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0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen versuchen, wieder kooperativ zu handeln.
    Wenig später stand Ellert/Ashdon in der Luftschleuse und ließ die Luke aufschwingen. Etwa hundert Meter entfernt hatten sich die Scharzanen versammelt und warteten in andächtiger Haltung ab, was geschehen würde. Als sie Ellert erblickten, knieten sie nieder und hoben wie flehend die Hände.
    „Auch das noch!" flüsterte Ashdon erschrocken. „Was wirst du nun machen?"
    „Mit ihnen reden, was sonst? Überlaß das aber bitte mir, während du den Körper lenkst."
    „Dann los ...
    Torkas hatte seine erste Überraschung längst überwunden. Warum sollten die Söhne Älzorans nicht genauso aussehen wie die Scharzanen? Insgeheim hatte er daran gezweifelt und oft über die bildlichen Darstellungen der „Himmlischen" gelächelt.
    Der Fremde kam die Leiter herabgestiegen und ging auf die Gruppe zu. In seiner Haltung war nichts Drohendes.
    Torkas erhob sich und kreuzte die Arme vor der Brust.
    Würdevoll wartete er, bis der Sohn Älzorans ihn erreichte.
    „Dies ist ein großer Augenblick in unserem Leben", sagte Torkas. „Wir wußten, daß Ihr eines Tages kommen würdet, es stand so geschrieben. Die Prophezeiung hat sich nun erfüllt."
    Ellert hatte nicht die Absicht, den religiösen Fanatismus noch zu nähren.
    „Meine Ankunft auf Ihrer Welt ist rein zufällig, sie kann also nicht vorausgesagt worden sein. Ich bin Angehöriger einer fremden Zivilisation, die alle Probleme der Raumfahrt gelöst hat. Auch die Scharzanen werden eines Tages ihr Sonnensystem verlassen und anderen Völkern begegnen. Natürlich kann diese nüchterne Feststellung auch als Prophezeiung ausgelegt werden."
    Torkas ahnte instinktiv, daß sich sein Einfluß auf die Mitglieder seiner Gemeinschaft verringern mußte, wenn der fremde Besucher an Mystik verlor. Aber daran vermochte er jetzt nichts zu ändern, denn sie wurden Zeugen der Unterhaltung und hörten die Stimme, die aus dem Kästchen vor der Brust des Fremden kam.
    „Ihr seid nicht der erste Sohn Älzorans, der zu uns kommt", sagte er. „In alten Zeiten erhielt unsere Welt sehr oft himmlische Besucher. Sie kamen zu uns, um Glück zu bringen."
    Geh darauf ein! riet Ashdon stumm. Es ist besser!
    Vielleicht hast du recht, gab Ellert zu und fuhr zu Torkas gewandt fort: „Ihr Name dürfte Torkas sein. Ich hörte von Ihnen. Die Regierung wird Sie nicht von hier vertreiben, das hat sie zugesichert."
    „Das ist gut so, denn es werden noch mehr von uns kommen. Dieser Platz wird ein heiliger Ort werden. So steht es geschrieben."
    „Wir werden noch darüber sprechen müssen", wich Ellert aus.
    „Wie lange werdet Ihr bleiben?"
    „Nicht lange, nur ein paar Tage."
    Torkas warf seiner Gruppe einen forschenden Blick zu, ehe er fragte: „Würdet Ihr mich mit in das Schiff nehmen?"
    „Warum?"
    „Ich möchte es sehen - und mit Euch reden."
    Die Absicht war klar. Er wollte vor seinen Anhängern seine Sonderstellung demonstrieren.
    Vielleicht kannst du dann mehr erfahren, riet Ashdon.
    „Ich zeige Ihnen mein Schiff", stimmte Ellert schließlich zu.
     
    *
     
    Das Flugzeug mit den ersten Ersatzteilen traf am Nachmittag ein. Torkas’‘ Gruppe hatte sich in eine Senke, fünfhundert Meter vom Landeplatz der KARMA entfernt, niedergelassen. Eine zweite Gruppe von Neugierigen war eingetroffen, aber sie gehörte weder zu Torkas noch zu Radamoz. Es handelte sich meist um Studenten und angehende Wissenschaftler.
    Während Akrobath den Transport der Ersatzteile vom Flugzeug ins Schiff überwachte, unterhielt sich Ellert/Ashdon mit den Leuten der zweiten Gruppe, die die Landung der KARMA mit ganz anderen Augen betrachteten als die Torkasanhänger.
    Und so kam es dann auch, daß er eine höchst erstaunliche Geschichte erfuhr.
    „Die Spinner um Torkas haben Ihnen nichts davon erzählt?" wunderte sich der Student der historischen Wissenschaften, mit dem Ellert sich angeregt unterhielt. Die anderen saßen in kleinen Grüppchenum sie herum und hörten zu. „Das verstehe ich nicht. Gerade sie sind es doch, die diesen Glauben verfechten. Meine eigenen Forschungen auf diesem Gebiet haben allerdings ergeben, daß die Kunde von dieser geheimnisvollen Lichtbasis nur von jemand stammen kann, der sie selbst gesehen hat -also von Raumfahrern."
    Lichtbasis! durchzuckte es Ellert.
    „Erklären Sie mir das näher", bat Ellert den Studenten. „Handelt es sich bei dieser Geschichte um den Ursprung einer Religion, oder halten Sie es für eine halb vergessene wissenschaftliche

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