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0926 - Das Ladonnia-Psychod

Titel: 0926 - Das Ladonnia-Psychod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übertragen.
    Das Schiff wurde umgedreht, dann hob sich das Tier noch höher. Ein relativ kurzer Rumpf (etwa fünf Meter lang und drei Meter breit) wurde sichtbar, mit gefiederten Stummelflügeln an den Seiten. Danach kamen lange dünne, mit Hornplatten besetzte Beine zum Vorschein.
    Und dann wurde es ganz dunkel, als das Tier sich auf die GAMMAEULE setzte. Es knirschte bedrohlich, aber die Schiffszelle hielt dem Druck stand.
    „Was bedeutet das?" fragte Taimer Zartband.
    Die fünf Siganesen sahen sich ratlos an. Da sich die Siganesen der Kolonie Zaltertepe bisher fast ausschließlich im Baum beziehungsweise heimlich in den verschiedenen Einrichtungen der Ertruser aufgehalten hatten, wußten sie so gut wie nichts über die Tierwelt des Planeten.
    Also konnten die fünf Siganesen auch nicht wissen, daß die GAMMAEULE im Nest eines Staphyrodons gelandet war, eines riesigen Urvogels, und daß der Staphyrodon das Raumschiff für sein eigenes Ei hielt und sich daraufgesetzt hatte, um es auszubrüten.
     
    *
     
    „Die Siganesen kommen!" rief Ruko Mamock. Die Ärzte hatten im Hospital schnell herausgefunden, daß sein Zustand auf die Wirkung von Doprestin zurückzuführen war und von dieser Erkenntnis bis zur Vermutung, daß ihm Siganesen das Betäubungsgift mittels Giftpfeilen beigebracht hatten, war es nicht weit gewesen.
    Aber Ruko Mamock mochte ein Rauhbein sein, nachtragend war er nicht. Als er von den „Olympischen Spielen" erfuhr und Kenar Tomp ihm gesagt hatte, welchen Plan er ausgebrütet hatte, war er sofort bereit gewesen, sich an den Kontrollgeräten von SCIENCE STATION zu postieren und darauf zu warten, bis ein siganesischer Rohrbahnzug innerhalb der Stromschiene der ertrusischen Rohrbahnstrecke ankam.
    Die um den großen Platz vor dem Regierungspalast versammelten Ertruser - Kinder, Frauen und Männer schwiegen erwartungsvoll.
    Kurz darauf hielt ein Gleiter hinter der Menge. Kenar Tomp, Tramton Kalackai und Harnack Breckett sprangen heraus, drängten sich zu Ruko Mamock durch, der neben dem Portal des Regierungspalasts stand und winkten der Menge zu.
    Kenar Tomp nahm Mamock das Megaphon aus der Hand und rief: „Alles hat geklappt, Leute! Wir haben das Hypnogas in den Baum der Winzlinge geblasen. Sie müßten auf das von Tramton hergestellte Programm reagieren, das auf ihren TVKanälen gesendet wurde."
    „Sie sind schon da", erklärte Ruko Mamock.
    Aus dem Portal quoll eine unübersehbare Menge Siganesen, alle mit den unvermeidlichen Antigravtornistern auf dem Rücken, aber ohne Deflektoren. Sie schwenkten Fahnen und Tücher und sangen.
    Allerdings konnten die Ertruser nicht verstehen, was sie sangen. Für sie klang es wie das Summen eines Bienenschwarms.
    In der Mitte des Platzes blieben die Siganesen stehen - es waren ungefähr dreitausend-und begannen mit artistischen Darbietungen. In der Menge rund um den Platz klang Gelächter auf.
    „Das wird uns den Lacherfolg und damit den Sieg bei unserer Olympiade des Lachens sichern!" brüllte Kenar Tomp.
    Ein anderes und viel lauteres Brüllen antwortete ihm. Er schaute in die Richtung, aus der es kam, und wurde blaß.
    Ein riesiger Staphyrodon näherte sich aus Richtung des Tamay-Kanals und stapfte mit seinen sechszehigen Krallenfüßen, die so groß waren wie der Landeteller einer Space-Jet ertrusischer Bauart, die breite Melbar-Kasom-Allee entlang. Hin und wieder zertrat er versehentlich einen Gleiter. Glücklicherweise waren alle Fahrzeuge leer.
    Schrille Schreie ertönten, als die Menge merkte, was da auf sie zukam.
    Zu den Waffen! wollte der Stadtmajor schreien.
    Er konnte es jedoch nur denken, denn plötzlich schwebte ein Siganese vor seinem Gesicht und rief über seinen Sprachverstärker: „Seien Sie friedlich, Stadtmajor! Teilen Sie der Menge über Megaphon mit, daß Bruno ein gezähmtes Tier ist und niemandem etwas antun wird. Meine Freunde sitzen in seinen Ohren, und er gehorcht ihnen aufs Wort."
    „Ist das wahr?" fragte Kenar Tomp.
    So wahr ich Sirke Fogel heiße", erklärte der Siganese.
    Kenar Tomp schluckte, dann setzte er das Megaphon an seine Lippen und brüllte: „Ruhe bewahren! Ich habe einen Vogel, der mir..."
    „Fogel mit Eff und nicht mit Vau!" rief Sirke Fogel dazwischen.
    „... einen Vau-Vogel ...", fuhr der Stadtmajor fort, „... der mir versichert, daß der Staphyrodon ein zahmes Tier ist und daß er von Siganesen gelenkt wird, die in seinen Ohren sitzen und ihm sagen, was er tun soll."
    Er blinzelte nervös und fragte ohne

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