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0927 - Monster-Zoo

0927 - Monster-Zoo

Titel: 0927 - Monster-Zoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlassen, und ihr fiel auch nichts ein, mit dem sie sich beschäftigen konnte. Sie hätte in das Archiv gehen und lesen können, doch auch dazu fehlte ihr die Lust.
    Dafür war die Unruhe da.
    Auf einmal hörte sie das Kratzen!
    Die Horror-Oma zuckte zusammen und dachte an eine Täuschung. Aber das Kratzen blieb. Es war in der Nähe erklungen, dennoch hörte es sich etwas entfernt an.
    Auf der Stelle drehte sich Lady Sarah um.
    Zwangsläufig fiel ihr Blick auf das große Küchenfenster. Dort war das Rollo zur Hälfte nur herabgelassen worden, die andere Hälfte lag frei, so daß Sarah nach draußen in den Vorgarten schauen konnte.
    Den sah sie auch, aber doch schattenhaft im Hintergrund. Im Vordergrund entdeckte sie etwas, das ihr den Atem raubte. Ein großer Hund hatte sich mit seinen Vorderpfoten auf die äußere Fensterbank gestemmt, sein Maul weit aufgerissen und glotzte aus bösen Augen in die Küche…
    ***
    Sarah Goldwyn war zunächst unfähig, auch nur ein Augenlid zu bewegen. Was sie da sah, hatte ihr einen Schock versetzt und überstieg im ersten Moment ihre Vorstellungskraft. Sie kam sich vor wie eingefroren und spürte auf ihrer Haut die dünne Schicht aus Eis, die sich von der Stirn nach unten gesenkt hatte.
    Ihr Herz schlug nur schwach, und die Kälte blieb. Es war ein Zeichen der Furcht, die Sarah empfand.
    Der Hund hatte ein gelbes Fell. Es erinnerte an das eines mächtigen Löwen, nur war sein Kopf nicht so groß, und es fehlte auch die Mähne, aber eine starke Gefahr ging trotzdem von ihm aus. Obwohl zwischen Tier und Mensch die Scheibe lag, konnte sich Lady Sarah keinesfalls sicher fühlen, denn einem Kraftpaket wie diesem Hund war es ein Leichtes, das Fenster einzudrücken.
    Was tun?
    Verschwinden? Sich verstecken? Sich langsam, Schritt für Schritt zurückziehen und darauf hoffen, daß der Hund die Fensterscheibe nicht einschlug.
    Es gab da einige Möglichkeiten, doch Sarah war Realistin genug, um zu wissen, daß alles, was sie auch tat, im Endeffekt nichts nutzen würde, da die andere Seite stärker war.
    Wer war sie denn?
    Die Frau, die Vögel, jetzt die Hunde!
    Und eine hatte das Sagen.
    Sarah mußte atmen, sonst hätte sie der Schwindel übermannt und zu Boden gedrückt. Durch die Nase holte sie Luft, und sie fühlte sich wieder etwas besser.
    Der Hund bewegte sich ebenfalls. Seine Haltung veränderte er dabei nicht, er riß nur das Maul auf und leckte die Scheibe ab, als wollte er sie putzen, um besser sehen zu können.
    Erst die Vögel, nun der Hund!
    Sarah Goldwyn rechnete fest damit, daß es zwischen den beiden so unterschiedlichen Geschöpfen einen Zusammenhang gab, doch wie er genau zustande gekommen war, konnte ihr nur die verfluchte Anruferin beantworten.
    Der Hund hatte sich wieder beruhigt und leckte nicht länger über die Scheibe. Er stand aber weiterhin in derselben Haltung und lauerte auf eine falsche Bewegung seiner Beute, denn wie eine Beute kam sich die Frau schon vor.
    Es hatte keinen Sinn, wenn sie hier in der Küche blieb. Sie mußte den Raum verlassen und einen anderen finden, in dem sie sich verstecken konnte. Sicherheitshalber in der ersten Etage. Janes Zimmer eigneten sich perfekt, denn dort gab es auch ein Telefon, über das sie Hilfe holen konnte.
    Es mußte ihr jetzt jemand helfen, denn allein wurde sie mit der Situation nicht fertig.
    Lady Sarah zog sich zurück, wobei sie das Fenster nicht aus den Augen ließ. Kleine Schritte, sehr langsam, mit den Füßen immer behutsam den Boden berührend.
    Ja, so ging es. Der Hund blieb zudem stehen. Die Küchentür hatte sie nicht geschlossen. Von diesem Raum aus führte der Weg direkt in den Flur hinein, wo auch die Treppe begann, die zu den oberen Etagen führte. Sarah atmete fast auf, als sie im Flur stand. Jetzt noch eine Drehung, dann sah sie die Treppe vor sich.
    Sie bewegte sich, aber sie tat es nicht aus eigener Kraft. Etwas schien sie dabei zu unterstützen, sogar zu drängen. Eine Kraft, die sie nicht sah, die jedoch einen fremden und möglicherweise sogar einen fatalen Einfluß auf sie ausübte.
    Auch im Flur staute sich die Hitze. Sie drückte nicht nur gegen die Wände, auch gegen die Frau, die sich vorkam, als hätte man sie eingeklemmt. Ihr fiel auch der ungewöhnliche Geruch auf, der das Haus durchzog. Nun änderten sich bei diesem Wetter auch die Gerüche, aber dieser war ihr besonders fremd.
    War noch jemand hier?
    Im Vergleich zu ihren ersten Bewegungen drehte sich Sarah Goldwyn nun schwungvoll um. Sie

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