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0928 - Der Fliegenmann

0928 - Der Fliegenmann

Titel: 0928 - Der Fliegenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wüst und leer gewesen war. Sie waren böse, sie waren grausam, sie haßten die Menschen, aber sie hatten es geschafft, sich ihnen anzupassen. Äußerlich hatten sie sich entwickelt wie eben die Menschen, und deshalb waren sie auch nicht aufgefallen.
    Erst vor ein paar Jahren hatte ich zum erstenmal mit ihnen zu tun bekommen, und ich konnte nicht sagen, daß es mich gefreut hätte.
    Sie versteckten sich. Sie zeigten ihr wahres Gesicht nie oder nur selten, dann aber nahm der Betrachter es zumeist mit ins Grab. Ich hatte die Möglichkeit, ihn zu zwingen, tat aber noch nichts, sondern wartete zunächst seine Überraschung ab.
    Er schüttelte den Kopf und wirkte etwas durcheinander. »Wundert es dich, daß ich über euch informiert bin?«
    »Ja, denn nur wenige…«
    »Ich gehöre dazu.«
    »Dann weiß ich ja Bescheid.«
    »Und du wolltest Menschen und Tiere zusammenbringen? Du wolltest sie zu Monstren machen, zu deinen Dienern, oder irre ich mich da?«
    »Nein, du irrst dich nicht. In meinem Hirn sind die Gene vorhanden. Ich werde sie durch meine Fliegen auch auf die Menschen übertragen. Ich habe sie vorbereiten können. Sie haben die Fliegen akzeptiert. Innen und außen. Sie wohnten bereits in den Menschen, sie zerstören ihre menschlichen Gene und tauschen sie gegen andere aus. Dabei vermehren sie sich, und die Menschen hier sind auf der einen Seite noch sie selbst, auf der anderen aber die Fliegen, denn jede Fliege hat etwas von mir. Wenn sie angreift, ist es so, als hätte ich selbst mit diesem Menschen Kontakt gehabt. Ich gebe mich selbst weiter.«
    »Auch dein wahres Ich?«
    »Später ja.«
    »Zeige es uns!« verlangte ich. »Zeige uns, wie dein wahres Ich, dein wahres Gesicht aussieht!«
    »Was denkst du?«
    »Als Kreatur der Finsternis hast du zwar auch eine menschliche Gestalt angenommen, aber dir wird es nie gelingen, das wahre Ich für alle Zeiten zu unterdrücken. Du bist…«
    Er lachte. »Ja, du weißt Bescheid. Und deshalb werdet ihr diesen Ort nicht als Menschen verlassen. Ich werde euch in diesen Kreislauf mit hineinzerren. Man hat schon einmal geglaubt, mich töten zu können. Es war ein Irrtum, ich war auf alles vorbereitet. Ihr aber seid es nicht!«
    »Bist du sicher?« höhnte ich.
    »Ja, ja.« Er nickte, und sein Gesicht verzerrte sich dabei. »Ich bin mir sicher. Ihr seid Menschen. Ich bin es nur zum Teil, und daran solltet ihr denken. Schaut euch an. Seht, was ich mit den Menschen gemacht habe, wie ich an sie herangekommen bin und ihnen den Keim eingepflanzt habe. Alles ist einfach wunderbar und läuft in meinem Sinn. Ich habe schon immer davon geträumt, Mensch und Tier zu vereinigen. Der Samen ist gelegt. Noch sehen sie aus wie Menschen, aber es kann sich leicht ändern, denn die Grenzen zwischen Mensch und Tier sind fließend geworden.«
    »Du meinst zwischen Mensch und Fliege?«
    »Ja.«
    »Dann sollen sie werden wie du? Wie dein Ebenbild? Wie dein wahres Gesicht?«
    »Das wäre das Ergebnis.«
    »Ich dachte es mir. Kennen die Menschen dein wahres Gesicht? Oder hast du dich ihnen nur als nackte Person gezeigt?«
    »Sie wissen, wer ich bin. Sie spüren es. Jede Fliege ist mit meiner Botschaft erfüllt, und ich weiß, daß ihr noch in meinem Reigen fehlt. Es wird sich ändern. Die Fliegen werden in den nächsten Sekunden schon über euch kommen. Heerscharen werden euch überfallen und von euch Besitz ergreifen. Mir gehorchen sie, nur mir…«
    Ich wußte, daß es Zeit wurde. Auch Harry war schon unruhig geworden. Ich hörte ihn zischend atmen. Bei ihm war die Grenze der Belastbarkeit erreicht.
    Ich griff in die Tasche.
    Ein Ruck, und plötzlich starrte Edgar Bronzek, die Kreatur der Finsternis, auf das Kreuz…
    ***
    Ich hatte es genau im richtigen Moment gezogen. Er kam nicht mehr dazu, seine gefährlichen Kräfte einzusetzen. Er sah das Kreuz, er spürte die Strahlung, und ich brauchte es nicht mal zu aktivieren, denn seine Kräfte reichten auch so aus, um ihm die Maske vom Gesicht zu reißen. Das menschliche Gesicht war bisher nur Tarnung gewesen, denn nun kam durch, was ihn seit Urzeiten beherrschte.
    Um uns herum tobte kein Chaos. Es blieb beinahe beängstigend still. Auch die Bewohner von Petlery rührten sich nicht. Sie standen und staunten nur.
    Ob die Zeit noch reichte, um sie von diesem schlimmen Erbe zu befreien, das wußte ich nicht. Ich konnte nur hoffen, daß der Keim nicht zu tief in ihnen steckte und das Menschliche noch die Oberhand behalten hatte.
    Nicht so bei Bronzek.
    Er

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