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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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näher heran, bis er den Tisch erreicht hatte. Grashalme wischten über seine Lippen, was ihn nicht weiter störte.
    Einen letzten Blick warf er noch auf die fünf Personen, und er war beruhigt, daß sich keiner von denen rührte oder Anstalten traf, sich zu erheben. So mußte es laufen.
    Wieder kniete er sich hin. Direkt vor seinem Gesicht sah er die Tischplatte.
    Und das Messer lag so günstig…
    Ein Griff, und er hatte es.
    Blitzartig duckte er sich wieder, weil sich ausgerechnet in diesem Augenblick jemand umdrehte, um zum Grill zu schauen. Er war ein Mann, der dabei in die Runde fragte, ob er noch etwas auf den Rost legen sollte.
    Die andern waren dagegen.
    »Dann eben später.«
    Daß er nur durch Zufall sein Leben gerettet hatte, konnte er natürlich nicht wissen.
    Nathan zog sich wieder zurück, auf allen vieren.
    Als er sich weit genug entfernt hatte, rannte er los. Oft ist das Glück mit den Bösen, und das traf auch auf ihn zu, denn die Straße beschrieb eine Linkskurve und führte vom Ort weg. Besser hätte es Nathan nicht treffen können. Das wußte er auch und kicherte.
    Für einen Moment blieb er an der Fahrbahn stehen. Die schnellen Blicke nach rechts und links.
    Es war alles okay. Keiner beobachtete ihn. Mit langen Sätzen überquerte er den Asphalt und war auf der anderen Seite rasch in Deckung gegangen. Von nun an brauchte er nur darauf zu warten, daß sich ein Wagen näherte, den er anhalten konnte.
    Tagsüber war die Straße stärker befahren. Aber auch jetzt rollten Autos in Richtung London, und dort, am Stadtrand, befand sich auch sein Ziel.
    Jetzt brauchte nur noch das richtige Fahrzeug zu kommen. Am besten mit einer Person besetzt.
    Er hörte das Brummen von verschiedenen Seiten. Zwei Lastwagen passierten ihn. Die konnte er vergessen. Er bevorzugte die kleinen Flitzer.
    Für ein paar Sekunden, als keine Scheinwerferlichter die Nacht zerschnitten, fielen seine Blicke wieder auf das Wetterleuchten im Westen. Die Griller hörte er nur noch, wenn sie aus vollem Halse lachten.
    Nathan war nervös.
    Es wurde Zeit für ihn.
    Er kaute auf der Unterlippe. Dann spielte er mit seinen Händen, die sich ebenfalls völlig haarlos zeigten. Die Haut sah bleich aus.
    Wann kam der nächste Wagen?
    Die Zeit drängte. Er mußte rasch an sein Ziel gelangen. Dieser Sinclair sollte endlich krepieren! Der Zweitkörper durfte nicht mehr zurück in einen normalen. Wenn das alles geschehen war, hatte er gewonnen.
    Nathan hörte plötzlich Musik. Er bewegte seine Hände im Takt. In seinem Kopf war die Musik aufgeklungen, und die Augen verdrehten sich noch stärker.
    Er grinste schärfer. In der Ferne sah er die hellen Lichter. Zwei Glotzaugen, die rasch näher kamen.
    Der Fahrer oder die Fahrerin fuhr mit Fernlicht.
    Für Nathan war die Wartezeit vorbei.
    Jetzt oder nie.
    Er paßte den richtigen Augenblick ab und huschte vom Graben her auf die Straße.
    Zwei, drei Schritte waren es, als er stoppte und sich dem anfahrenden Wagen zudrehte.
    Die Arme riß er hoch in die Lichtinsel. Nathan winkte. Er war nicht zu übersehen und mußte auf den Fahrer wirken wie der Schauspieler für den Zuschauer im grellen Bühnenlicht.
    Kein Hupen. Dafür passierte genau das, womit er gerechnet hatte. Die Person hinter dem Steuer bremste ab, und Nathan drehte sich zur Seite, damit das Licht nicht voll in sein Gesicht fiel.
    Dann bewegte er sich auf die Fahrertür zu, die in diesem Augenblick geöffnet wurde.
    Er hörte eine Frauenstimme. »Was ist los?«
    »Ich muß nach London!« Nathan hielt sich außerhalb des Lichts. »Es ist dringend!«
    »Steigen Sie ein.«
    »Darf ich wirklich?«
    »Ja, natürlich.«
    »Danke, es ist auch ein Notfall.« Nathan huschte um das Fahrzeug herum. Er handelte jetzt schnell, denn er wollte keine Sekunde verlieren.
    Er hatte nicht mal darauf geachtet, was es für ein Fabrikat war. Der Wagen gehörte zur Mittelklasse, und die Fahrerin im mittleren Alter.
    »Wo genau wollen Sie hin?«
    Er sagte es ihr.
    »Gut, das ist meine Richtung.«
    »Sehr schön.«
    Die Frau startete. Sie trug ein gelbes T-Shirt und Jeans. Ihr Haar war lockig und hing schweißverklebt bis in die Stirn hinein. Im Fahrzeug herrschte eine dumpfe Luft.
    Auf dem Rücksitz lagen Kartons, die gegen die beiden Vordersitze drückten.
    Gern hätte die Frau etwas gefragt, aber jetzt, wo sie ihren Mitfahrer richtig sah, kriegte sie schon Bedenken. So wie der Mann aussah, hätte er gut in ein Gruselkabinett gepaßt, denn er war völlig haarlos. Sein

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