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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mitglieder seines Einsatztrupps noch einmal genau an.
    Es waren größtenteils bekannte Gesichter, die seinen Blick erwiderten: Zeary Mahon, Sirke Fogel, Taimer Zartband und Gadar Dreamer hatten bereits einige Einsätze gemeinsam mit ihm durchgestanden. Zweimal hatten ihre Missionen der Abwehr der Wucherpilze und der Rettung bedrohter Siganesen gegolten, einmal hatten sie einen Erkundungsvorstoß durch die Außenwelt, wie der Stadtwald von Nagelia genannt wurde, durchgeführt und Kontakt mit Baya Gheröl und dem Helk Nistor aufgenommen,und beim letzten Einsatz war es darum gegangen, den beschädigten Helk instand zu setzen und die in seinem Innern lebenden Jewellys (von deren Existenz er bis dahin nichts geahnt hatte) von einer gefährlichen Krankheit zu heilen, die sie aggressiv machte und außerdem zu bedrohlichen Ausfällen von Helk-Aggregaten führte.
    Außer diesen alten Gefährten gehörte noch Corond Haidar zum Einsatztrupp. Bagno hatte ihn deshalb ausgewählt, weil er früher Chefingenieur des Flaggschiffs der siganesischen Flotte gewesen war und deshalb eine wertvolle Hilfe sein konnte, falls das Raumschiff der fremden Siganesen beschädigt Sein sollte.
    Sie alle trugen, wie bei Außeneinsätzen auf Zaltertepe notwendig, hochwertige Antigravprojektoren, die sie gegen die mörderische Schwerkraft des Planeten schützen sollten. Damit die Streustrahlung der Antigravs nicht von den Ertrusern geortet wurde, gab es außerdem noch Ortungsschutzgeräte und Deflektoren gegen Direktsicht. Die Bewaffnung bestand aus Gasdruckpistolen, mit denen Betäubungspfeile verschossen wurden. Die AtoSchweißbrenner, die die Männer mitführten, dienten zur Beseitigung von Hindernissen.
    „Wir bleiben dicht beisammen", sagte Bagno Cavarett. „Der Flug über dem Wipfeldach der Wildnis ist gefährlich. Plötzliche ‘Sturmböen können uns in Baumwipfel schleudern. Sollte so etwas vorkommen, müssen die Kollegen nach jedem Vermißten suchen, bis sie ihn gefunden haben."
    Er dachte an das Erkundungsunternehmen zur Schlucht, bei dem es einen Toten gegeben hatte, weil die Druckwelle eines startenden Raumschiffs mehrere Leute in den Dschungel gefegt hatte. Es wäre sicherer gewesen, die Rohrbahnverbindung zu benutzen, die durch die hohle Stromschiene der ertrusischen Vakuum-Rohrbahn führte, aber nachdem man sich vor einiger Zeit den Ertrusern zu erkennen gegeben hatte, waren diese Möglichkeiten für die Ertruser kein Geheimnis mehr. In der derzeitigen Lage würden sie bestimmt alle solche Verkehrsverbindungen genau überwachen.
    „Auf geht’s!" sagte Bagno und lächelte seinen Gefährten zu. Dann kletterte er den Schacht hinauf bis zu dem mit einer Klappe verschlossenen Astloch.
    Bagno öffnete die Klappe und stellte sich daneben auf. Es war genug Platz vorhanden, denn der Zweig, auf dem er stand, war immerhin einen halben Meter dick - und der Fuß eines Siganesen war durchschnittlich 14,44 Millimeter lang.
    Nachdem der letzte Siganese die Klappe wieder geschlossen hatte, starteten sie alle gemeinsam. Zuerst stiegen sie senkrecht hinauf, bis sie einen Meter über der höchsten Baumhöhe schwebten, dann setzten sie den Flug horizontal fort.
    Sie nahmen Kurs auf die Schlucht, die vor undenklichen Zeiten entstanden war, als ein riesiger Meteorit einschlug, einen gewaltigen Krater schuf und die Planetenkruste aufplatzen ließ. Durch die Erosion des Kraterwalls war der Krater später zugeschwemmt worden und hatte ideale Bedingungen für eine üppige Vegetation geboten. Der abgeflachte Kraterwall aber war auf dem Innenhang von den Ertrusern besiedelt worden, so daß die Stadt Nagelia heute den kreisförmigen Stadtwald umschloß.
    „Achtung, Gleiter über uns!" sagte Sirke Fogel mit seiner stets etwas singenden Stimme. „Das sind die Dickbäuche."
    Bagno schaute nach oben. Er erkannte zwei riesige ovale Metallplastikflächen, die langsam über den Himmel zogen.
    „Sie haben uns nicht entdeckt", erklärte er. „Ganz ruhig weiterfliegen, meine Herren!"
    Die Ertruser in den beiden Fluggleitern hatten sie tatsächlich nicht entdeckt, denn sie flogen stur weiter.
    Die siganesische Einsatztruppe aber erreichte wenige Stunden später die Schlucht, sank lautlos bis dicht über den viereinhalb Kilometer tief liegenden Grund und setzte ihren Weg in Richtung Nagelia fort.
    Wiederum vergingen einige Stunden.
    Als die Siganesen danach aufstiegen, sahen sie im Schein der untergehenden Sonne die riesigen Terrassenhäuser der Ertruser vor

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