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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zwischenstück auf dem Weg in den Tunnel, an dessen Ende dieses wunderbare Licht auf die Seelen der Toten wartete.
    Würde ich es sehen?
    Bestimmt. Warum sollte es bei mir anders sein? Aber ich wollte dann trotz aller Sehnsucht nicht hineingleiten, denn ob es je eine Rückkehr gab, war fraglich.
    Dann war ich eben dort, wo sich all diejenigen in einer anderen Form aufhielten, die gestorben waren.
    Der Gedanke hätte mir Angst machen müssen, die aber spürte ich nicht. Sie war eben zu menschlich, und alles Menschliche oder Körperliche war entschwunden.
    Ich trieb einfach nur dahin, ich war auf der Suche und fragte mich, wonach ich suchte.
    Zuerst nach dem Tunnel, aber auch er öffnete sich nicht vor mir. Er blieb noch entrückt, als wäre er strikt dagegen, mich hineinzulassen. Das Gefühl für Zeit gab es nicht mehr, in diesem wasserlosen Meer war eben alles anders.
    Hier gab es auch keine Luft, nur eben - ja, was war es denn überhaupt? Ich kam nicht zurecht, stellte aber fest, daß sich etwas veränderte.
    Nicht schnell oder schlagartig, sondern sehr langsam, doch mit einer gewissen Präzision verbunden, der ich nicht entfliehen konnte. Etwas kam auf mich zu.
    Ich sah es nicht, ich nahm es einfach nur als ein gewisses Gefühl wahr, wobei ich nicht wußte, ob es mir positiv oder negativ gegenüber eingestellt war.
    Schwebte ich darauf zu, oder schwebte es auf mich zu?
    Die Fragen häuften sich, ohne daß ich Antworten fand, denn hier führte nicht ich Regie, sondern andere Mächte, die sich immer näher an mich herantasteten.
    Näher, noch näher… Der Kontakt!
    Keine Berührung, das war nicht möglich. Er fand in einem übertragenen Sinne statt, eben auf dieser für mich nicht faßbaren Ebene.
    Gedanken.
    Worte als Gedanken, die sich schließlich zu einer Botschaft formierten, die ich hörte, obwohl ich keine Ohren in dem Sinne hatte. Die Unterhaltung fand schließlich auf einer rein geistigen Ebene statt.
    »Du bist es!« Es klang wie eine Feststellung.
    Von mir waren sie verstanden worden, aber nicht die Worte erschreckten mich so direkt. Es war einfach die Person, die mich gefunden hatte.
    Nathan!
    ***
    »Jetzt ist er klinisch tot!«
    Jane Collins, Sir James und auch Suko hatten die Worte des Professors gehört, und keiner von ihnen war dabei cool geblieben. Sie fühlten sich plötzlich wie verletzt, sièwaren zusammengezuckt, und sie preßten die Lippen zusammen.
    Scharf atmeten sie durch die Nasen, und sie hatten dabei Mühe, einen Schwindelanfall zu unterdrücken.
    Tot - klinisch tot! Jane Collins bewegte sich als erste. Sie preßte für einen Moment die rechte Handfläche gegen die Stirn und verdeckt somit die Augen, während sie den Mund öffnete und Luft holte.
    Es war so schwer zu begreifen, sie kam damit nicht zurecht, und die Stimme des Professors hatte sich so echt und auch gefühllos angehört. Aber das paßte zu seinem Job. Als Arzt durfte er sich nicht zuviel Mitleid und Emotionen erlauben.
    Suko und Sir James rahmte die Detektivin ein. Jane sah nicht, wie ich Sukos Hand bewegte, sie spürte aber seine Finger auf ihrer Hand und hörte seine leise Stimme. »Klinisch tot, Jane, denk daran, es ist ein Unterschied.«
    »Ich weiß, aber…«
    Jane hob den Kopf. Der Professor kam auf sie zu. Sie hatte ihn gehört. Vor ihnen blieb er stehen.
    »Jetzt müssen wir abwarten. Ideal wäre es, könnten wir die Erlebnisse, die er jetzt hat, aufzeichnen, aber das ist leider nicht möglich, trotz der entwickelten Technik.«
    »Zum Glück nicht möglich«, erwiderte Jane voller Trotz, »denn einige Geheimnisse sollten schon bleiben.«
    »Manche sehen es anders, Miß Collins.«
    Sir James hatte eine Frage. »Können wir denn zu ihm gehen und ihn aus der Nähe betrachten?«
    »Sie schon«, gab Benson lächelnd zurück.
    »Dann los! Oder?« Er stand bereits auf, schaute die beiden anderen an, und es war Suko, der sich als erster erhob. Jane wußte nicht so recht, ob sie es überhaupt wollte. Sie blieb noch sitzen, aber Suko hielt ihr bereits die Hand hin. »Komm, Jane!«
    »Ja, natürlich.« Manchmal kam eben das Weibliche stärker durch. Dann ließ sie sich vom Gefühl her treiben.
    Suko zog Jane hoch, und er ließ sie dabei nicht aus den Augen. Die Detektivin machte einen erschöpften Eindruck, und Suko stützte sie auch ab, als sie endlich stand.
    Sir James war schon vorgegangen und stand dort, wo John auf der Liege lag. Der Professor hielt sich zurück. Er gönnte den drei Besuchern den freien Blick auf den

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