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0928 - Solo für einen Androiden

Titel: 0928 - Solo für einen Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Berichte über Weltraumbeben erreicht. Einer davon stammte von einer terranischen Beobachtungsstation aus der nördlichen Randzone der Milchstraße. Dabei handelte es sich um die erste Beobachtung von wissenschaftlicher Aussagekraft.
    „Es ist keineswegs so, daß ich die Bedrohung durch die Weltraumbeben unterschätzt habe", sagte Tifflor zu dem verdutzten Funker, der ihm die Meldungen überbrachte. „Aber alles der Reihe nach. Der Türmer vom Mars wartet auf mich."
     
    *
     
    Als Julian Tifflor kürzlich die Neunturmanlage auf dein Mars aufgesucht hatte, da war dies ein „Überraschungsbesuch" gewesen. Der Erste Terraner war gekommen, um Hergo-Zovran wegen der Kinderentführungen zur Rede zu stellen. Er hatte allen Ernstes angenommen, die Loower könnten hinter den UFO-Erscheinungen stecken und die Terraner mit den geraubten Kindern erpressen wollen. Jetzt erschien Tifflor ein solcher Gedanke als völlig absurd.
    Diesmal hatte sein Besuch offiziellen Charakter. Hergo-Zovran hatte ihn zu sich bestellt, um ihm eine wichtige Mitteilung zu machen. Tifflor ahnte, worum es sich dabei handelte.
    Schon beim Anflug auf den vierten Planeten war eine starke Massierung der Loower-Flotte in diesem Raumgebiet festzustellen gewesen. Bei dem Landemanöver nahe der Neunturmanlage der Türmerleute sah Tifflor auf dem Hauptbildschirm, daß die Wüste ringsum von Tausenden der loowerischen Kegelraumschiffe übersät war.
    Er schätzte, daß hier bestimmt die halbe Loower-Flotte zusammengezogen war, und die Auswertung gab ihm recht.
    Den anderen neuntausend Kegelraumschiffen waren sie im All begegnet. Die Bedeutung dieser Schiffskonzentration war leicht zu erahnen.
    Der Emotionaut des 2500-Meter-Kugelriesen THALAMUS mußte all sein Können aufwenden, um das Schiff auf dem freien Platz zwischen der Neunturmanlage und den Kegelraumern unbeschädigt landen zu können.
    Julian Tifflor verzichtete auf eine Delegation und begab sich allein zu den wartenden Loowern. An ihrer Spitze erkannte er Goran-Vran, der durch den Verlust seiner Entelechie in der Lage war, die Menschen besser zu verstehen als seine eigenen Artgenossen. Zumindest waren die terranischen Psychologen dieser Meinung.
    Tatsächlich stand Goran-Vran in einem besonders herzlichen Verhältnis zu den Terranern und hatte die Freundschaft von Ronald Tekener und seiner Frau Jennifer Thyron gewonnen.
    Es war also nicht verwunderlich, daß er sich als erstes nach deren Befinden erkundigte.
    „Die beiden sind in einer wichtigen Mission für die Menschheit unterwegs", antwortete Tifflor ausweichend. Um nicht über diese Mission ins Detail gehen zu müssen, fuhr er schnell fort: „Wir können uns später privat unterhalten, Goran. Aber jetzt sollten wir den Türmer nicht länger warten lassen."
    „Hergo-Zovran ist in seiner Türmerstube", sagte Goran-Vran nur.
    Er ging vor, und Tifflor folgte ihm in den Türmerturm. Die anderen Loower blieben zurück. Schweigend fuhren der Terraner und der Loower in einem Antigravschacht nach oben. Sie kamen in einen Vorraum der Türmerstube. Goran-Vran deutete mit einem Tentakelarm auf den Zugang und blieb zurück.
    Tifflor kam der Aufforderung nach und betrat die Türmerstube. Hergo-Zovran war allein, Tifflor erkannte den Türmer an einer Reihe neuneckiger Körperplatten, wie sie nur Loower seines Ranges trugen. Und im Solsystem gab es außer Hergo-Zovran keinen zweiten Türmer.
    Das orangefarbene Licht der Türmerstube ließ ihn blaß und unwirklich erscheinen. Er lag halb aufgerichtet in einem Transport-Helk und erhob sich auch bei Tifflors Eintreten nicht aus seiner Ruhelage.
    Die Bildschirme an den Wänden waren dunkel, keines der Geräte war eingeschaltet. Es war still in der Türmerstube.
    Hergo-Zovran veränderte etwas seine Lage und drückte mit einem Greiflappen eine Taste auf seinem Helk.
    Gleich darauf glitt ein zweiter Helk in den Raum und kam hinter Tifflor zum Stehen. Er hatte in Höhe des Gesäßes eine Vertiefung, und als Hergo-Zovran darauf deutete, ließ sich Tifflor hineinsinken. Der Erste Terraner rückte sich zurecht, bis er bequem saß, dann eröffnete er das Gespräch.
    „Seit unserem letzten Zusammentreffen ist einiges passiert, Türmer, so daß wir vor einer völlig neuen Situation stehen. Deshalb begrüße ich diese Aussprache, die einer Neuorientierung dienen könnte."
    Hergo-Zovran klappte seine Flughäute nach vorne, so daß sie seinen nierenförmigen Körper völlig enthüllten. Das war eine typische Denkerpose, wie

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