0921 - Kontakt auf Scharzo
zwei Tage in Anspruch. In einer knappen Woche können wir wieder unterwegs sein."
Er kam herabgeschwebt und übergab dem Konzept den Translator.
„Wenn Sie einverstanden sind", sagte einer der leitenden Techniker, „nehmen wir Sie im Auftrag der Regierung mit nach Zorahn. Sie sollen vor dem Krisenstab und dem Rat der Wissenschaftler sprechen."
„Gut, ich werde Sie begleiten."
Akrobath hatte seine Anweisungen. Während der Abwesenheit Ellert/Ashdons würde er niemand ins Schiff lassen.
Zusammen mit den Scharzanen ging das Konzept zum Flugzeug.
*
Der Krisenstab empfing den Gast aus einer anderen Welt mit gedämpftem Beifall.
Polaz ergriff als erster das Wort und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der unverhoffte Besuch aus dem Weltraum der Entwicklung Scharzos einen ungeahnten Aufschwung geben möge. Dann bat er die Spezialisten der verschiedenen Gebiete, in kurzen Referaten die Probleme zu schildern, mit denen es die Scharzanen zu tun hatten.
In Ellert stieg eine vage Erinnerung hoch, als er die Referate vernahm. Es war wie eine Vision, wie eine Wiederkehr längst vergangener Zeiten .
... the Club of Rome ...
Ja, das war es! In der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts hatte es diesen Club der Experten gegeben, der aufgrund exakter Berechnungen den Selbstmord der Menschheit vorausgesagt hatte. Vielleicht wäre die düstere Prophezeiung in Erfüllung gegangen, wenn nicht das Raumschiff der Arkoniden auf dem Mond notgelandet wäre.
Aber hinter Ellert/Ashdon stand nicht die Macht der Arkoniden. Und er wußte auch nicht, wie man die Probleme des Energiemangels, des Rohstoffmangels, der Umweltverschmutzung und der Überbevölkerung lösen konnte, ohne diktatorische Mittel einzusetzen.
Außerdem fehlte die praktische Erfahrung, denn ehe damals im zwanzigsten Jahrhundert die schrecklichsten Visionen Realität werden konnten, machte das Erscheinen der Arkoniden ihre praktische Lösung überflüssig. Die Antwort also fehlte.
Ellert begriff, daß die Scharzanen allein fertig werden mußten. Es hatte wenig Sinn, ihnen gute Ratschläge zu geben und dann für immer zu verschwinden. Sicher, einige Tips würden vielleicht diese oder jene Schwierigkeit überwinden hefen, aber das war auch schon alles.
Den Abschluß der Konferenz bildete ein Gespräch zwischen dem Chefwissenschaftler Teilor und Ellert.
Immer mehr erkannte das Konzept das dringendste Problem der Scharzanen: die Knappheit energieerzeugender Rohstoffe. An der Entwicklung atomarer Energiegewinnung wurde erst gearbeitet.
„In dieser Hinsicht befürchten wir eine Katastrophe", teilte Teilor besorgt mit. „Es sind zuviel Gefahren damit verbunden. Sie könnten mir wahrscheinlich mehr darüber sagen ...?"
Ellert versuchte sich zu erinnern.
„Die Entwicklung furchtbarer Waffen wäre dann möglich", gab er zu. „Aber das dürfte hier bei Ihnen nicht zu befürchten sein, da eine Notwendigkeit dazu nicht vorhanden ist. Trotzdem muß ich Ihnen sagen, daß die kontrollierte Freisetzung atomarer Energie nur ein Übergangsstadium ist, das zur späteren Entdeckung wirksamerer, ungefährlicherer und unerschöpflicher Energiequellen führt. Zu Quellen, die. Ihnen heute noch unverständlich sind und die Sie als Hirngespinste abtun müßten."
Teilor konnte seine Wißbegierde kaum noch zügeln.
„Warum sollte ich? Geben Sie mir ein paar Hinweise. Ich bin überzeugt, daß unsere Forschung die gefährlichen Zwischenstadien überspringen könnte."
„Unmöglich, Teilor! Die Entwicklung einer technischen Zivilisation schreitet kontinuierlich voran. Mit anderen Worten: jede Neuentdek kung ist eine logische Folge der vorangegangenen. Wenn ein Glied dieser Kette fehlt, erfolgt die Stagnation."
„Die haben wir jetzt auch."
„Weil Sie zögern, den nächsten Schritt zu tun, da er Ihnen zu riskant erscheint. Was würden Sie sagen, wenn ich behaupte, daß Ihre Sonne Älzoran mehr Energie nutzlos verstrahlt, als Sie jemals während der ganzen Zeit Ihrer Existenz benötigen? Oder daß man die Gravitationsfelder zwischen den Planeten ausnutzen kann? Daß jede Zivilisation eines Tages in der Lage sein kann, beliebige Energiemengen aus dem Hyperraum zu beziehen? Nun, Teilor?"
„Das wäre ... nun, phantastisch! Aber gewisse Voraussetzungen wären doch dafür wohl unumgänglich."
„Das ist es ja, was ich meinte, als ich von der Kontinuität sprach. Eins folgt aus dem anderen. Ohne Raumfahrt ist niemand in der Lage, dringend benötigte Elemente von einem anderen Planeten
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