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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nathan entkommen zu sein, würde das der größte Irrtum ihres Lebens werden. Er freute sich schon darauf, sie richtig und endgültig sterben zu lassen, um ihre Seele oder ihren Astralkörper dann auf dem Weg zum Jenseits abzufangen.
    Es würde sich alles ergeben, Nathan dachte da sehr optimistisch, als er sich auf den Weg zum Wasser machte.
    Das Gelände war zum Glück nicht frei. Außerdem hatte hier die Hand eines Menschen nicht eingegriffen. Es gab überall kleine Inseln aus Niederholz, Büschen und Sträuchern, die ihm genügend Deckung gaben.
    Immer wieder schaute er sich um.
    Es war niemand zu sehen. Er hörte auch nichts. Nathan schien sich auf dem entlegensten Platz der Erde zu befinden, und das gefiel ihm jetzt noch gut.
    Die toten Flußarme, die zumeist durch einen Damm vom eigentlichen Fluß getrennt waren, rochen stets modrig. Eine grünbraune, stinkende Brühe voller Leben. Wertvolle Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen. Nathan stoppte seinen katzenhaften Gang und konzentrierte sich auf seinen Geruchssinn.
    Er roch das Brackwasser.
    Es war nicht mehr weit weg, und er sah die drei versetzt stehenden Trauerweiden wie mächtige Gemälde in der Landschaft stehen. Bei einer zumindest hingen die Zweige über das Niveau des Bodens hinweg. Es war durchaus möglich, daß die Blätter die Oberfläche des Wassers berührten.
    Nathan nickte und behielt die drei Trauerweiden im Auge. Auf sie genau steuerte er zu.
    Trotz des Grinsens zeigte sein Gesicht eine gewisse Anspannung. Noch immer war in seinen Augen kein Ausdruck abzulesen. Sie blieben unbeweglich und starr, aber Nathan nahm sehr wohl wahr, was in seiner Umgebung geschah.
    Er war nicht sehr groß und steckte in einer grauweißen Anstaltskleidung.
    Sie bestand aus Jacke und Hose. Beides aus reißfestem Stoff. Ein Hemd oder Unterhemd trug er nicht, es war dafür zu warm. An seinem Gesicht rannen die Schweißtropfen nach unten.
    In der Anstalt trugen alle Insassen die gleichen Schuhe, auch Nathan bildete da keine Ausnahme.
    Die Sohle bestand aus einer Korkplatte das Oberteil war aus Stoff gefertigt. Keine Treter für die freie Natur, aber es besaß nichts anderes, noch nicht. Zunächst einmal mußte er sich auf die alten verlassen, deren ursprüngliche graue Farbe unter einem grünen und erdigen Film verschwunden war.
    Der Killer und Ausbrecher erreichte sein Ziel. Für einen winzigen Moment schienen seine Augen von einem grellen Licht erfüllt zu sein. Es konnte ein Zeichen der Freude bedeuten, denn er sah vor sich den Fluß. Und er hatte auch recht behalten mit der einen Trauerweide. Zweige und Blätter kämmten das Wasser.
    Er grinste scharf.
    Das Wasser lag nicht völlig ruhig da. Es war zudem ein idealer Platz für Mücken, die in Schwärmen dicht darüber kreisten. Beliebte Leckerbissen bei Fröschen und anderem Getier, das sich in diesem natürlichen Biotop sauwohl fühlte.
    Er wußte nicht, wie tief das Wasser war. Durchwaten konnte er es nicht. Am besten wäre ein Boot gewesen. Aber es befand sich keines in der Nähe.
    Aber der Teufel läßt seine Jünger nicht hängen. So ähnlich lautete ein Sprichwort, denn als Nathan wieder einmal nach links schaute, da sah er auf der Mitte des Flusses einen Schatten, der sich relativ deutlich von dem Grüngrau abhob und für ihn zunächst wie eine Wasserspiegelung aussah, was aber nicht stimmte, denn sehr schnell stellte er fest, daß es ein Mensch war, der sich ihm näherte.
    Ein Mensch in einem Boot!
    Ein Opfer!
    Wenn der Killer überhaupt so etwas wie Freude erleben konnte, dann in diesen Augenblicken, denn sie durchquoll ihn wie ein gewaltiger Schwall. Wieder schimmerten seine Augen, wieder entstand dieses kalte Totengrinsen auf seinem Gesicht, und zwischen den Lippen quetschte sich ein Laut hervor, der nichts Menschliches mehr an sich hatte.
    Nathan dachte an den Tunnel.
    Er würde veröden, wenn er nicht mit neuen Toten und mit Seelen gefüttert würde.
    Nein, er verödete nicht.
    Schon bald bekam er Nachschub.
    Der Killer duckte sich und verschwand fast völlig in dem hohen Gras. Seine Position war noch nicht günstig genug, deshalb schob er sich weiter nach vorn, bis er den Rand der schmalen Böschung erreicht hatte. Sie fiel ziemlich steil ab, aber er konnte sich bäuchlings darauf in Richtung Wasser bewegen, weil er sich in dem weicheren Erdreich festkrallte.
    Es klappte.
    Die Hälfte der Böschung ließ er hinter sich, bevor er seine Rutschpartie stoppte.
    Seine Lage war günstig.
    Das Opfer konnte

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