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0923 - Die Henkerin

0923 - Die Henkerin

Titel: 0923 - Die Henkerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nie mitgenommen. Mein Bruder darf auch nicht wissen, daß wir hier waren.«
    »Ich werde es ihm nicht sagen. Kommen Sie!«
    »Okay, Mister.«
    »Ich heiße John Sinclair.«
    »Mein Name ist Kellog.«
    Wir gingen gemeinsam los, und meine Furcht steigerte sich allmählich…
    ***
    »Die lebt ja!« Kevin hatte seinen Spruch wiederholt, weil er von Godwin keinen Kommentar bekommen hatte, was auch beim zweitenmal nicht geschah, deshalb wiederholte er sich und erklärte noch einmal, daß die Frau lebte.
    »Ich weiß…«
    »Ehrlich, Mister? Hast du das gewußt? Ist ja supercool. Wissen das auch andere hier?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber sie lebt, denn sie hat ihre Augen bewegt.«
    »Das stimmt schon.«
    Kevin lachte. Angst kannte er nicht. Statt dessen hob er seine Hand noch höher, weil er das Gesicht streicheln wollte.
    Er berührte das Kinn, dann die Wange und mußte erleben, daß nichts in dem Gesicht zuckte. Auch die Haut fühlte sich anders an als bei einem normalen Menschen. Sie war so glatt und hart, gar nicht weich oder nachgiebig.
    Kevin dachte über irgendwelche Gründe oder Folgen nicht nach. Er streckte den Arm noch höher, schob seine Hand in das dunkle Haar und drehte einige Strähnen zwischen den Fingern.
    Er lachte dabei. »Stark, das ist…«
    Seine Stimme verstummte. Die Geduld der Henkerin war erschöpft, und sie griff zu.
    Eine Hand hatte sie noch frei. Sie schwenkte den Arm herum, und bevor sich Kevin versah, drückte sich der Arm hart von vorn gegen seinen Hals und raubte ihm die Luft.
    Der Junge würgte, er strampelte, erwischte dabei auch den Rücken des Bretonen, und der handelte.
    Er ging nach der Methode jetzt oder nie vor. Er tauchte nicht zur Seite, er ließ sich so schnell fallen wie nur möglich, rechnete noch während des Falls damit, von der Klinge getroffen zu werden, aber er prallte auf den Bauch, ohne daß es ihn erwischt hatte, und so rollte er sich über den Boden.
    Kevin hing keuchend im Griff der Henkerin.
    Sie bewegte ihre Waffe auf den Jungen zu, sie war plötzlich unsicher geworden, aber es diente einzig und allein der Ablenkung, denn mit einer gedankenschnellen Bewegung schwang sie die Machete herum, und dann zielte sie auf Godwins Kopf.
    Er wollte sich zur Seite werfen. Aber die Waffe war schneller. Zwar zerstörte sie nicht sein Gesicht, aber sie schabte über die linke Wange hinweg, rutschte am Hals entlang und grub sich fingernageltief in das Fleisch der Schulter.
    Der Bretone spürte den irren Schmerz. Er sah das Blut aus den Wunden fließen und war für einen Moment so geschockt, daß er nichts unternehmen konnte.
    Er brach zusammen. Ging dabei aber nur in die Knie, weil er wußte, daß er wehrlos war, wenn er am Boden lag.
    Er kam wieder hoch.
    Das Blut sickerte auch weiterhin aus seinen Wunden. Er sah schrecklich aus, was auch Kevin aufgefallen war, denn er starrte den Verletzten aus großen Augen an. Der Junge begriff, daß dies kein Videospiel war. Er befand sich in der normalen Wirklichkeit. Dieses Blut war ebenso echt wie die Waffe.
    Die Henkerin bewegte sich.
    Sie wollte beide, aber für sie war der Bretone zunächst wichtiger als der Junge, deshalb stieß sie ihn zur Seite, damit sie sich um de Salier kümmern konnte.
    »Lauf!« keuchte dieser. »Lauf weg, Kevin! Geh, verdammt!«
    Kevin lief zwar weg, aber nicht sehr weit. Etwas zwang ihn, auf der Stelle zu verharren und dorthin zu schauen, wo sich das Drama anbahnte.
    Die Henkerin war entschlossen, sich den Mann zu holen, der sie vor Jahrhunderten getötet hatte.
    Nun wollte sie seinen Tod, die endgültige Vernichtung.
    Godwin de Salier war zwar angeschlagen, aber nicht geschlagen. Er befand sich in einer immensen Streßsituation, in der er nicht dazu kam, sich um seine Schmerzen zu kümmern, die durch seine gesamte linke Seite brandeten und die Gesichtshälfte mit einschlossen.
    Er wich zurück.
    Sein Hirn arbeitete noch exakt. Er kannte seine eigene Unterlegenheit, aber das wollte er ändern.
    Die Henkerin besaß ihre Waffe, und er wollte sich auch eine besorgen. Es gab die Schwerter, die Lanzen, die Pfeile und auch die anderen Folterinstrumente. Godwin stolperte auf eine der nächsten Szenen zu, wo er sich eine Lanze holen konnte, die ein Soldat festhielt. Die Spitze der Lanze steckte dabei in der Brust einer nackten Frau, und ein Scheinwerfer hüllte die Szene in grelles Licht.
    Er sprang hinein. Zwar durfte nichts berührt werden, und er hoffte, daß die Lanze echt war und nicht nur eine Requisite.
    Der

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