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0928 - Der Fliegenmann

0928 - Der Fliegenmann

Titel: 0928 - Der Fliegenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer Seite zur anderen. Ich hörte ihn knistern, da brachen plötzlich die Augen regelrecht zusammen. Sie wurden nach vorn gedrückt und rieselten wie gläserner Staub zu Boden.
    Gleichzeitig vergingen die übrigen Fliegen. Sie schmolzen und verbrannten im Licht, das von unten nach oben schoß und wie Feuer war, wobei es auch den Schädel nicht verschonte.
    Das Licht stach hinein.
    Es zerstörte.
    Der riesige Fliegenkopf zerplatzte mit einem knisternden Geräusch. Es hörte sich an, als würde trockenes Laub knistern und rascheln. Zurück blieb – nichts!
    Keine Fliege, kein Mensch, nichts!
    Es gab diesmal wirklich keinen Edgar Bronzek mehr. Damit auch kein Fliegenmonster…
    ***
    Ich steckte das Kreuz wieder weg und freute mich, daß ich der Besitzer war. Es half mir nicht immer, aber gegen diese Urdämonen bildete es schon ein Bollwerk.
    Hin und wieder gelang es mir ja, eine Kreatur der Finsternis aufzutreiben. Wie viele von ihnen sich tatsächlich auf der Erde befanden und versteckt hielten, wußte ich nicht. Ich wollte auch nicht darüber nachdenken, auch nicht, daß es einigen sicherlich gelungen war, in Top-Positionen in Politik und Wirtschaft hineinzurutschen.
    Ich konnte mich immer noch an den kleinen Siegen erfreuen.
    Wie hier in Petlery, wo sich mein Freund Harry Stahl um die Menschen kümmerte. Er sprach mit ihnen, und daß er es konnte, freute mich, denn einen Toten hatte es nicht gegeben.
    Und es war auch nicht zur großen Übernahme gekommen. Bronzek war die Angst gewesen. Er hatte es geschafft, die Menschen zu knechten und in seinen Bann zu ziehen.
    Den aber hatte ich brechen können.
    Ich wußte die Menschen in guter Betreuung. Und ich hoffte auch, dass sie keine Schäden zurückbehielten. Was ich jetzt brauchte, war ein kräftiger Schluck zu trinken. Ich ging in das Lebensmittelgeschäft, nahm mir eine Flasche Bier aus der Kühltheke, setzte an und genoß den Trunk.
    Als ich die Flasche absetzte, betrat das Ehepaar den Laden. Mann und Frau schauten mich an. Die Frau sah wieder normal aus, und sie war es auch, die mich ansprach: »Wir kennen uns«, sagte sie in schlechtem Deutsch. »Ich habe Sie gesehen, aber es war alles hinter einem Vorhang versteckt. Wie mit anderen Augen.«
    »Schon gut.«
    »Wir müssen Ihnen danken.«
    »Nein, das ist nicht nötig. Danken Sie einem anderen, der unser Schicksal bestimmt.«
    »Ja, das werden wir.«
    Ich wollte Geld für das Bier hinlegen, aber das ließen die beiden nicht zu.
    Ich bedankte mich und verließ den Wagen. Harry Stahl stand an seinem Wagen. Die Türen waren geöffnet. Er winkte mir zu, und sein Gesicht sah glücklich aus.
    »Ohne dich, John, hätte ich es nicht gepackt. War doch gut, daß ich dich geholt habe.«
    »In diesem Fall schon.«
    Er schaute auf die Uhr. »Fahren wir?«
    »Meinetwegen.«
    Als wir eingestiegen waren und die Türen geschlossen hatten, da sah ich eine Fliege. Sie hatte ihren Platz auf dem Haltegriff an meiner rechten Seite gefunden.
    Ich ließ sie leben.
    Auch Fliegen sollen leben…
    ENDE

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