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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird es, darauf kannst du dich verlassen.«
    Das Kichern verwandelte sich in ein kehliges Lachen. »Hast du gesehen, wo du liegst?« fragte er in das Echo des Gelächters hinein, das allmählich verklang. »Hast du es genau gesehen? Kannst du dich selbst erkennen, John Sinclair?«
    »Ich konnte.«
    »Jetzt nicht mehr«, erklärte er mir mit Freude in der Stimme. »Du bist bereits zu weit weg. Du wirst bald den Tunnel erreichen, in dem ich herrsche.«
    »Du oder andere?«
    »Wen meinst du damit?«
    »Ich traue dir diese Macht nicht zu, aber ich kann mich auch getäuscht haben.«
    »Sieh mich einfach als einen Boten an.«
    »Gut, aber ich würde dich gern sehen.«
    »Kannst du, Sinclair, kannst du. Alles der Reihe nach. Ich wollte dir nur sagen, daß du fremd in dieser Welt bist. Dein Körper liegt in einem Zimmer. Ich habe ihn gesehen, ja, ich kann alles wahrnehmen, im Gegensatz zu dir.«
    »Erkläre es genauer!«
    »Das werde ich. Dein Körper liegt flach, bewegungslos, denn du bist klinisch tot. Nur dein Geist bewegt sich. Bei mir bewegt sich der Geist ebenfalls, aber es gibt trotzdem einen großen Unterschied zwischen uns beiden. Während dein Körper starr liegt, kann ich meinen bewegen und die Informationen umsetzen, die mir mein Geist gibt. Für mich ist es ideal. Ich habe einen Punkt gefunden, an dem ich einhaken werde, und glaub mir, du wirst nicht mehr zurückkehren, denn mein echter Körper ist in der Lage, deinen starren zu vernichten.«
    Es war eine Botschaft, die mir überhaupt nicht gefallen konnte. Ich konnte nicht ausschließen, daß er recht hatte.
    Er war derjenige, der sich auskannte. Für mich war diese Reise Neuland, während er mit den Gegebenheiten spielte und sie für sich in Anspruch nahm.
    Bisher war ich nur neugierig gewesen, nun aber spürte ich die eigene Hilflosigkeit, und ich mußte auch zugeben, daß ich etwas übersehen hatte.
    Wer sich auf zwei Ebenen bewegen konnte, befand sich immer im Vorteil. Das würde er mich spüren lassen.
    Wieder drang seine Stimme zu mir wie ein leises, böses Flüstern. »Weißt du nun, wie schlecht deine Chancen sind, John Sinclair? Ich bin der Sieger, und ich werde dich meinen Sieg in allen Einzelheiten erleben lassen. Für dich aber wird es die Hölle werden, während sich mein Tunnel verdichtet.«
    »Du bist also der Bote?«
    »So sagte ich es.«
    »Da du dich schon als Sieger siehst, hätte ich gern gewußt, für wen du der Bote bist.«
    »Für eine große Macht!«
    »Die Hölle?«
    Erst hörte ich das Kichern, dann erfolgte die Antwort. »Du kannst sie so nennen, weil ich ja weiß, daß die Menschen phantasielos sind und für die große dunkle Macht keinen anderen Ausdruck gefunden haben. Meinetwegen auch für die Hölle, aber in Wirklichkeit bin ich ein Bote der Engel, der ihnen wieder den Kontakt herstellen soll. Vor unaussprechlich langer Zeit sind sie aus dem Paradies vertrieben worden. Zu Unrecht, denn sie gehören dahin, und das haben sie nicht vergessen. So suchen sie immer wieder nach Möglichkeiten dorthin zu gelangen. Sie brauchen einen Tunnel, in dem sie sich wohlfühlen, und den habe ich ihnen geschaffen. Ich bin der Vorreiter.«
    »Sie wollen es also umkehren?«
    »Ja, das haben sie vor.«
    »Das ist Unsinn, sie schaffen es nicht. Schon einmal haben sie verloren, und diese Niederlage hat bis in alle Ewigkeit Bestand. Es wird sich nichts ändern, auch nicht mit meinem Tod.«
    »Das sagst du, ich arbeite bereits daran, und ich habe einen Tunnel schaffen können.«
    »Den ich zerstöre!«
    Ich hörte ihn lachen, und er lachte diesmal richtig. Wie ein Mensch, nur eben schallend und lauter, als stünde er in einer gewaltigen Halle. Sein Lachen drängte sich gegen mich, und ich wartete, bis es leiser wurde und dann verstummte.
    »Aber warum dich? Warum haben sie gerade dich ausgewählt? Bist du ein besonderer Mensch?«
    »Erraten.«
    »Wer bist du?«
    »Jemand, der es schon immer versucht hat. Der sich stets nach Dingen streckte, die für ihn wichtig waren. Ich war jemand, den die Menschen nicht wollten, was schon bei meinen Eltern begann. Sie haben mich als zu häßlich angesehen und warfen mich weg wie ein Stück Holz. Ich hatte Glück und wurde gefunden. So konnte ich überleben.«
    »Wer fand dich?«
    »Ein Schäfer, der seine Herde tränkte.«
    »Zog er dich auf?«
    »Ja, mit der Milch der Schafe. Er lehrte mich vieles, als ich mit ihm durch das Land zog. Ich blieb über Jahre bei ihm, keiner hat es gewußt, denn er hat mich immer

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