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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gedrungen war.
    Es war ihm nicht fremd, er kannte es gut. Dieses Geräusch konnte nur von einem Auto stammen, das sich dem Mann näherte. Der hatte die Böschung jetzt hinter sich gelassen und stolperte mit schwerfälligen Bewegungen vor sich hin.
    Ein Auto.
    Ein Auto, in dem jemand saß!
    Wenn es so etwas wie einen Alarm gab, dann schlug diese Klingel jetzt in seinem Kopf an.
    Jemand kam.
    Er spürte ihn.
    Es war der Mann, den er nicht kannte, den er aber haßte, weil er die Frau befreit hatte.
    Ein Gegner, ein Feind. Vielleicht sogar ein tödlicher Feind, der sich nun in seiner Nähe aufhielt.
    Nathan bekam keine Angst, es war nur die Vorsicht, die ihn zwang, weiterzuschwimmen, auf das andere Ufer zu, wo er sich verstecken konnte.
    Das tat er auch.
    Gräser und Schilf gaben ihm den nötigen Schutz. So leicht war er nicht zu entdecken, und wenn sie ihn sahen, würde er über die Böschung hinweg fliehen.
    Er hörte Stimmen.
    Leise wehten sie zu ihm herüber, und Nathan erfuhr, daß sie über ihn sprachen…
    ***
    Suko und ich standen dort, wo das Wasser beinahe unsere Füße berührte, und wir schauten über die Breite des toten Flußlaufs hinweg zum anderen Ufer hin. Wäre ich Nathan gewesen, so hätte ich mich dort versteckt, mich in den Schlamm gedrückt oder wie auch immer.
    »Ist er da?« fragte ich halblaut.
    »Darauf kannst du dich verlassen, John. Ich vermute sogar, daß er uns beobachtet.«
    »Dann sollte er sich zeigen.«
    »Was willst du tun?«
    »Ich würde auf ihn schießen.«
    »Wäre sicherlich nicht schlecht. Verdient hat er es zumindest, dieser Hundesohn.«
    Es lag auf der Hand, daß wir von Emotionen geschüttelt wurden, aber wir hatten Pech, Nathan blieb verschwunden. Womöglich machte er sich über unsere Ratlosigkeit lustig. Wir konnten auch nicht davon ausgehen, daß er sich noch an unserer Uferseite aufhielt. Wenn er schlau war, hatte er sie gewechselt, und so beobachteten wir mehr die andere Seite.
    Eine Straße jenseits der Böschung existierte nicht. Dafür wurde der Weg des Wassers von dichtem Buschwerk flankiert, aus dem hin und wieder ein Baum hervorwuchs, zumeist ein niedriges Gewächs.
    Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut, aber meiner Schätzung nach war ungefähr eine Minute vergangen, als wir von Jane angesprochen wurden.
    »Es war Nathan«, sagte sie.
    Ich drehte mich um. Sie stand vor der Böschung und nickte uns zu. »Rod Cresswell hat es mir gesagt. Er ruderte und wurde praktisch von dort aus angegriffen, wo ihr jetzt steht. Da muß der Killer auf ihn gelauert haben.«
    »Hat er zu erkennen gegeben, was er wollte?« fragte ich.
    »Nein, davon hat Rod nichts gesagt. Natürlich wollte er ihn töten, aber gesprochen haben die beiden nicht miteinander.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Was wollt ihr tun? Noch warten?«
    »Ja, denn ich habe das Gefühl, von ihm beobachtet zu werden. Der kann noch nicht weit sein.«
    Jane nickte. »Das denke ich auch.« Sie beugte sich vor und legte die Handflächen gegen die Oberschenkel. Aus dieser Position hervor schaute sie über das Wasser hinweg.
    Ich wollte meinen Blick von ihr abwenden, als ich den Ausdruck in ihrem Gesicht sah. Er war plötzlich erschienen, und ich schätzte ihn als eine Mischung aus Staunen und Überraschung ein.
    »Da ist er, John!« Janes rechter Arm schnellte nach vorn und zeigte in eine bestimmte Richtung.
    Das Ziel lag am anderen Ufer, und dort bewegte sich in Höhe des Wasserspiegels eine Gestalt.
    Es war Nathan, und er starrte aus seinen kalten und leeren Totenaugen zu uns rüber…
    ***
    Der Griff zur Waffe erfolgte bei mir automatisch, und auch Suko holte die Beretta hervor.
    Das Ziel war da, aber es war zu weit entfernt. Zudem deckte es noch das hohe Gras, das der Killer nicht verließ. Er malte sich auch nur schattenhaft dahinter ab. Es kam schon mehr einem Zufall gleich, daß wir ihn überhaupt sahen.
    Wir mußten hin.
    Über den toten Flußarm wollte ich nicht schwimmen, die Entfernung ließ sich auch anders verkürzen. Suko und ich liefen auf der Böschung in die andere Richtung, wobei unsere Füße mehr als einmal im Wasser und im Schlick verschwanden. Wenn wir ihm direkt gegenüberstanden, würden wir ihn schon treffen!
    Aber Nathan wußte Bescheid.
    Plötzlich setzte er sich in Bewegung. An der gegenüberliegenden Seite krabbelte er auf allen vieren hoch, und er war verdammt schnell. Dabei wurde er von dem hohen Gras abgeschirmt, so daß wir ihn nicht genau vor die Mündungen bekamen.
    Um zielen und

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