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0928 - Solo für einen Androiden

Titel: 0928 - Solo für einen Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dennoch kam es zu einigen Begegnungen, die jedoch ohne Komplikationen verliefen. Das stärkte seine Selbstsicherheit, und es machte ihm bald nichts mehr aus, daß die Eingeborenen ihm seltsame Blicke zuwarfen und ihn mitunter auch ansprachen.
    Dennoch war er froh, als er das Gebäude mit der Verteilerstelle für Bekleidung erreichte. Er zögerte nicht, durch die Pforte einzutreten. Als er in eine weitläufige Halle kam, wußte er jedoch nicht mehr weiter.
    Außer ihm befand sich kein Lebewesen hier. An den Wänden befanden sich matt leuchtende Bildschirme, von deren gelegentlich einer erhellt wurde und die Projektion eines Phantasiekostüms zeigte. Von irgendwoher erklangen seltsam monotone Laute, die überraschenderweise nicht ohne Wirkung auf ihn blieben. So sinnlos sich die Aneinanderreihung von Geräuschen im ersten Moment auch anhörte, so übte sie bei längerem Hinhören doch eine gewisse Faszination aus.
    Eine Weile stand er da und lauschte. Plötzlich wurde die Geräuschfolge von einer plärrenden Stimme übertönt. Plekeehr fühlte sich. angesprochen und zuckte schuldbewußt zusammen. Hatte er sich falsch verhalten?
    Würden nun Aufseher kommen, ihn zur Rede stellen und seine Identifikation verlangen?
    Erging schnell zu einem der Monitoren. Kaum stand er davor, da leuchtete der Bildschirm auch schon auf und zeigte ein dreiteiliges Gewand, das aus einem engen Beinkleid, einem Oberteil und einer etwas sinnlos anmutenden Kopfbedeckung bestand.
    Plekeehr glaubte, die Situation zu erfassen, als er die Tastatur unter dem Bildschirm entdeckte. Um nicht noch mehr aufzufallen und nicht wieder einen unverständlichen Befehl der Lautsprecherstimme über sich ergehen lassen zu müssen, drückte er rasch einige der Tasten.
    Ein hallender Laut ertönte, der Plekeehr zusammenfahren ließ. Gleich darauf öffnete sich in der Wand neben dem Monitor ein Spalt. Dahinter lag ein kleiner Raum - und darin hing das dreiteilige Kostüm, das er auf dem Bildschirm gesehen hatte.
    Er betrat die Kammer. Die Öffnung schloß sich hinter ihm. Panik erfaßte ihn, und er wollte im ersten Moment aus dem vermeintlichen Gefängnis ausbrechen. Aber dann sagte er sich, daß, wenn man ihn schon entlarvt hatte, er vorher noch die Kleidung wechseln konnte.
    Er schlüpfte schnell aus seinem Anzug, streifte zuerst das etwas zu enge Beinkleid und dann das Oberteil über und setzte die Kopfbedeckung auf. Er raffte seinen eigenen Anzug zusammen und hing sich die Gerätekette um den Hals.
    Jetzt war er für den Ausbruch bereit. Als er sich jedoch der verschlossenen Wand zudrehte, öffnete sie sich auf wundersame Weise.
    Er konnte es nicht fassen, daß man ihn so leicht wieder freilassen wollte. Machte das die Kleidung aus? Sah er darin wie ein Mensch aus -urtd hatte er die Robotik dieser Verteilerstelle überlistet?
    Er verlor keine Zeit und strebte, seinen Anzug als Bündel unter dem Arm, dem Ausgang zu. Er dachte, das Ärgste bereits überstanden zu haben, als zwei Schritte vor dem rettenden Ausgang plötzlich eine unsichtbare Schranke ihm den Weg versperrte. In der Eile hatte er den Warnimpuls seiner Gerätekette überhört und prallte mit voller Wucht gegen die unsichtbare Barriere. Er war von dem Aufprall wie benommen, und in der aufkommenden Panik versuchte er, das unsichtbare Hindernis mit Gewalt einzurennen.
    Das hatte jedoch Folgen.
    Neben ihm tauchte ein Automat auf, der ihm eine Art Arm hinhielt. Darauf befanden sich Instrumente, die leuchteten und surrten.
    Plekeehr wollte in die andere Richtung ausweichen, aber von dort näherte sich ihm ein Mensch, der reit den Armen gestikulierte und ihm mit einem Redeschwall bedachte. Als er Plekeehr erreichte, zerrte er an seinem frisch erstandenen Gewand und sprach dabei noch erregter auf ihn ein. Dann griff er an den Saum des Obergewands und deutete mit einem Finger auf einen dort angehefteten Faden, der aus einem anderen Material war. Dasselbe tat er mit der Kopfbedeckung und dem Beinkleid, an dessen oberem Abschluß ebenfalls ein solcher störender Faden war.
    Der Mensch, der ihn auf die Fäden aufmerksam gemacht hatte, wirkte auf Plekeehr in keiner Weise aggressiv, ganz sicher wellte er ihn nicht bedrohen. Daraus schloß Plekeehr, daß er ihn nur auf Verarbeitungsmängel der Kleidung aufmerksam machen wollte. Plekeehr riß deshalb die beiden Fäden kurzerhand ab und warf sie achtlos fort. Da er glaubte, die Kopfbedeckung entbehren zu können, drückte er sie dein Menschen einfach in die Hand.
    Die

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