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0920 - Mandragoros Alptraum

0920 - Mandragoros Alptraum

Titel: 0920 - Mandragoros Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte, daß andere über ihm standen. Dabei spielte es keine Rolle, wer das nun war.
    In der Rechten hielt er noch das Messer. Die Klinge war sehr scharf. Ihr würde auch die Pflanze nichts entgegensetzen können.
    Blitzschnell schlug er mit dem Messer zu, und er kappte die Pflanze dicht unter seiner Faust. Er warf den Rest weg, der noch zwischen seinen Fingern klebte, und jeder im Raum bekam diese heftigen Bewegungen mit, aber auch die Folgen der Tat.
    Aus der Öffnung schoß eine Fontäne in die Höhe. Ein dunkler, sirupartiger Saft, der trotz des Drucks nicht die Decke erreichte, sondern kurz davor stoppte und wieder zurückfiel.
    Das Zeug landete teilweise auf Susas Kopf, der ihn nicht rasch genug hatte zur Seite nehmen können. Seine linke Hälfte wurde erwischt und auch ein Teil der Schulter.
    Aber das war nicht alles.
    Die Pflanze wehrte und rächte sich für die Tat. Sie war nach dem Schnitt wieder zu Boden gefallen, blieb dort aber nicht lange liegen, sondern zuckte sofort wieder in die Höhe, und dabei schnellte sie auf den Kopf des Verbrechers zu, der ihn nicht so schnell zur Seite nehmen konnte.
    Der Pflanzenteil wand sich blitzartig um den Hals des Mannes wie eine ölige Schlange, und dann drückte sie erbarmungslos zu.
    Vicenca Marcas aber lächelte…
    ***
    Drei Fenster – drei Gesichter!
    Wir sahen sie überdeutlich, als wären sie extra für uns von der Rückseite her beleuchtet worden, und ich mußte zugeben, daß Bill mich zurecht alarmiert hatte.
    Diese Wesen waren der eigentliche Grund für meinen Flug nach Manila gewesen, denn mein Freund wußte nicht mehr, wie er sie einschätzen sollte.
    Waren es Zombies, waren es lebende Mumien oder Schrumpfköpfe, die auf andere Körper gesetzt worden waren? Wie auch immer, zwei dieser Gesichter gehörten Frauen.
    Die ältere von ihnen hatte strohblonde Haare, die nach drei verschiedenen Seiten hin abstanden. Ihre Gesichtshaut war zusammengezogen und vereinigte sich in der Nähe des Mundes, wo ein dünnes Muster aus Falten entstanden war.
    Für einen Moment konzentrierte ich mich auf die Augen und mußte zugeben, daß ich in ihnen keinen Funken Leben entdeckte.
    Sie waren kalt, böse und ausdruckslos, obwohl sie mir zugleich grausam vorkamen.
    Ich schaute mir auch die anderen Gesichter an, die durch das Zusammenziehen der Haut ebenfalls ein katzenhaftes Aussehen bekommen hatten. Aus den Schlitzaugen in den Fratzen strömte uns das Böse entgegen.
    Sie waren endlich da, und Bill Conolly drehte sich mir zu. »John, das sind sie.«
    »Ich weiß.«
    »Dann hat auch Oliveiro das gewußt.«
    »Wahrscheinlich.«
    »All right, was tun wir?«
    Jetzt, wo wir endlich Bescheid wußten, hatte sich die Spannung bei uns ein wenig gelöst. Wir konnten durchatmen und uns auf die Feinde einstellen.
    Ich sah mir noch das Frauengesicht an, das besonders deutlich diesen katzenhaften Ausdruck zeigte, weil sich bei ihr die Haut sehr dünn über die Knochen an den Wangen spannte. Dadurch sah der Mund aus, als wäre er zu einem ständigen Grinsen verzogen.
    Ich konzentrierte mich auf die katzenhaften Augen. In den Pupillen lebte etwas, mit dem ich nicht zurechtkam. Ein böser, unheimlicher Blick, der mich durchbohren wollte.
    War es Haß?
    Haß auf die Menschen, die noch lebten, aber nicht mehr am Leben bleiben sollten?
    Ich wußte es nicht. Freunde würden wir nicht werden, und mir war auch etwas anderes aufgefallen. Diese Wesen erweckten den Eindruck, als wären sie körperlos. Zumindest konnte ich keinen Hals unter ihren Köpfen entdecken.
    Bill aber hatte mir von einem Körper erzählt, obwohl er ihn so genau hatte nicht beschreiben können. Alles war zu schnell gegangen, und auch meine Überlegungen rissen, als ich plötzlich das schrille und bösartig klingende Geräusch hörte.
    Diesmal von drei Seiten, und die Töne schienen durch keine Wand gedämpft zu werden. Mein Trommelfell wurde malträtiert. Das Geräusch verursachte bei mir wahnsinnige Kopfschmerzen.
    Ich starrte dabei auf die Lippen der Frau. Sie waren etwas verzogen und hatten sich auch in der Mitte zu einem größeren Spalt geöffnet. Aus ihm war das Geräusch gedrungen, und nicht nur ich hatte eine Gänsehaut bekommen, auch mein Freund Bill.
    Dann waren die Köpfe plötzlich weg. Auch das schrille Singen verstummte mit einem Schlag.
    Die unerwartete Stille senkte sich nieder und stand wie eine Last zwischen den Wänden. Wir hörten uns selbst atmen. Beide schwitzten wir, beide saugten wir den säuerlichen

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