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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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verstärkte sich abrupt. Und die kleine schwarze Wolke über Château de Montclos dehnte sich schlagartig zur Größe eines Hauses aus. Hätte jemand die Wolke gesehen, er hätte mit Unbehagen festgestellt, dass sie in regelmäßigem Takt pulsierte. So, als schlage ein machtvolles Herz in ihr.
    ***
    Dylan McMour spurtete durch den Park, genau auf das Leuchten zu. Angst stieg in ihm hoch, während er rannte. Er war das Kämpfen nicht gewöhnt, verlangsamte und wollte sich für einen Moment einfach zurückziehen. Es kostete ihn einiges an Überwindung, seinen Weg fortzusetzen. Einen Weg, der geradewegs in den Tod führen konnte. Und, noch schlimmer, in die ewige Verdammnis. Es war wie beim Fallschirmspringen. Nicht der erste Sprung war der Schlimmste, sondern der zweite. Denn dann wusste man, wie es sich anfühlte.
    »Oh Kacke«, murmelte er. »Nein, ich kann Zamorra nicht im Stich lassen. Wird schon gut gehen. Jetzt wird euch Marshal Matt Dylan mal zeigen, was er so alles drauf hat.«
    Hinter einem Baum verharrte er. Er sah Da Vincis Schild zwei Mal aufleuchten und darin einen fliehenden Zamorra, der sich anscheinend zu dem Gebäude hinüber retten wollte und durch verschiedene Wurfgeschosse ins Taumeln geriet.
    Der junge Schotte wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, denn er sah nicht einen der unsichtbaren Gegner. Erneut überflutete ihn die Angst, die Unsichtbaren, wer oder was immer sie auch sein mochten, könnten ihn entdecken und auch auf ihn Jagd machen. So wartete er ab.
    Grauen machte sich in ihm breit, als sich plötzlich Schatten aus den Büschen lösten und geschmeidig von Bäumen kletterten, um hinter dem Meister des Übersinnlichen herzuhuschen. Einige schleuderten ihre Wurfgeschosse aus der Bewegung heraus.
    McMour konnte seinen rasenden Herzschlag kaum unter Kontrolle bringen. Am liebsten hätte er auf die Schatten draufgehalten, aber mehr als ein paar konnte er nicht erwischen - und hätte dann die anderen auf dem Hals. So weit konnte er immerhin noch denken.
    Erneut musste er sich überwinden und drückte sich von Busch zu Busch hinter Zamorras Verfolgern her. Dann hatten sie ihn an der Stallwand gestellt und kreisten ihn ein. Der Professor befand sich in einer höchst gefährlichen, vielleicht sogar aussichtslosen Situation.
    Wenn ich ihm jetzt nicht helfe, ist er vielleicht hinüber. Und ich mache mir ewig Vorwürfe, weil ich zu feige war, ihm beizustehen!
    Zamorra krächzte irgendetwas, das McMour in seiner Aufregung nicht verstand. Er glaubte nur das Wort Naiberi zweimal zu hören. Einer der Schatten hob daraufhin den Arm mit einem Wurfgeschoss.
    Jetzt oder nie! McMour überwand seinen inneren Schweinehund, der ihm dringend riet, in Deckung zu bleiben und sich schnellstens davonzustehlen, endgültig, trat vors Gebüsch und richtete den Blaster mit leicht zitternder Hand auf den Schatten, der Zamorra am direktesten bedrohte.
    »He!«, rief er laut und schrill. Und löste den Blaster aus.
    Der Laserstrahl traf den Zombie in der Leibesmitte. Lautlos ging er in Flammen auf. Gleichzeitig fuhren die anderen Schattenkrieger herum. McMour schrie sich die Angst aus dem Leib, als er auf die unheimlichen Gestalten hielt. Weitere Fackeln entstanden. Aus der Phalanx der Angegriffenen flogen ihm Pfeile entgegen. Auch ihn schützte Da Vincis Schild vor dem sicheren Tod. Als er das merkte, wurde er etwas ruhiger. Die ersten Äste flogen. Rasch zog er sich hinter einen Baum zurück.
    Einige der Unheimlichen rückten nun gegen ihn vor. versuchten ihn in die Zange zu nehmen. Er schoss ungezielt. Plötzlich war die Angst wieder da. Stärker denn je. Über ihm raschelte es. Etwas fiel aus den Ästen und kam geschmeidig wieder auf die Beine. Vor ihm stand ein Schatten, der ihm höchstens bis an den Bauchnabel reichte. Grellrote Augen funkelten ihn an.
    Heilige Mutter Maria!
    Bevor er den Blaster ausrichten konnte, krachte ein Prügel gegen seine Beine. Er schrie und knickte ein. In diesem Moment hüllte den Angreifer ein kaltes, blaues Leuchten ein. Von einem Moment auf den anderen verschwand die Pygmäenmumie, deren mumifiziertes Aussehen McMour zuvor aber noch erkennen konnte. Dann verblasste auch das Leuchten.
    Stöhnend erhob sich McMour, als keine weiteren Angreifer mehr auftauchten. Er tastete nach dem Blaster, fand ihn und taumelte hinüber zur Stallwand.
    Zamorra stand bereits wieder, ging ihm ein paar Schritte entgegen und stützte ihn. »Geht's wieder?«, fragte er halblaut.
    »Ja, denke schon.

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