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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich.
    „Wir legen eine Pause von zwanzig Minuten ein, dann fliegen wir weiter", sagte Bagno Cavarett. Er deutete schräg nach links. Dort waren einige hochaufragende bronzefarbene Rohre zu sehen, aus denen Dampf aufstieg. „Das ist die bewußte Brauerei. Folglich müssen wir dort mit unserer Suche anfangen."
     
    *
     
    „So ein Mist!" schimpfte Vavo Rassa.
    Er hatte sich übergeben müssen und lehnte mit geschlossenen Augen und blaßgrün an der Trichterverkleidung einer riesigen Schrotmühle, wurde von den Vibrationen des Mahlvorgangs durchgerüttelt und spürte, wie es in seinen Därmen rumorte.
    Rayn Verser saß ungefähr zwanzig Meter von ihm entfernt auf der Kunststoffverkleidung der Schrotmühle, wurde ebenso durchgerüttelt, verspürte aber keine Übelkeit.
    „Das ist bestimmt von dem Bier, das du getrunken hast, Vavo", sagte er. „Ein Siganese sollte keinen Alkohol trinken."
    Vavo Rassa würgte, spie grünen Schleim aus und verdrehte die Augen.
    „Es muß verdorben gewesen sein", sagte er und würgte wieder. „Vielleicht durch unser Schiff."
    Rayn Verser erwiderte nichts darauf. Er spähte über die Kante der würfelförmigen Konstruktion unterhalb des Einfülltrichters. Tief unten marschierte ein Trupp bewaffneter Ertruser vorbei.
    „Man sucht nach uns", sagte er, nachdem der Trupp außer Sichtweite war. „Ob sie die GAMMAEULE gefunden haben?"
    „Dann würden sie nicht bewaffnet herumlaufen", widersprach Vavo Rassa. „Denn dann wüßten sie, daß wir notgelandet sind und Hilfe brauchen."
    „Beinahe hätte uns der Ertruser entdeckt, der die Bierprobe gezapft hat", meinte Rayn Verser. „Vielleicht hätten wir uns zu erkennen geben sollen. Du brauchst ärztliche Hilfe, Vavo."
    Vavo Rassa schüttelte den Kopf. Er entnahm seiner Medo-Box ein paar Kohletabletten, zerkaute und schluckte sie.
    „Was ich brauche, ist frische Luft. Hier stinkt es zu sehr nach Ertrusern. Los, brechen wir auf!"
    Ohne auf die Einwände seines Kollegen zu achten, startete er und flog unter die Decke der Halle. Mit Hilfe ihrer Antiflexbrillen, die die Deflektorschirme neutralisierten, konnten er und Rayn Verser sich gegenseitig sehen.
    Dort, wo das bronzefarbene Abluftrohr eines Maischkessels durch die Hallendecke geführt war, entdeckte Vavo einen Spalt, der groß genug war, um einen Siganesen samt seinen Huckepackaggregaten durchzulassen. Er flog ganz langsam hindurch. Dennoch eckte er einmal an. Da die Aggregate aber normal weiterfunktionierten, beachtete er es nicht weiter.
    Draußen war inzwischen die Dämmerung hereingebrochen. In der Stadt flammten überall Beleuchtungskörper auf. Ein schwacher Wind wehte vom Wald in Richtung Urfur-Meer.
    Vavo Rassa landete auf dem flachen Dach und wartete, bis Rayn Verser neben ihm stand. Tief sog er die frische Luft ein.
    „Was wir brauchen, ist eine Karte oder ein Plan, auf dem die Lage der siganesischen Kolonie zu sehen ist", erklärte er, dann deutete er mit ausgestrecktem Arm zu einem aus dem Häusermeer ragenden goldenen Kuppeldach mit einer mastförmigen Antenne von etwa zwanzig Metern Höhe. „Das könnte der Rekierungspalast sein, nach seinem Aussehen zu urteilen. Wenn es in Nagelia Unterlagen über die siganesische Kolonie gibt, dann bestimmt dort."
    „Also, fliegen wir!" erwiderte Rayn Verser.
    Sie starteten und verließen das Gelände der Bierbrauerei, ohne entdeckt zu werden. Die ertrusischen Milizionäre, die rings um die Brauerei postiert waren, verfügten über keine hochwertigen Ortungsgeräte, mit denen unter Umständen auch Anti-Ortungsschirme angemessen werden konnten.
    Während sie die angrenzende breite Straße überflogen, begann Vavo Rassas Flugaggregat plötzlich zu stottern. Rassa wurde durchgeschüttelt und verlor an Höhe. Vergeblich versuchte er, durch Schaltungen die Funktion des Aggregats wieder zu normalisieren.
    „Was ist mit deinem Flugaggregat los?" fragte Rayn Verser.
    „Nicht mehr viel", gab Vavo zurück. „Fliege du allein zum Regierungspalast! Ich werde irgendwo notlanden und auf dich warten oder mir ein anderes Flugaggregat besorgen."
    „Etwa ein ertrusisches?" erwiderte Rayn. „Du glaubst doch nicht, daß ich dich allein inmitten zahlloser Gefahren zurücklasse! Sieh zu, daß du wenigstens die andere Straßenseite erreichst, sonst gerätst du noch unter einen Gleiter."
    Die Warnung war berechtigt, denn über die Straßen jagten in ununterbrochener Folge zahllose Bodengleiter. Ihre über den Boden wirbelnden Prallfeldkissen wären

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