0921 - Kontakt auf Scharzo
passiert, können wir morgen schon das Sperrgebiet erreichen."
Gegen Mittag lagerten sie in einem kleinen Wald und schliefen ein paar Stunden. Der Fraggo LM-1 als bester Läufer stellte eine lockere Verbindung zur anderen Gruppe her, die auf gleicher Höhe blieb und mittags ebenfalls lagerte.
Kurz vor dem erneuten Aufbruch erschien am Horizont ein tieffliegendes Flugzeug, mit Sicherheit ein Aufklärer des Ordnungsdiensts. In nur geringer Höhe überquerte es den Wald.
Als der dunkle Punkt am südlichen Horizont verschwand, verließ die Gruppe den sicheren Wald und marschierte weiter nach Norden. Das Gelände veränderte sich schnell. Nur weiter im Westen gab es noch Farmen, aber hier, fast zehn Kilometer von der Küste entfernt, begann schon die steinige Wüste, die sich bis hinauf zur Polkappe erstreckte.
Ohne Aufenthalt und Zwischenfall legten sie bis Mitternacht eine beachtliche Strecke zurück. LM-1 meldete, daß Torkas einige Kilometer zurückgeblieben war, also befahl Prank eine kurze Verschnaufpause, um die andere Gruppe aufholen zu lassen. Dann ging es wieder weiter bis zum Morgengrauen.
Rechts, in zehn oder fünfzehn Kilometern Entfernung, begann das eigentliche Sperrgebiet.
Mit Torkas war vereinbart worden, daß man sich in dem unübersichtlichen Felsgelände traf und dann gemeinsam weiterging. Noch vierzig Kilometer nach Norden, dann wollte man nach Osten und später nach Süden abbiegen.
Die Teilnehmer des Gewaltmarsches suchten sich ihre Verstecke, deren es trotz mangelnder Vegetation genügend gab. Sie krochen unter überhängende Felsen oder in Bodenspalten und waren bald eingeschlafen.
Der unermüdliche Fraggo LM-1 hielt Wache.
*
Die Dunkelheit wurde zu einem Problem. Überall stolperte man über herumliegende Felsbrocken und verrottete Baumwurzeln.
Prank, der die wieder vereinte Gruppe zusammen mit LM-1 anführte, blieb plötzlich stehen, als er weit vor sich jetzt also im Süden den flackernden Lichtpunkt sah. Torkas holte ihn ein.
„Was ist das?"
„Der Feuerschein eines Lagerfeuers, Torkas. Ein Wachtposten des Ordnungsdiensts, nehme ich an. Weiter rechts ist ebenfalls ein Feuer. Links müßte ebenfalls eins sein, aber ich kann es nicht sehen. Jedenfalls sind sie ziemlich weit auseinandergezogen. Wir müssen mitten durch sie hindurch. Das ist am sichersten."
„Ich fürchte, sie haben Patrouillen zwischen den einzelnen Posten", sagte LM-1 besorgt.
„Wir werden es einzeln versuchen, einer nach dem anderen. Das vermindert die Gefahr einer Entdeckung."
Prank hob sein Gewehr. „Wir müssen Lärm vermeiden, sonst haben wir die ganze Meute auf dem Hals. Sollte also jemand Pech haben und gesehen werden, so muß er den Posten ohne Geräusch unschädlich machen."
Sie schätzten die Entfernung bis zu dem nächsten Lagerfeuer auf etwa zwei Kilometer. Der Zwischenraum bis zum nächsten mochte ebenfalls zweitausend Meter betragen.
„Dann los!" sagte Torkas. „Mitternacht ist bald vorüber. Bis der Morgen graut, müssen wir tief in das Sperrgebiet vorgedrungen sein."
Wieder machte Prank den Anfang. Er suchte den besten Weg durch das Geröll, von den anderen im Gänsemarsch verfolgt. Sie kamen nur langsam voran. Das rechte Feuer verschwand hinter einem Hügelzug, das linke war weiterhin zu sehen.
Prank stellte fest, daß eine nach Süden führende Rille zwischen den beiden Posten hindurchführte. Es kam nur noch darauf an, wie lang sie war. Erneut ging er weiter, und jetzt war auch das linke Lagerfeuer nicht mehr zu sehen.
„Ob wir es schaffen?" flüsterte Moras, der neben Prank ging.
„Weiß ich nicht. Sei still!"
Weiter vorn war ein Geräusch in der Dunkelheit. Prank blieb sofort stehen und lauschte. Ihm war, als hätte er Schritte gehört, aber sie wiederholten sich nicht.
„Vorsichtig weiter", hauchte Prank und setzte sich erneut in Bewegung.
Sie mußten sich ziemlich genau auf einer Linie mit den beiden Lagerfeuern befinden, überschritten also die Grenze zum abgesperrten Gebiet. Der Landeplatz des fremden Räumschiffes war demnach noch zwanzig Kilometer entfernt.
Und dann passierte das, was alle insgeheim befürchtet hatten.
Keine zehn Meter entfernt flammte plötzlich ein Scheinwerfer auf und erfaßte die Gruppe mit einem breitgefächerten Lichtkegel. Gleichzeitig wurde eine Waffe entsichert.
„Stehenbleiben und nicht bewegen!" befahl eine Stimme hinter der grellen Lichtquelle. „Laßt die Waffen fallen!"
Prank zögerte. Vielleicht war er schnell genug, den
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