0921 - Kontakt auf Scharzo
Robottechnik auf Scharzo befand sich noch im Anfangssstadium.
Ellert hieß die Abordnung willkommen und mußte lächeln, als sie ihn mit ihren Fragen bestürmten. Selbst wenn er gewollt hätte, wäre es ihm unmöglich gewesen, sie zu beantworten. Er konnte ihnen aber auch nicht sagen, daß er das Schiff praktisch den Sceddors gestohlen hatte und nichts über seinen Antrieb wußte.
Aber Akrobath würde schon mit ihnen fertig werden.
„Ich verstehe Ihre Wißbegierde", wehrte er die Fragen ab, „aber halten Sie mich nicht für einen Spezialisten. Ich glaube, daß mein Roboter besser in der Lage ist, Ihnen Erklärungen abzugeben. Außerdem wird er Sie informieren, welcher Art die Ersatzteile sind, die wir benötigen."
Akrobath, der die letzten zwei Tage dazu genutzt hatte, die nicht mehr funktionierenden Leitungen im Schiff freizulegen und sämtliche Instrumente zu überprüfen, erhielt den Translator und schwebte zur Einstiegsluke empor. Ellert gab den Technikern durch Zeichen zu verstehen, daß sie ihm folgen sollten.
Ellert ging hinüber zu dem Flugzeug, ohne daran gehindert zu werden. Der Antrieb bestand aus einem schwenkbaren Propeller, der einte senkrechte Landung erlaubte. Der Geruch in der Luft verriet, daß ein benzinähnlicher Treibstoff verwendet wurde.
Terra! Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, oder etwas später.
Ellert lenkte seine Schritte hinaus in die Ebene des Hochplateaus, ohne daß ihm die Scharzanen folgten. Es tat dem Körper gut, sich ein wenig Bewegung zu verschaffen. Außerdem schien Ashdon etwas sagen zu wollen. Er war in letzter Zeit sehr schweigsam geworden.
„Ja, was ist, Gorsty?"
„Ich wollte es dir schon lange sagen. Aber ich kam nie dazu."
„Was wolltest du mir sagen?"
„Weißt du, es begann schon vor unserer Landung hier. Du hast mich offensichtlich bewußt zurückgedrängt und alle Entscheidungen allein getroffen. Mit dir ist eine Veränderung vor sich gegangen, seit wir diese Galaxis erreichten. Ich frage mich, wor an das liegen kann."
„Unsinn, das bildest du dir nur ein", erwiderte Ellert unsicher. „Warum sollte ich dich zu verdrängen suchen?"
„Das weiß ich nicht, aber es ist wirklich der Fall. Einmal hatte ich sogar das Gefühl, unseren Körper verlassen zu müssen, weil er zu klein für uns beide geworden zu sein schien. Glaubst du, daß ich mir das nur einbilde?"
Ellert war sich keineswegs sicher. Erst in der vergangenen Nacht war es ihm ähnlich ergangen, wenn der Grund auch offensichtlich ein anderer als bei Ashdon gewesen war. Nicht das Gefühl des Platzmangels war es, sondern ein unbändiger Freiheitsdrang, der ihn zum Verlassen des Körpers aufforderte.
„Nein, es ist keine Einbildung, Gorsty. Ich glaube, daß wir einem ernsten Problem gegenüberstehen.
Sicher, als körperlose Bewußtseine gäbe es für uns keine räumlichen Grenzen mehr, aber so sehr ich mir diesen Zustand noch vor kurzer Zeit wünschte, heute habe ich Angst davor. Die Absicht, den Körper aufzugeben, sollte von uns selbst aus kommen. Ich fürchte aber, er wird von außen her gesteuert. Aber von wem?"
„ES?"
„Nein, nicht der Unsterbliche diesmal. Wenn er es könnte, würde er eine Botschaft damit verbinden. Es muß etwas anderes sein."
„Und wenn ja, was wäre der Grund?"
„Du meinst, mit welcher Absicht es geschähe? Mit keiner guten, fürchte ich. Deshalb auch mein Zögern.
Du mußt mir verzeihen, wenn ich in letzter Zeit grob zu dir war, dich sogar zu unterdrücken versuchte. Es wurde mir regelrecht aufgezwungen."
„Und jetzt nicht mehr?"
Ellert zögerte, dann gab er zu: „Doch, jetzt auch noch, aber ich bin mir dessen bewußt geworden. Das ist der Unterschied. Du mußt mich sofort informieren, wenn du wieder das Gefühl hast, ich wollte dich aus unserem Körper hinausdrängen."
„Gut, das werde ich tun. Was hältst du übrigens von den Scharzanen? Können wir ihnen bei ihren Problemen helfen?"
„Es sind jene Probleme, die unsere Erde auch einmal hatte. Die Schwierigkeit besteht darin, daß auch den Menschen damals geholfen wurde, und zwar durch das Erscheinen der Arkoniden. Wir aber, du und ich, können niemals die gleiche Rolle spielen wie damals die Arkoniden."
„Du wirst ihnen aber sicher ein paar Tips geben können."
„Mehr auch nicht."
Ellert/Ashdon kehrte zum Schiff zurück.
Akrobath erschien in der Luke.
„Die Ersatzteile und Leitungen können geliefert werden", gab er bekannt. „In zwei oder drei Tagen, hoffe ich. Der Einbau nimmt ebenfalls
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