0926 - Das Ladonnia-Psychod
Raumabwehrraketen nicht zielen. Notfalls fliegen wir so bis auf die andere Seite Zaltertepes. Irgendwann wird es uns gelingen, Funkverbindung mit dem Helk zu bekommen."
„Einverstanden", sagte. Bagno Cavarett.
Sie begaben sich in die Hauptzentrale, schalteten sämtliche AMKraftwerke ein und aktivierten kurz vor dem Start den Paratronschutzschirm.
Als die GAMMAEULE abhob, sahen die fünf Siganesen auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung die beiden ertrusischen Posten schreiend und gestikulierend auf sich zulaufen. Sie lachten.
Sekunden später durchbrach die GAMMAEULE das Hallendach und weitere Sekunden später begriffen die fünf Siganesen in ihrem wild schlingernden Raumschiff, daß theoretischer Unterricht allein noch keinen Raumfahrer ausmacht ...
*
Vavo Rassa und Rayn Verser waren unterdessen mit „ihrem" Transportschweber zu einem Vorratslager der ertrusischen Miliz befördert worden. Dort untersuchten sie zuerst Vavos Flugaggregat und stellten fest, daß sich die Stromzuführungsklemme gelockert hatte. Der Wackelkontakt war schnell behoben.
Als sie anschließend feststellten, wohin sie geraten waren, formte sich in ihren Köpfen ein Plan, wie sie die Ertruser dazu bewegen könnten, sich friedlich zu verhalten.
„Ganz einfach", sagte Vavo Rassa mit schwerer Zunge, denn er hatte bei einem Schnapsfaß ein paar Tropfen aufgeschleckt, die aus dem undichten Zapfhahn getropft waren. „Wir bluffen die Dickwänste, indem wir ihnen erzählen, unsere ‘Kampfgruppe Gammaeule’ hätte das Vorratslager besetzt und zur Sprengung vorbereitet.
Angesichts der Millionen Liter Schnaps, Kognak, Wein, Sekt und Likör sowie der zig-Tausenden Tonnen Gefrierfleisch, Gemüse- und Obstkonserven, Zucker, Butter, Mehl und Eier wird die Ertruserregierung weich wie Schnee auf einer heißen Herdplatte." Er rülpste so laut, daß sogar der nächste ertrusische Posten sich suchend umsah.
„Du willst die Ertruser über die Funkanlage dieses Gebäudes anrufen?" fragte Rayn Versen „Hast du denn eine Ahnung, wie schwierig eine so riesige Anlage zu bedienen ist?"
Vavo winkte ab. Der Alkoholnebel in seinem Gehirn ließ ihm alle Schwierigkeiten als nichtig erscheinen.
„Erst einmal dort sein, dann findet sich alles", erklärte er. „Verflixt, ich muß erst noch ein Schlückchen trinken!"
Er torkelte zu seiner Schnapsquelle, stellte sich unter den Zapfhahn und fing die nächsten beiden Tropfen auf.
„Ausgezeichneter Stoff!" lobte er. „Davon nehmen wir uns etwas mit, bevor wir Zalter ... Zalterpetete hicks verlassen. Haben wir eine Toilette in der Nähe? Ach, was, ist schon egal!"
„Oh!" rief Rayn Verser und fiel in Ohnmacht.
„Steh auf!" sagte Vavo Rassa. „Jetzt wird nicht geschlafen!"
„Bestimmt!" brüllte von irgendwoher ein Ertruser. Vavo verstand ihn, weil er und sein Kollege schon vor einiger Zeit die Reducer aktiviert hatten. „Da gibt es gar keinen Zweifel. Wir werden den Helk vernichten. Er würde sowieso nur Partei für die Grünlinge ergreifen."
„Wo ist der Helk?" schrie Vavo. Glücklicherweise hörten ihn die Ertruser nicht, da er seinen Sprachverstärker nicht aktiviert hatte.
Vavo Rassa setzte sich neben seinen ohnmächtigen Kollegen. Die Erwähnung des Helks hatte seinen Alkoholnebel verfliegen lassen, und er dachte über die neue Lage nach, die die Ankunft des Helks geschaffen hatte.
Zwischen den Ertrusern und Siganesen von Zaltertepe gab es Spannungen, zweifellos. Diese Spannungen mußten automatisch vergrößert worden sein, weil der Helk gekommen war, denn der Helk hatte damals den Ertrusern zugesetzt.
Und vielleicht waren er und Rayn daran schuld, weil sie mit ihrer GAMMAEULE in Nagelia gelandet waren. Folglich mußten sie die Initiative ergreifen, um den Frieden zu bewahren. Mit Erpressungen und Drohungen war da nichts zu machen.
Plötzlich wußte Vavo Rassa, was zu tun war. Er schüttelte Rayn Verser so lange, bis er zu sich kam, dann informierte er ihn über seinen Plan und diesmal war Rayn Verser Feuer und Flamme.
Die beiden Siganesen flogen zur Funkzentrale. Durch die Klimaanlage gelangten sie vom Korridor bis in den Funkraum. Dort saß allerdings ein Ertruser und hörte verschiedene Funksprüche ab.
„Was jetzt?" flüsterte Rayn Verser.
Vavo Rassa klopfte ihm beruhigend auf die Schulter.
„Laß mich nur machen, Rayn."
Er aktivierte seinen Sprachverstärker, flog um den Ertruser herum, landete auf der Funktischplatte, so daß er ihm ins Gesicht sah und sagte:
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