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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ab und versuchte, einen Weg aus dem Labyrinth zu finden. Stundenlang irrte er umher, dann entdeckte er vor sich eine Öffnung, durch die grünes Licht fiel. Er eilte darauf zu - und endlich stand er im Freien, auf einer weiten Ebene aus grünlich leuchtendem Metall.
    Grün! dachte er verwirrt. Warum ist alles grün?
    Die grünen Kristalle am Boden der Schlucht fielen ihm wieder ein - und plötzlich wußte er, daß er sich nicht wirklich auf einer Ebene befand, sondern noch immer in der Schlucht, und daß es die grünen Kristalle gewesen waren, die in seinem Geist die Illusion des Metallplastiklabyrinths und der Ebene erzeugt hatten.
    Mit dieser Erkenntnis kehrte schlagartig die reale Umgebung zurück. Yapra Zellot stand auf dem Grunde der Schlucht und hielt in jeder Hand einen Kristall. Aber er wurde nicht länger beeinflußt.
    Ungefähr fünfzig Meter weiter stapfte Olmer Fruhn unsicher über den mit Kristallen bedeckten Boden der Schlucht. Yapra Zellot rief ihn an, erhielt aber keine Antwort. Er lief ihm nach, aber noch bevor er ihn erreichte, blieb Olmer Fruhn stehen und blickte sich um.
    Als er Yapra Zellot sah, sagte er: „Die Illusion ist weg. Sie verschwand, als ich erkannte, daß die Kristalle dafür verantwortlich waren."
    „Anscheinend genügt das, um aus der Illusion befreit zu werden", erklärte Yapra Zellot. „Ich denke, wir kehren erst einmal zum Schiff zurück. Sobald alle Besatzungen sich eingefunden haben, starten wir, denn was sollen wir auf diesem Planeten der Illusionen." Er ließ die Kristalle, die er in den Händen hielt, fallen. „Niemand nimmt einen solchen Kristall mit! Die Dinger sind unheimlich."
    Weder er noch ein anderer Haluter ahnten, daß die Illusionskristalle sie aus der Bindung an Boyt Margors Psychod gelöst hatten und daß innerhalb weniger Wochen die Zwänge von ihnen abgefallen sein würden, die das Ladonnia-Psychod in ihren Gehirnen verankert hatte.
    Aber noch war es nicht soweit. Noch konnten sie nicht offen darüber reden oder gar Angehörige anderer Völker vor der Gefahr warnen, die ihnen durch die Psychode aus der Provcon-Faust drohten.
     
    *
     
    Tengri Lethos steuerte sein Ewigkeitsschiff wieder auf das normale Energieniveau von Toorgus zurück, nachdem die Haluter den Planeten verlassen hatten.
    „Ich bin froh, daß die Illusionskristalle auch diesmal ihren Zweck erfüllt haben", sagte er zum Semor-Gehirn. „Hoffentlich kommen die Haluter vollzählig durch das Energielabyrinth der Sternenballung. Wenn es weniger Schiffe gewesen wären, hätten sie das Hyperraumgewitter nicht überstanden - so, wie unzählige andere Raumfahrer vor ihnen."
    „Was hast du mit dem Psychod vor?" fragte das Semor-Gehirn. „Ich wollte, du würdest es in eine Sonne schicken oder es wenigstens auf Toorgus zurücklassen."
    „Warum willst du das?" wollte der Hüter des Lichts wissen.
    „Du grübelst zuviel nach, seitdem du es besitzt", erwiderte das Semor-Gehirn. „Auf dem anderen Energieniveau hast du nichts anderes getan, als es anzustarren und nachzudenken. Das beunruhigt mich."
    „Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung", erklärte Tengri Lethos. „Sicher, das Psychod birgt ein Geheimnis, aber Geheimnisse sind dazu da, um entschleiert zu werden. Verschiedene Anhaltspunkte lassen mich vermuten, daß dieses Psychod Teil eines fortgeschrittenen evolutionären Prozesses der Materie ist."
    „Eines wie weit fortgeschrittenen evolutionären Prozesses?"
    „Sehr weit fortgeschrittenen", antwortete der Hüter des Lichts. „Wenn ich mich nicht irre, sogar weiter, als es zu dieser Zeit und in diesem Raum existieren dürfte."
    „Hüte dich davor, zu weit in die Zukunft der Evolution sehen zu wollen, Tengri Lethos!" mahnte das Semor-Gehirn. „Greife nicht nach Dingen, die du nicht verstehst!"
    Tengri lächelte.
    „Es ist schön, daß du dich um mich sorgst, aber ich denke, daß keine akute Gefahr besteht. Wenn ich nur erst dieses Böse" das dem Psychod anhängt, entfernt hätte. Dann wäre es mir eher möglich, die wahre Natur dieses Rätselhaften zu erkennen. Toorgus dürfte die richtige Welt sein, um es zu schaffen. Die Illusionskristalle werden mir helfen und dadurch wieder einmal einem guten und nützlichen Zweck dienen."
    Er ging zu dem Ladonnia-Psychod, setzte sich im Schneidersitz davor und schloß die Augen. Allmählich füllte sich die Memozentrale des Ewigkeitsschiffs mit einem klaren grünen Leuchten ...
     
    5.
     
    STOSSTRUPP NACH NAGELIA
     
    Bagno Cavarett sah sich die

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