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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es. Er hatte keinen Erfolg.
    „Sehen Sie!" sagte Yapra Zellot nach einer halben Stunde. „Das hyperenergetische Labyrinth des Sternhaufens ‘frißt’ alle Hyperfunksignale. Es saugt sie auf wie ein Schwamm Wasser aufsaugt. Darum will ich, daß wir alle gleichzeitig Iosfliegen. Um die anderen Schiffe zu benachrichtigen, werden wir uns trennen und mit kurzen Linearetappen den Sternhaufen umfliegen und nach jeder Etappe funken. Wir sammeln uns dann alle auf der gegenüberliegenden Seite."
     
    *
     
    Wie Yapra Zellot es gesagt hatte, geschah es.
    Alle sechzehn schwarzen Kugelraumschiffe sammelten sich auf der gegenüberliegenden Seite der Sternenballung, die noch nicht einmal im Galaktischen Sternkatalog der Halüter verzeichnet war.
    Bei dem Gedanken daran, warum das so war, spürte Yapra Zellot einen wohligen Schauer durch seinen Körper rieseln. Seiner Meinung nach kreuzten Haluterschiffe seit so vielen Jahrzehntausenden durch die Milchstraße, daß auch diese dichte Sternenballung mindestens einige Male angeflogen worden war.
    Aber kein Haluter würde sich damit begnügen, die Sternenballung im Katalog zu registrieren und ihr vielleicht einen klangvollen Namen zu geben. Nein, ein Haluter, der diese ungewöhnliche Sternenballung entdeckte, würde auf jeden Fall auch ihr Inneres erforschen.
    Auf jeden Fall - und um jeden Preis.
    Und es war durchaus möglich, daß jeder halutische Entdecker der Ballung darin umgekommen war, von hyperenergetischen Fronten zerrieben oder in eine andere Dimension geschleudert beispielsweise. Da Haluterschiffe aber meistens einzeln und nur sehr selten im Verband flogen, war niemals eine Nachricht über das Schicksal der Entdecker dieser Ballung nach Halut gelangt.
    Und ausgerechnet er, Yapra Zellot, erhielt vom Schicksal die Gelegenheit, sich mit den unbekannten, tödlichen Kräften dieser Sternenbällung zu messen! Das war mehr, als die meisten Haluter jemals vom Schicksal erwarten durften.
    Als alle Schiffe beisammen waren, teilte Yapra Zellot den Besatzungen seinen Überlegungen mit. Wie nicht anders zu erwarten, brach Jubel aus. Die Aussicht, nicht nur eventuell den Hüter des Lichts zu besiegen, sondern sich auch noch durch eine Vielfalt unbekannter Gefahren durchschlagen zu dürfen, erzeugte eine schon euphorisch zu nennende Stimmung.
    Dennoch stürzten sich die sechzehn Haluterschiffe nicht blindlings in den Sternhaufen, sondern berechneten nach alter halutischer Tradition möglichst perfekt ihre Chancen und die Verhältnisse, die sie antreffen könnten. Ihr"e wie hochwertige Positroniken arbeitenden Planhirne waren ihnen dabei eine unschätzbare Hilfe.
    Zwei Stunden später kurvte der Verband um eine Gruppe hyperenergetischer Strudel herum, ortete eine verzerrungsfreie Gasse von dreiundzwanzig Lichtwochen Länge und führte ein Linearmanöver von genau dieser Länge durch. Anschließend mußten sie zwei Tage lang im Normalraum kreuzen, weil innerhalb des Hyperraums schwere hyperenergetische Entladungen tobten, eine Art Hyperraumgewitter, das auch den Zwischenraum unpassierbar machte.
    Auch ‘der Normalraum war alles andere als friedlich. Als die Sonnen des Sternhaufens entstanden, mußte ausreichend Materie vorhanden gewesen sein, um jeder dritten Sonne Planeten zuzuordnen. Infolge der energetischen Spannungen hatte sich die Materie aber nicht zu Planeten zusammenballen können. Deshalb waren im gesamten Normalraum Meteore verstreut, von einigen Zehntelmillimeter Durchmesser bis zu Durchmessern von Kilometern. Die Haluterschiffe mußten ständig mit aktivierten Paratronschutzschirmen fliegen, um nicht durchlöchert zu werden.
    Obwohl der Flug durch den Normalraum längst nicht so gefährlich war wie der durch den Linearraum, Murde ausgerechnet er zu einem Alptraum, denn im Unterschied zum Linearraum gab es hier für die Augen von Normalraumwesen etwas zu sehen. In diesem Fall viele in unterschiedlichem Rhythmus pulsierende verschiedenfarbige Sonnen, davor, dazwischen und dahinter zahllose angeleuchtete Wolken aus staubförmiger Materie oder treibenden Felsbrocken - und immer wieder grauenhaft und manchmal sogar lächerlich verdrehte Überreste von Raumschiffswracks.
    Es schien, als wäre diese Sternenballung schon immer ein Treffpunkt für Todeskandidaten gewesen. Olmer Fruhn schlug deshalb den Namen Agruun Syrtha für sie vor, was halutisch war und soviel bedeutete wie Platz der toten Seelen. Nach Wrackteilen halutischer Schiffe suchten die Besatzungen der Schiffe allerdings

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