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0927 - Monster-Zoo

0927 - Monster-Zoo

Titel: 0927 - Monster-Zoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Licht.
    Jane Collins war zwar eine Detektivin und ein normaler Mensch, aber sie war auch eine ehemalige Hexe, und etwas von diesen Hexenkräften steckte noch in ihr. Was sie allerdings mit irgendwelchen Tieren zu tun hatte, wußte Sarah nicht. Unter Umständen hing es auch mit dem Fall zusammen, der sie nach Spanien geführt hatte, aber so weit wollte Sarah den Bogen nicht schlagen, sie blieb im Lande und damit bei den Vögeln und den Hexen.
    »Hexen«, murmelte sie und fragte sich dann selbst mit halblauter Stimme: »Was können sie?«
    Man konnte die Horror-Oma durchaus als Fachfrau bezeichnen, die sich auf dem Gebiet des übernatürlichen, der Dämonologie und ihrer Derivate sehr gut auskannte. Hinzu kamen ihre ausgezeichneten Geschichtskenntnisse, und wenn sie an das gewaltige Archiv unter dem Dach dachte, da verdiente sie schon sehr wohl den Begriff Expertin.
    Mit Hexen hatte sie genug zu tun gehabt. Sarah wußte, das es sie gab. Auch noch in der heutigen Zeit. Sie kamen in verschiedenen Formen vor und ritten nicht, wie in alten Stichen und Bildern dargestellt, auf Besen durch die Lüfte.
    Es gab Frauenbünde, die sich als Hexen bezeichneten. Moderne Hexen, die auch politisch engagiert waren, um zu provozieren. Dann gab es Hexen, die sich auf die uralte Magien und Werte besannen, die durch den Mutter-Erde-Kult überliefert waren.
    Es gab Hexen, die sich an bestimmten Stellen in mondhellen Nächten versammelten, wo sie den Atem der Erde und der Natur besonders intensiv spüren wollten, und es existierten auch Hexen, die sich einzig und allein einem bösen Zauber hingaben.
    Sarah überlegte, ob möglicherweise in diesen drei Saatkrähen der böse Geist einer anderen Hexe gesteckt hatte. Nichts war unmöglich auf dieser Welt, die so vielschichtig war, wobei die Mehrzahl der Menschen nur die Oberfläche sahen und einfach nicht in der Lage waren, sie zu durchdringen.
    Sie glaubten an das, was sie sahen, sie waren Diener der Technik, hatten sich abhängig von ihr gemacht, aber es baute sich auch allmählich eine Gegenströmung auf, die wieder zurück auf die uralten Dinge zielte, wobei die Hexen nur eine der Gruppen stellten.
    Das ging Lady Sarah durch den Kopf, und sie seufzte, nachdem sie den nächsten Schluck getrunken hatte. Einer Lösung des Problems war sie nach wie vor weit entfernt.
    Auch Jane Collins und John Sinclair befanden sich nicht in der Nähe. Natürlich würden sie so schnell wie möglich wieder zurückkehren, wenn Sarah Hilfe brauchte, aber es würde eine Zeit dauern, in der sie relativ hilflos war.
    Nur relativ, denn da gab es noch ihren Freund Suko, auch die Conollys, die ihr beistehen konnten, wenn es wirklich hart auf hart kam. Noch kam sie allein zurecht. Sie hoffte auch, daß es so blieb.
    Sie wollte nicht dastehen wie eine ängstliche Memme.
    Das Telefon war nicht weit entfernt. Es lag noch ein wenig im Halbdunkel, denn über den Apparat fiel nur ein schmaler Lichtstreifen. Als der Apparat tutete, war Sarah im Begriff gewesen, die Hand nach der Kanne auszustrecken, um die Tasse erneut zu füllen.
    Sie verharrte.
    Das Telefon gab keine Ruhe. Es tutete weiter. Lady Sarah, die normalerweise immer schnell dabei war, den Hörer abzunehmen, zögerte plötzlich. Erstens erwartete sie keinen Anruf, und zum zweiten konnte sie sich auch vorstellen, daß dieses Signal mit dem zusammenhing, was sie vor kurzem erlebt hatte.
    Feige wollte sie trotzdem nicht sein, und sie hob deshalb ab. »Ja bitte?« Sie hatte sich bemüht, normal zu sprechen, obwohl ihr Herz stark klopfte, vielleicht auch deshalb, weil sie zunächst keine Antwort von der anderen Seite erhielt.
    Aber es war jemand dran. Sie glaubte, ein scharfes Geräusch zu hören. Es deutete auf ein Atem hin.
    »Melden Sie sich!«
    Als »Antwort« hörte sie das Lachen. Kurz, scharf und auch wütend klingend, zugleich aber zufrieden.
    »Was soll das?«
    Das Lachen verstummte.
    Sarah Goldwyn saß auf dem Platz, ohne sich zu bewegen. Sie wartete auf die nächste Bemerkung, und für sie stand längst fest, daß der Anruf mit dem Angriff der Vögel in einem Zusammenhang stand, und die Stimme hatte einer Frau gehört.
    »Melden Sie sich!«
    Das Lachen erklang erneut. Diesmal leiser.
    »Ich lege auf!«
    »Nein!«
    Aha, die Anruferin konnte also sprechen. Lady Sarah war etwas beruhigter.
    »Du hast Angst, nicht? Du hast eine hündische Angst, daß meine geflügelten Streiter zurückkehren. Ich weiß das, Sarah. Ich weiß es genau, du hast Angst.«
    »Kennen Sie

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