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0920 - Insel der Vernichtung

Titel: 0920 - Insel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bedeutung, auf was er bisher gestoßen war.
    Die Impulse, die er empfing, waren wesentlich intensiver geworden. Laire empfand eine tiefe Sehnsucht nach jener anderen Ebene, die er nur mit der Hilfe des Auges erreichen konnte, das die Loower ihm entwendet hatten.
    Er legte seine Hände an den Kopf, so wie er es getan hatte, als die Trümmerleute ihm das linke Auge aus der Kopfvertiefung heraussprengten. Damals hatte er versucht, sein Auge mit den Händen vor den tobenden Gluten zu schützen. Es war ihm nicht gelungen. Seine Finger waren unter dem Einfluß der enormen Temperaturen auf die Hälfte geschrumpft.
    Als Laire etwa zweihundert Meter tief abgesunken war, endete der Schacht an einer Panzerplatte. Sie war nicht völlig abgeschlossen. An einer Seite verblieb eine fingerbreite Lücke. Durch sie schoben sich die farblosen Ranken einiger Pflanzen nach oben.
    Laire landete auf der Platte und kniete nieder. Er ließ die Finger über die Pflanzen gleiten. Diese waren der Beweis dafür, daß es jenseits der Platte Leben gab.
     
    *
     
    Dichter Regen peitschte gegen die Fanzerplastkuppel des Shifts. Der Wind steigerte sich zum Orkan.
    Verna Theran blickte immer wieder mitfühlend zu Gurxa hinüber, der bleich neben ihr saß. Sie wagte nicht auszusprechen, was sie beide dachten.
    Wenn die Frauen, Kinder und Alten wirklich mit Schiffen auf die See hinausgefahren waren, dann waren sie längst tot. Gurxa war der Anführer eines Stammes von Steppenbewohnern. Weder er noch irgend jemand aus seinem Volk verstand genügend von der Seefahrt, um sich bei einem solchen Wetter behaupten zu können.
    Die See ging hoch.
    Verna schätzte, daß die Wellen eine Höhe von zehn Metern und mehr erreichten.
    „Sie schaffen es", sagte Gurxa plötzlich. Er blickte die Robotologin mit funkelnden Augen an. „Sie leben noch, und sie werden diesen Sturm überstehen. Warum fliegst du nicht dorthin, wo sie sind?"
    „Wir befinden uns auf dem Kurs, den du mir angegeben hast", erwiderte sie ruhig. „Du hast allerdings in einer Hinsicht recht. Wir hätten sie längst finden müssen."
    „Aber wir haben sie nicht gefunden."
    „Und das wird uns auf diese Weise auch nicht gelingen." Verna zog den Shift hoch. Steil stieg die Maschine in die Höhe. Gurxa packte das Mädchen am Arm.
    „Glaubst du, daß sie da oben sind?" schrie er. Sein Gesicht verzerrte sich vor Zorn. Er beherrschte sich nur noch mühsam.
    „Natürlich nicht", antwortete sie, „aber von oben kann ich sie vielleicht orten."
    Er verstand nicht, wovon sie sprach. Sie versuchte, es ihm zu erklären, doch er schüttelte immer nur den Kopf und beschuldigte sie, ihn und seinen Stamm verraten zu wollen.
    „Nun gut", sagte Verna schließlich. Sie lächelte freundlich. „Dann will ich dir etwas zeigen."
    Er ließ sie los, als sie seine Hände zurückdrängte. Sie stand auf und nahm einen Paralysator aus einem Waffenfach. Gurxa blickte sie fragend an.
    „Was ist das?"
    „Ein Beruhigungsmittel", antwortete sie und löste den Lähmstrahler aus. Der Barbar brach zusammen. Sie beugte sich über ihn und strich ihm mit den Fingern über die Augen, uni die Lider zu schließen, damit die Augäpfel nicht eintrockneten.
    Dann setzte sie sich wieder hinter das Steuer.
    Der Flugpanzer war mittlerweile bis auf eine Höhe von fast achttausend Metern aufgestiegen. Das genügte der Robotologin, da sie von hier aus eine ausreichend große Fläche ortungsmäßig erfassen konnte.
    Sie schaltete die verschiedenen Ortungsgeräte ein und suchte das Meer ab. Dabei hatte sie nur wenig Hoffnung, daß sie die Schiffe der Steppenbewohner finden würde. Doch schon nach wenigen Sekunden zeichneten sich drei klare Reflexe auf den Schirmen der Infrarotortung ab.
    Verna ließ den Flugpanzer steil abfallen und flog einige Minuten lang nach Norden. Dann erkannte sie mitten in der tobenden See drei Schiffe. Der Sturm trieb sie auf eine riesige Kunstinsel zu.
    Verna bemerkte entsetzt, daß die Insel von Riffen umringt wurde. An diesen mußten die Schiffe zerschellen. Sie hatten keine Möglichkeit, ihnen auszuweichen.
    Sie ließ den Flugpanzer weiter abfallen. Jetzt bereute sie, daß sie den Großen Gurxa paralysiert hatte, da er ihr hätte helfen können, die Männer, Frauen und Kinder aus den Booten zu retten. Sie erwog, die Lähmung mit pharmazeutischen Mitteln wieder aufzuheben, doch sie war sich nicht sicher, wie Gurxa sich danach verhalten würde. Sie fürchtete, daß er sie in seinem Zorn aus dem Shift werfen würde,

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