0927 - Monster-Zoo
hielt Suko fest. Seine Lage war günstig. Der Klammergriff um ihre Hand ließ der Frau nur wenige Möglichkeiten. Treten konnte sie auch nicht, und Sukos Gewicht nagelte sie am Boden fest.
Er hob seine und damit auch ihre rechte Hand an.
Dann wuchtete er sie nach unten.
Sie knurrte wie ein Tier, aber den Griff der Waffe hatte sie nicht losgelassen.
Suko hämmerte noch einmal ihre Hand zu Boden.
Ihre Finger zuckten.
Der dritte Versuch.
Da rutschte ihr der Griff aus der nicht mehr vorhandenen Faust. Beth hatte die Hand öffnen müssen.
Suko riß sie in die Höhe. Sein Klammergriff hatte sich nicht gelockert. Nach wie vor lag der Arm wie der Körper einer dicken Schlange um Beth Calvaros Hals.
Überraschenderweise löste er ihn. Bevor sich die Hexe darauf einstellen konnte, hatte Suko schon ausgeholt. Aus der Drehung hervor rammte er seine rechte Faust nach vorn und erwischte Beth genau dort, wo er es hatte haben wollen.
An der Stirn explodierte der Schlag. Die Hexe flog zurück, sie hielt sich nicht mehr, ihre Augen nahmen einen anderen Ausdruck an, und wenig später sackte sie zusammen.
Zwischen Sarah und Shao blieb sie liegen.
Weiter hinter ihnen kümmerten sich die Mitarbeiter des Zoos um die letzten Schakale. An den Wagen traute sich noch niemand heran, und das war auch gut so…
***
Shao und Suko waren zu stark mit der Hexe beschäftigt gewesen, daß keiner von ihnen auf Sarah Goldwyn hatte achten können. Sie aber war aus dem tiefen Tal der Finsternis erwacht. Das nicht nur außerhalb des Autos, sondern schon auf dem Rücksitz, nur hatte sie sich zunächst einmal nicht zurecht gefunden und auch Ärger mit ihren Augen gehabt, denn sie konnte kaum etwas erkennen.
Alles war verschwommen.
Dann aber hatte Shao sie aus dem Wagen gezogen, und sie lag auf dem Boden.
Natürlich jagten die Schmerzen durch ihren Kopf. Sie konnte sich kaum bewegen, aber sie rollte sich mühsam auf die Seite und bekam mit, wie Suko gegen die Hexe kämpfte.
Es wurde ein harter Fight.
Suko hatte alle Hände voll zu tun. Er war stark, aber auch die Frau setzte ihm einen nicht eben geringen Widerstand entgegen. Doch sie war nicht stark genug, sie verlor, denn Suko zwang sie die Waffe loszulassen.
Danach versetzte er ihr den endgültigen Hieb, der die Hexe zu Boden schickte, wo sie liegenblieb.
Auch das hatte Sarah Goldwyn mitbekommen. Auf ihren Lippen zeigte sich ein Lächeln der Erleichterung. Sie fühlte sich jetzt weniger schlaff, auch die Schmerzen nahm sie nicht mehr so stark wahr, denn die Hexe konnte ihr nichts mehr tun. In Reichweite lag sie auf dem Boden und rührte sich nicht.
Lady hörte Suko zu, der Shao anwies, einen Notarzt zu alarmieren, wobei beide hofften, daß der Apparat im Rover den Angriff überlebt hatte.
»Und was willst du tun?«
»Ich gehe nur eben zu den Männern und kläre sie auf.«
»Was ist mit Sarah?«
»Wir lassen sie vor dem Wagen liegen. Ich möchte sie nicht noch einmal hochheben.«
»Ist okay.«
Sarah Goldwyn bekam alles mit. Sie wollte sich bemerkbar machen, aber sie war einfach zu schwach. Auch wenn sie sich anstrengte, es dran nicht mal ein rauher Laut über ihre Lippen. Die Attacke war einfach zu stark gewesen.
Suko verschwand.
Shao warf Sarah und der Hexe einen letzten Blick zu und war zufrieden, daß beide sich nicht rührten. Dann tauchte sie in den Wagen und telefonierte.
Nur hatten sich beide geirrt.
Beth Calvaro war nicht erledigt. In ihr steckte mehr Kraft. Sie war durch die Kraft der Hölle gestählt worden, und sie dachte nicht daran, aufzugeben.
Plötzlich bewegte sie sich. Es war ihre Hand, die sich langsam auf den Griff des Schwerts zubewegte. Beth hatte ihren Kopf auf die Seite drehen können, verfolgte den Weg der Hand, wie sie dem Griff immer näher kam, und sie sah auch ein Stück weiter, wo die verhaßte Alte am Boden lag und aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht war.
Beth wollte die Rache!
Sie grinste Sarah sogar an. In ihren Augen leuchtete der Wille zur Tat, vermischt mit einer widerlichen Heimtücke.
Die Hand kam zur Ruhe. Einen Moment später wurde sie angehoben. Dann fiel sie wieder zurück und landete mit der Fläche genau auf dem Schwertgriff, wo sich die Finger zusammenzogen.
Shao telefonierte noch immer. Sie war nicht mehr die Ruhe selbst, sondern bewegte hektisch nickend ihren Kopf. Es schien Ärger zu geben, und die Alarmmeldung verzögerte sich.
Gut für die Hexe.
Das Schwert war nicht leicht anzuheben, aber Beth sammelte ihre Kräfte. Sie
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