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0927 - Reigen der Paratender

Titel: 0927 - Reigen der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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setzten seine Gedanken ein. Jemand würde dieses Geständnis gehört und richtig reagiert haben.
    „Wie schön", sagte er, ging zum Bett und zog sie hoch. „Zieh dich an. Sofort! Und nimm alles mit, was wir brauchen können. Ich sagte: sofort!"
    Es gab keine Möglichkeit, zu kontrollieren, ob jemand Margor informiert hate. Natürlich kannte Margor seinen Namen und seine Bedeutung. Und wenn Margor ihn nicht kannte, dann jemand aus seiner willenlosen Begleitung. Roctin-Par oder Hotrenor-Taak beispielsweise. Die einzige Möglichkeit war: Flucht.
    Jennifer gehorchte; ein winziger Vorteil der Beeinflussung durch das Psychod. Sie würde jedem gehorchen, der Befehle entsprechend deutlich formulierte. Tekener zerriß es fast das Herz, als er sah, wie willenlos sie reagierte, obwohl sie einen Tag lang der Wirkung des Psychods nicht ausgesetzt gewesen war.
    Er selbst warf Ausrüstung, Nahrungsrpittel, alles, was ihm unter die Finger kam, in seine Tasche. Die Zellen waren einfach, aber ausreichend eingerichtet gewesen. Immer wieder dachte er an die einzige Fluchtmöglichkeit, die er kannte.
    Lakikrath, die Ruinenstadt.
    Immerhin hatte er mit einigem Erfolg versucht, sich zu orientieren. Es gab genügend Informationen. Für NichtParatender waren sie unwichtig, und echte Paratender würden sie nicht beachten, weil sie logischerweise nicht an Flucht oder Verstecken dachten. Ronald hielt inne und fragte: „Hast du ihnen gesagt, daß wir Zellaktivatorträger sind?"
    „Ich erinnere mich nicht daran."
    „Gut. Schneller - und zieh den rechten Stiefel auf den rechten Fuß, verdammt.!"
    Sie schüttelte den Kopf und begann zu weinen. Tekener rechnpte damit, daß der Aktivator ihr helfen würde, wieder zu Bewußtsein zu kommen. In diesem Zustand war sie für ihn eine Fremde, die ihn gefährdete und zugleich sich selbst.
    „Ich bin sicher, daß Margor bereits auf dem Weg hierher ist oder die Suchtruppen alarmiert hat", meinte er und zog die magnetischen Säume der Tasche zu. Er zog seine Waffe, kontrollierte die Ladeanzeige und schob den Strahler wieder in das Futteral. Dann wirbelte er herum und hielt Jennifer die Jacke hin.
    „Ich weiß nicht, Liebste, ob das, was ich jetzt sage, zu deinem Verstand durchdringen kann", sagte er so eindringlich wie möglich. „Wir werden jetzt fliehen. Wenn du Schwierigkeiten machst, wende ich eine Spritze an, die dich achtundvierzig Stunden einschläfert. Es tut mir mehr weh als dir, aber es ist sinnlos, darüber zu debattieren.
    Du kommst jetzt mit mir!
    Du wirst kein Wort sprechen!
    Du mußt mir helfen, so schnell wie möglich zu sein!
    Kein Wort! Keine Wahrheiten zu anderen! Keine Gegenwehr! Ich bin verzweifelt und verhalte mich situationsangepaßt. Komm jetzt!!’ „Jawohl, Liebster", sagte sie.
    Er warf sich die schwer gewordene Tasche auf den Rücken, schob den linken Arm durch die Henkel und faßte Jennifer an der rechten Hand. Sie verließen die Zelle und gingen den nächtlich leeren Korridor entlang, über eine rechtwinklig verlaufende Treppe und hinunter vor das Gebäude.
    Tekener zerrte Jennifer in den Schatteneiniger Bäume. Er sah sich um; rings um die einfachen Häuser erstreckte sich ein anscheinend leerer Park. Er konnte keine Wachen hören oder sehen. Da kaum jemand etwas davon ahnte, welches Verhängnis in Form von Paratendern, Psychoden oder Munarquon sich über Tekheter ausbreitete, brauchte niemand an Flucht zu denken, und dieser Umstand wiederum ersparte das Aufstellen von Wachen. So jedenfalls dachte Tekener. Ob seine Logik auch die Margors war, entzog sich seiner Kenntnis. Hundert Schritte weiter geradeaus befand sich ein kleiner Gleiterparkplatz.
    In der stillen Nachtluft war das Rauschen des gigantischen Wasserfalls zu hören. Tekener murmelte: „Wir laufen im Schatten auf die Gleiter zu. Hast du verstanden?"
    „Ja, Liebster. Ich habe etwas getan, was falsch war, nicht wahr?" flüsterte sie. Jennifer weinte noch immer.
    „Vergiß es", brummte er und rannte los. Wieder einmal registrierte er mit schwacher Zufriedenheit, daß seine schnellen Reflexe noch immer funktionierten. Er nutzte die bestmögliche Deckung aus und befand sich fünfzehn Sekunden später neben dem kleinen Gleiter. Er duckte sich, riß die Fahrertür auf und sah, wie erwartet daß der Kodegeber fehlte. Ein schneller Handgriff, und eine Klappe sprang auf. Aus der Hemdtasche zog Tekener einen harten Draht, wechselte einige Verbindungen aus, riß Stecker aus den Fassungen und verband andere Kontakte

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