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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommen.
    Es würde kommen.
    Nathans Mund war erstarrt in diesem Totengrinsen…
    ***
    Es war seine Strecke!
    Rod Cresswell liebte und haßte sie zugleich. Er liebte sie deshalb, weil sie ihm die perfekten Bedingungen bot, die er für sein Rudertraining brauchte.
    Und er haßte sie, weil er an dieser Strecke jeden Grashalm, jede Pflanze, jede Blume und auch jeden Baum kannte. Sogar den Fröschen hätte er schon Namen geben können.
    Er trainierte, weil er bei der nächsten Olympiade mitmachen wollte. Rod Cresswell war ein Einzelkämpfer, und deshalb ruderte er auch im Einer.
    Wer ihn sah, hätte dem schmächtigen Zwanzigjährigen diese Kraft nicht zugetraut. Dabei war er durchtrainiert und fit.
    Trotz des kurz geschnittenen dunklen Haares trug er ein blaues Stirnband. Es sollte vor allen Dingen den Schweiß aufsaugen und war kein modischer Gag. Sein dünnes Hemd ohne Ärmel schimmerte in einem kalten Blau, und eine schwarze Radlerhose bedeckte den Unterkörper.
    Bei diesem Wetter zu trainieren, war eine Qual, das wußte Rod Cresswell. Aber vor den Erfolg hatten die Götter den Fleiß gesetzt. Und ohne Fleiß kein Preis!
    Die Spiele lockten, die Staaten und damit der Austragungsort Atlanta.
    Also weitermachen und kämpfen. Nicht aufgeben. Jeder Schlag zählte und brachte Rod Cresswell einen Schritt näher an das große Ziel heran. Diese Arbeit kannte er, das war sein Job, da ließ er sich auch nicht von den unzähligen Insekten stören, deren Wolken er immer wieder durchbrach.
    Die Landschaft glitt an ihm vorbei. Der Ruderer sah nicht viel. Meist nur die Böschung sowie hin und wieder die Kronen der Bäume, die darüber hinwegschauten.
    Besser zu erkennen waren die Pappeln. Auch für Rod waren sie wichtig. Wenn er sie passiert hatte, wußte er, daß die Hälfte der Folterstrecke hinter ihm lag. Diese mächtigen Bäume kannte er zu jeder Tages- und Jahreszeit. Mal sahen sie klar und hell aus, dann wiederum fingen sich Schatten in ihnen. Im Herbst, wenn grau der Nebel über dem Land hing, wirkten sie regelrecht unheimlich.
    Die Bewegungen waren ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Er kämpfte, doch er wollte noch schneller werden, denn die Konkurrenz saß ihm im Nacken.
    Und so bekämpfte er nicht nur seinen inneren Schweinehund, bei jedem keuchenden Atemzug dachte er daran, den Sieg zu erringen.
    Zuerst den Sieg über sich selbst, über die gesetzten Zeiten, und dann der Sieg über die Konkurrenten. Später, wenn er in Atlanta ganz groß auftrumpfte.
    Dieser Kanal gehörte ihm. Er war kaum befahren. Hin und wieder picknickten Familien in seiner Nähe oder fuhren mit dem Kahn über das Wasser, doch das war schon alles.
    Weitermachen!
    Er biß die Zähne zusammen.
    Mücken umwirbelten ihn. Sein Gesicht war mit einer Mückensalbe eingeschmiert, sonst wäre es nicht zum Aushalten gewesen. Der Schweiß tränkte die Kleidung.
    Bei dieser Schwüle war es Wahnsinn, sich so anzustrengen und sich zu verausgaben. Aber Rod Cresswell wich nicht zurück. Er zeigte keine Schwäche, selbst bei diesen Temperaturen nicht.
    Wenn ihn die kalten Spritzer erreichten, dann hatte er den Eindruck, als würde Wasser auf eine Ofenplatte fallen. Auch auf seinem Gesicht spiegelte sich die Anstrengung wider. Es war verzerrt, aber es stand darin auch der Wille zu lesen, es zu schaffen.
    Die Trauerweiden rückten näher und damit das Verhängnis. Davon ahnte der Ruderer nichts.
    Noch nie zuvor war ihm etwas bei seinem Training zugestoßen. Stets war alles glatt gegangen.
    Nur an diesem Tag nicht.
    Er sah es nicht, er ahnte es nur. Es war ein Schatten, der ihn von der rechten Seite her angriff. Er hörte etwas klatschen, als der Schatten in das Wasser eintauchte, und plötzlich erwischte der Schlag sein Boot während der vollen Fahrt.
    Von diesem Zeitpunkt war alles anders!
    ***
    Wir hatten uns in das Büro des Arztes mit dem Namen Dr. Liebling zurückgezogen, denn dort gab es ein Telefon, mit dem ich einige Telefonate führen mußte.
    Ich hatte mich mit Sir James Powell, in Verbindung gesetzt und ihm dargelegt, was uns gelungen oder vielmehr mißlungen war. Wir hatten den Ausbruch des Killers Nathan nicht verhindern können. Er war uns zuvorgekommen und hatte es zudem noch geschafft, andere Patienten zu befreien.
    Sie befanden sich jetzt wieder in ihren Zellen. Dafür hatten wir gemeinsam gesorgt, aber die wichtigste Person war verschwunden. Nathan, eine Gestalt, die einen eigenen Tunnel ins Jenseits unterhielt und diesen immer mehr verstärken

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