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0928 - Solo für einen Androiden

Titel: 0928 - Solo für einen Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erbebte förmlich.
    Ein Knirschen ging durch die Hülle und pflanzte sich zum Mittelpunkt fort. Als hätte sich eine Riesenfaust darum geschlossen und versuche, das Schiff zu zerquetschen. Oder als sei es in einen kosmischen Sturm geraten und werde nun, zwischen gegenpoligen Kraftlinien gefangen, von diesen hin und hergerissen.
    Die künstliche Schwerkraft fiel aus und setzte dann sporadisch wieder ein. Die Männer, die gerade den Boden unter den Füßen verloren hatten, fielen im nächsten Augenblick wieder wie Steine herunter.
    Das gesamte Schiff wurde von immer stärker werdenden Vibrationen erfaßt. Instrumente barsten, Verbindungen lösten sich, Isolationen schmolzen. Das Energienetz brach zusammen, und durch die folgende Dunkelheit geisterten die Blitze der Überladungsenergien. Die Alarmsirene heulte auf und vermischte sich mit dem Geräuschorkan.
    Sekundenlang waren nur das Toben der entfesselten Elemente und die seelenlosen Äußerungen des überlasteten Materials zu hören. Dann erst wurden die ersten Stimmen laut.
    Schreie gellten durch das Schiff, Befehle wurden gebrüllt. Im geisterhaften Licht der Energieblitze waren schemenhafte Gestalten zu sehen, die sich irgendwo verzweifelt festklammerten oder sich einen Weg durch das Chaos zu bahnen versuchten.
    In der Mitte der Kommandozentrale stand der epsalische Kommandant wie ein Fels in der Brandung. Er versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren und das Beste aus der Situation zu machen. Aber seine Kommandos gingen in dem Lärm unter, seine Bemühungen um Aufrechterhaltung der Ordnung waren in dem allgemeinen Durcheinander wirkungslos.
    Das Schiff wurde ein zweites Mal erschüttert und von einer noch stärkeren Woge unbekannter Kräfte hinweggewirbelt. Diesmal reichte nicht einmal mehr die Standfestigkeit des Epsalers aus, und er wurde von dem Stoß quer durch die Kommandozentrale geschleudert.
    Es folgten noch eine dritte und eine vierte Bebenwelle, jede stärker als die vorangegangene. Danach wurde die HORDANAAR nur noch von einigen schwächeren Nachbeben erschüttert und kam schließlich zur Ruhe.
    Unter der Mannschaft brach eine Panik aus. Alles floh zu den Rettungsbooten. Die Hangars wurden bereits leergepumpt, die Schleusen geöffnet. Doch da sich das Schiff inzwischen wieder beruhigt hatte und die Stimme des Kommandanten aus der Rundrufanlage ertönte, faßte sich auch die Mannschaft wieder. Die Hangars schlossen sich, die Männer verließen die Rettungsboote und kehrten auf ihre Plätze zurück. Sie taten es mit angespannten Sinnen und bereit, beim geringsten Anzeichen eines neuerlichen Weltraumbebens, sofort wieder die Flucht zu ergreifen.
    Weltraumbeben!
    Man hatte schon von diesem Phänomen gehört, die Gerüchte jedoch nicht ernst genommen. Jetzt bürgerte sich der Begriff auch an Bord der HORDANAAR ein.
    Weltraumbeben!
    Die Untersuchungen ergaben, daß an dem Schiff so starke Schäden aufgetreten waren, daß an einen Flug ins Deretreh-System nicht mehr zu denken war. Die Lineartriebwerke waren derart in Mitleidenschaft gezogen, daß man damit gerade noch eine kurze Linearetappe riskieren konnte. Das reichte für einen Flug zum nahen GAVÖK-Stützpunkt.
    Dort angekommen, erstattete der Epsaler Bericht über den Zwischenfall.
    Das Ganze war immer noch rätselhaft. Auch für die Mannschaft des GAVÖK-Stützpunkts, die zwar von ähnlichen Vorfällen in allen Teilen der Milchstraße gehört hatte, darüber jedoch keinerlei wissenschaftliche Unterlagen besaß. So erfuhr Kinto Mingun nur, daß es zu verschiedenen Zeiten und an weit voneinander entfernten Punkten der Galaxis zu artgleichen Phänomenen gekommen war. Doch davon hatte er selbst auch schon gehört.
    Scheinbar aus dem Nichts bauten sich innerhalb des Weltraums auf rätselhafte und unerklärliche Weise Kraftfelder auf, die das Kontinuum erschütterten.
    Man faßte diese Ereignisse unter dem Sammelbegriff „Weltraumbeben" zusammen.
     
    2.
     
    Plekeehr war ausgestiegen, ohne sich etwas dabei zu denken. Er war es gewohnt, daß von oberster Instanz für ihn gedacht wurde. Er tat einige Schritte auf dein Boden der fremden Welt. Als er dann das Gefühl hatte, die Entscheidungsfreiheit über seine Handlungen wiederzuhaben, blieb er stehen. Er drehte sich um.
    Aber da hatte die Leuchtkugel den Landeplatz bereits verlassen und war zu einem kleinen Licht über’ ihm geworden. Offenbar war sein Gehörsinn blockiert gewesen, denn er Tratte nichts von den typischen Startgeräuschen mitbekommen. Er

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