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0929 - Krieg der Vampire

0929 - Krieg der Vampire

Titel: 0929 - Krieg der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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ist. Das wird sich ändern, da bin ich sicher. Er wird lernen und noch viel stärker werden. Also können wir ihn nur jetzt attackieren. Warum zweifelt ihr? Noch steht ihm kein riesiges Vampirheer zur Verfügung. Bei den Kindern der Nacht herrscht jetzt Aufregung, jeder sucht nach einer Möglichkeit, wie er mit der neuen Situation umgehen soll. Doch wir - wir haben ein Heer! Die Upir, Strigoi, die Wrukolakas und Lamien - dazu der vereinigte Clan der englischen Insel unter meiner Führung… glaubt ihr nicht, dass man dies ein schlagkräftiges Heer nennen kann?«
    Die Vampirführer tauschten Blicke aus. Was Finch da sagte, war nicht zu widerlegen.
    Sorgesh trat vor Finch. »Und dann? Wenn wir Morano wirklich geschlagen haben? Wird dann alles wieder so wie zuvor? Oder hast du vor, dich dann zu unser aller Herrn aufzuschwingen?«
    Das Misstrauen lauerte nicht nur in dem Rumänen, denn auch die beiden anderen hatten ganz ähnliche Befürchtungen. Phileas Finch lachte humorlos auf.
    »Glaubt ihr, ich würde dann nach dem Kristall greifen? Ihr Idioten!« Die drei Clanführer näherten sich ihm knurrend, doch er hielt sie mit einer Handbewegung auf. »Dieser Kristall würde jeden von uns töten, wenn wir ihn benutzen wollten - einzig Tan Morano besitzt das Vermögen ihn zu handhaben. Es ist nicht weit her mit eurem Wissen, aber das spielt jetzt keine Rolle. Wollen wir einen Bund gegen Morano gründen oder nicht? Wenn ja, dann hört euch an, welchen Plan ich mir zurechtgelegt habe. Also? Wie entscheidet ihr euch? Krieg gegen den neuen Herrscher? Oder wollt ihr euch ducken und seine Forderungen erfüllen?«
    In den Gesichtern der drei Clanherren konnte man ablesen, wie sehr sie genau letztere Konsequenz verabscheuten. Ducken? Niemals!
    Der Bund wurde geschlossen, ohne dass ihn jemand laut proklamierte - der Krieg der Vampire hatte begonnen.
    Der König sollte sterben…
    ***
    So aufgedreht und voller positiver Energie hatte Vinca seine Frau schon lange nicht mehr erlebt. Ein Grund um sich zu freuen, sicher, doch gleichzeitig waren da wieder die leisen Zweifel, die den Paromer anfielen. Wie konnte sie so komplett umschalten? Von einer tiefen Depression direkt hinauf in ein psychisches Hochdruckgebiet - voller Lebenslust und Tatendrang… es war kaum zu fassen.
    Und Vinca konnte nicht recht glauben, dass dies so ohne Weiteres möglich war.
    Nicht auf natürlichem Weg. Als Zamorra sie verlassen hatte, war Lakir nach El Paso gefahren; sie beherrschte die Fahrzeuge dieser Welt um einiges besser, als Vinca es wohl je können würde. Also hatte er sie ziehen lassen, während er sich hier um das Zimmer gekümmert hatte, dass Ted Ewigk als Unterkunft dienen sollte. Vinca war sicher, dass Lakir tausend Dinge im Kopf hatte, die sie noch besorgen wollte, ehe ihr gemeinsamer Gast zu ihnen kam.
    Vielleicht war dies die Aufgabe, die sie so dringend gebraucht hatte? Vielleicht…
    Als sie dann nach drei Stunden wieder zurückkam, stieg sie mit strahlendem Lächeln aus dem Wagen und hielt zwei prallgefüllte Einkaufstaschen in die Höhe; zwei weitere lagen noch im Fond des Wagens. Selten hatte Vinca so viel unnötiges Zeug gesehen, doch es schien Lakir glücklich zu machen, allen nur möglichen und unmöglichen Unsinn einzukaufen, den ein Vierzehnjähriger eventuell brauchen konnte. Vinca schwieg dazu und zwang sich ein Dauerlächeln ab. Sollte er Lakir diesen Spaß verderben? Natürlich nicht!
    Ewigks künftiges Zimmer war nur kurz darauf bezugsfertig. Die Paromer gingen früh zu Bett, denn sie rechneten damit, dass Zamorra Ted Ewigk früh am Morgen zu ihnen bringen würde.
    Vinca schlief lange Zeit nicht ein - seine Frau hingegen schien von ihrer Einkaufstour erschöpft zu sein; ihre ruhigen Atemzüge bewiesen Vinca, dass sie ruhig und tief schlief.
    Irgendwann mitten in der Nacht erwachte der Paromer. Automatisch tastete er nach Lakir, denn er hatte ein Geräusch gehört, das er nicht zuordnen konnte. Das Bett neben ihm war jedoch leer. Leise stand Vinca auf, verließ das Zimmer auf nackten Füßen.
    Im Haus herrschte Dunkelheit, doch aus dem hinteren Zimmer drang ein Lichtschein vorsichtig unter der Tür hervor, kaum wahrnehmbar, als wolle er sich verstecken. Vinca blieb vor der Tür des Bades stehen und lauschte. Merkwürdige Geräusche drangen leise an seine Ohren, die er nur schwer einstufen konnte. Ein… Würgen?
    Er zögerte nicht mehr länger und riss die Tür auf. Was er sah, schockierte ihn im höchsten Maß:
    Lakir kniete vor

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