlandschaft gegenüber. Zerstörungen waffentechnischer Art waren jedoch nicht zu erkennen. Es war allein das Alter, das zum Zerfall geführt hatte.
Laire stieg senkrecht in die Höhe, um einen besseren Überblick zu gewinnen. Wenig später erkannte er, daß die Insel einen Durchmesser von etwa einhundert Kilometern hatte. Sie war vollkommen von Riffen eingeschlossen, so daß niemand sie von See her erreichen konnte. Nur wer über Fluggeräte verfügte, konnte auf ihr landen. Derartige Maschinen aber hatten den Bewohnern von Terzowhiele offenbar seit Jahrhunderttausenden nicht mehr zur Verfügung gestanden. Die gestrandeten Raumfahrer, die es auf dieser Welt gab, hatten diese Insel nicht erreicht.
Dabei schien es eine der wichtigsten von Terzowhiele überhaupt zu sein.
Laire ließ sich über die Insel treiben, um sie von oben zu studieren. Je weiter er kam, desto deutlicher wurde, daß er nirgendwo auf Intelligenzen stoßen würde. Auf der Insel bestanden ausgedehnte Vogelkolonien.
Zwischen den Ruinen der Gebäude standen die verrosteten Reste von Maschinen herum. Eine Reihe von Kleintieren lebte in den Trümmern. Sie wurden von Raubvögeln gejagt.
Laire landete im ehemaligen Stadtzentrum auf einem Platz, der mit Trümmern übersät war. Von hier kamen die Impulse, die ihn angelockt hatten. Er fragte sich, ob er am Ziel war. Der erste Sender war nach der Atombombenexplosion aktiv geworden. Der zweite hatte sich eingeschaltet, nachdem der erste seine Arbeit eingestellt hatte.
Befand sich der wichtigste Sender auf dieser Insel, oder bildete er nur den Teil einer Kette, die den ganzen Planeten umspannte?
Laire suchte etwa eine Stunde. Dann fand er unter den Trümmern einer zusammengebrochenen Säule einen Zugang nach unten.
Er räumte die Trümmer zur Seite und brach das Schott auf, das darunter lag. Dann glitt er in einen senkrecht abfallenden Schacht. Als er etwa zwanzig Meter weit gekommen war, durchstieß er eine unsichtbare Schranke, und verborgene Lichtelemente leuchteten auf.
Laire wußte, daß er etwas gefunden hatte, was noch wichtiger war als seine Auseinandersetzung mit Pankha-Skrin. Die Entdeckung überstieg alles an
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