Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0928 - Solo für einen Androiden

Titel: 0928 - Solo für einen Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beiden sahen einander an, der Mensch tat es mit offenem Mund. Plekeehr hatte keine Ahnung, wie er darauf reagieren sollte. Da er jedoch keine weiteren Fehler begehen wollte, beschloß er, einfach überhaupt nichts zu tun.
    Er wandte sich einfach dem Ausgang zu - und, siehe da, die Barriere war verschwunden. Er schrieb dies dem Entfernen der beiden Fäden zu, die zuvor wahrscheinlich eine Sicherheitssperre ausgelöst hatten, um zu verhindern, daß fehlerhaftes Material die Verteilerstelle verließ.
    Er ging ins Freie und wandte sich gemächlichen Schrittes in die Richtung aus der er gekommen war. Als er jedoch feststellte, daß der freundliche Mensch aus der Verteilerstelle ihm folgte, begann er zu laufen.
    Es machte ihm nichts aus, wenn die erstandene Kleidung weitere Mängel aufwies. Für ihn war wichtiger, daß er seinen auffälligen Anzug eingetauscht hatte. Nun wollte er so schnell wie möglich von hier fortkommen, um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen.
    Als er endlich in Sicherheit war, überdachte er die Situation. Er sah ein, daß es unumgänglich war, zu allererst einmal die Lebensgewohnheiten der Menschen zu studieren und ihre Sprache zu erlernen, bevor er sich näher mit ihnen einließ.
    Vierzigste Rotation.
    Plekeehr hatte vor der Wahl gestanden, das Studium der Menschen und ihrer Sprache entweder in einer der kleineren Wohngemeinschaften, die sich „Dorf" oder „Siedlung" nannten, oder in einer der größeren „Städte", wo er leichter unbemerkt untertauchen konnte, in Angriff zu nehmen. Er entschied sich schließlich für die zweite Möglichkeit.
    Er besaß einige spärliche Kenntnisse der menschlichen Sprache, als er am vierzigsten „Tag", wie die Helligkeitsphase einer Planetenumdrehung und diese insgesamt ebenso genannt wurde, als er in eine Großstadt mit der Bezeichnung Neu-Vindobona kam.
    Hier lernte er Wiesel kennen, der ihm eine Menge beibrachte. Von diesem hilfsbereiten, jedoch nicht uneigennützigen Menschen erfuhr Plekeehr, was er damals in der „Verteilerstelle" für Bekleidung falsch gemacht hatte. Wiesel lehrte ihn, daß bei den Menschen nichts umsonst war und sie für alles, was sie gaben, einen entsprechenden Gegenwert verlangten.
     
    3.
     
    Das Schicksal des Planeten Gornex erfüllte sich innerhalb weniger Minuten. Die Katastrophe brach über diese Welt blitzartig und ohne jede Vorwarnung herein, und als dann alles wieder vorbei war, lag diese aufstrebende Kolonie in Trümmern.
    Die Entstehungsgeschichte von Gornex war typisch für viele BluesPlaneten. Der Planet war schon vor vielen Jahrhunderten im Zuge der explosionsartigen Expansion der Blues-Völker von den Gansern erschlossen worden. Während der Bruderkriege wurde Gornex dreimal zerstört und immer wieder aufgebaut. Als die Kämpfe in diesem Raumsektor der galaktischen Eastside einen blutigen Höhepunkt erreichten und Gornex zum viertenmal zerstört wurde, verzichteten die Gataser vorerst darauf, auf den Ruinen der alten Kultur eine neue Zivilisation aufzubauen.
    Erst als sich während der späteren Friedensperiode die Bevölkerung auf anderen Planeten wieder sprunghaft vermehrte, wurde ein neuer Besiedlungsplan für Gornex ausgearbeitet. Wenige Blues-Generationen danach herrschte auf Gornex beinahe schon wieder Überbevölkerung, und von den Kriegsschäden vergangener Epochen war bald nichts mehr zu sehen.
    Die Zeit der großen Bruderkriege gehörte inzwischen der Vergangenheit an, und die Blues-Völker lösten das Problem ihrer Fruchtbarkeit schon lange nicht mehr mit gegenseitiger Ausrottung. Sie hatten gelernt, in halbwegs friedlicher Koexistenz nebeneinander zu leben, und auch die Methode der Geburtenregelung hatte sich einigermaßen herumgesprochen.
    Gornex hatte also eine reelle Chance, und die Blues durften hoffen, auf dieser Welt nach dem fünften Anlauf eine Zivilisation von Bestand begründet zu haben.
    Der Planet war zu einer einzigen Kulturlandschaft geworden, deren Erträge die Bewohner ernähren konnten. Der Bevölkerungsstand wurde durch strenge Gesetze jährlich umeinige Millionen gesenkt, so daß man im nächsten Jahr sogar darangehen wollte, den Export zu anderen Blues-Welten zu fördern. Die GAVÖK schien es sogar zu ermöglichen, unter den anderen galaktischen Völkern Handelspartner zu finden.
    Und dann traf die Katastrophe Gornex.
    Plötzlich machten sich überall auf diesem Planeten Beben bemerkbar, der gesamte Himmelskörper wurde förmlich durchgeschüttelt. Die Erschütterungen hatten alle

Weitere Kostenlose Bücher