0923 - Panik im Hyperraum
können. Es kann kein Zweifel bestehen, daß die Hobby-Sets mit dem elektronischen Kristall-MV ein Riesenerfolg werden."
„Ein Riesengeschäft meinst du wohl, Pyon", sagte Hotrenor-Taak.
„Ans Geschäft denke ich dabei nur in zweiter Linie", sagte Arzachena treuherzig. „Mir geht es vor allem darum, daß die Gys-Voolbeerah bald in aller Munde sein werden. Dann ist ihnen die Bewunderung aller Milchstraßenvölker gewiß."
„Ich bin nicht sicher, daß ein robotischer MV ein Beitrag zur Völkerverständigung ist", sagte der Lare.
„Welchen Zwecken soll diese Schöpfung dienen, Pyon? Soll der Kristall-MV als Diener-Roboter oder als Kampfmaschine eingesetzt werden? Oder ist er nur ein harmloses Spielzeug?"
„Diese Aspekte habe ich mir noch nicht überlegt", gab Arzachena zu. „Ich weiß nicht einmal, was Gerziells Selbstbildnis alles kann. Aber um das herauszufinden, haben wir es mitgenommen. Es ist ein Geschenk für dich, Taak."
„Danke", sagte der Lare lakonisch.
„Was ist das!" rief Visbone plötzlich mit schriller Stimme. „Seht! Die Instrumente sind ausgefallen!"
„Unmöglich!" Der Lare war mit wenigen Schritten am Instrumentenpult. „Wenn irgend etwas vorgefallen wäre, dann hätte uns das Alarmsystem vorgewarnt."
Sofort nahm er einige Einstellungen vor. Er wirkte konzentriert, sein Körper angespannt. Langsam sackte er jedoch in sich zusammen, als würden ihn die Kräfte verlassen.
„Was ist?" fragte Arzachena. „Warum hat die Alarmanlage nicht angeschlagen?"
„Weil nicht mehr genügend Energie für das Vorwarnsystem vorhanden ist", sagte der Lare deprimiert.
Arzachena klatschte in die Hände und rief spöttisch: Na, wunderbar. Jetzt ist also der Ofen endgültig aus. Ich fürchte, du hast nun keine andere Wahl, als doch Kontakt mit den Terranern aufzunehmen. Jetzt kann uns nur noch ein Notruf über Hyperkom retten."
Hotrenor-Taak sah ihn lange schweigend an. Schließlich sagte er: „Pyon, wenn nicht einmal genügend Energie für das Vorwarnsystem da ist, dann reicht sie längst nicht mehr für den Hyperkom. Die spärlichen Reserven wurden alle ins Lebenserhaltungssystem abgeleitet. Wir sitzen fest."
2.
„Wir müssen uns zu Deck zehn durchschlagen", erklärte Doc Pontak den Paratendern. „Ich brauche zwei Freiwillige."
Er sah die Männer der Reihe nach an, aber sie wichen seinem Blick aus.
„Feiglinge!" stieß Poul Santix, der Hyperphysiker, hervor und trat in den Vordergrund. „Was seid ihr doch für erbärmliche Feiglinge! Ihr wart nur so lange stark, wie ihr Boyt hinter euch wußtet und durch die bestehende PSIAffinität von seiner Kraft partizipiert habt. Jetzt, wo Boyt sich abgekapselt hat, zeigt sich eure Schwäche."
„Warum begleitest eigentlich nicht du Doc Pontak, Poul?" sagte einer der Paratender kleinlaut.
„Dummkopf!" sagte Doc Pontak an Stelle des Hyperphysikers. „Poul ist auf Deck fünf unentbehrlich. Es muß jemand da sein, der das Lebenserhaltungssystem überwacht und der sich mit den Verteidigungsanlagen auskennt. Die Tempester-Tender beherrschen die gesamte Großklause, nur Deck fünf konnten sie noch nicht erobern. Wenn sie auch hier eindringen, dann sind wir verloren."
„Warum tut denn Boyt nichts dagegen?" fragte ein anderer Paratender.
„Das wollen wir herausfinden", antwortete Doc Pontak. „Das ist einer der Gründe für diese Expedition.
Wenn Boyt sich in einer Krise befindet, aus der er selbst nicht herausfindet, dann ist es unsere verdammte Pflicht, ihm zu helfen. Denkt daran, was er schon alles für euch getan hat."
„Es ist ein Todeskommando", sagte ein dritter Paratender. „Auf den Decks zwischen uns und Boyt lauern die Tempester-Tender. Seit sie vor einer Woche das Kommunikationssystem zerstört haben, wissen wir überhaupt nichts mehr über sie. Die Zustände waren damals schon katastrophal, und es kann nur schlimmer geworden sein."
„Seid ihr denn nicht mehr bereit, euer Leben für Boyt zu opfern?" fragte Poul Santix herausfordernd.
„Doch", sagte der vierte Paratender. „Aber wir wollen es nicht wegwerfen. Damit ist niemandem gedient."
„So kommen wir nicht weiter", sagte Doc Pontak. Er zog seinen Schockstrahler und richtete ihn auf die Paratender. „Ich brauche zwei Männer. Und da sich keine Freiwilligen melden, werde ich mir selbst zwei Begleiter aussuchen. Du, George, und du, Dean, ihr werdet mich auf dieser Expedition begleiten."
Die beiden Paratender wichen entsetzt zurück, stießen jedoch nach wenigen
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