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0929 - Krieg der Vampire

0929 - Krieg der Vampire

Titel: 0929 - Krieg der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Die jedoch winkten ab. Sie brauchten ihre klaren Köpfe, denn immerhin ging es gegen den König des Nachtvolkes. Ägier schien davon jedoch nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Binnen weniger Minuten hatte er die Flasche alleine geleert und warf sie mit Schwung gegen die nächste Wand.
    »Und? Was jetzt?« Seine Frage ging direkt an Phileas Finch, der für alle so etwas wie ein Koordinator war; schließlich war er es ja auch gewesen, der sie alle zusammengebracht hatte. Der Führer der Clans von der englischen Insel ging zu einem der Tische und ließ sich auf einen der grob zusammengezimmerten Stühle sinken.
    »Weitere Clans sind meiner Aufforderung nicht mehr gefolgt. Ich glaube, die meisten denken, dass andere für sie die Drecksarbeit machen sollen. Gut, aber wenn wir Tan Morano wirklich beseitigt haben, dann werden einige sich noch wünschen, dass sie sich beteiligt hätten.«
    Er sprach es nicht aus, aber auch die anderen dachten so wie er. Dies hier war ungeheuer gefährlich, denn wenn man einen König stürzen wollte, dann konnte dieser Schuss leicht nach hinten losgehen. Sie alle hier - Cerek, Sorgesh, Ägier und Finch - würden ihren Tribut von den anderen Clans fordern, die jetzt nur aus der Ferne zusahen und sich heraushielten. Doch zunächst mussten Tatsachen geschaffen werden.
    Sorgesh trat zu Finch.
    »Wir sind alles in allem mehr als zweihundert Mann - die besten Krieger unserer Clans. Wir sollten Morano ganz einfach überrennen. Mag er so stark sein, wie er will, aber einem solchen Ansturm wird auch er nicht gewachsen sein.«
    Phileas Finch sah den Heißsporn Sorgesh an.
    »Es ist nicht falsch, was du sagst. Doch lass uns jedes Risiko ausschalten. Wir wissen nicht genau, über wie viele Vampire Morano verfügt. Ich schlage Folgendes vor.« Er wartete, bis er die volle Aufmerksamkeit der anderen hatte, dann fuhr er fort.
    »Über das Gebirge ist der Sitz Moranos nicht anzugreifen, also bleibt uns nur die Straße vom Dorf hinauf zum Herrensitz. Ich bin sicher, er wird uns gebührend empfangen, doch das soll er ruhig, denn so wird er unsere zweite Option vielleicht nicht bemerken. Ein Dutzend der besten Männer wird sich direkt im Haus materialisieren. Möglich, dass Morano einen Abwehrschutz installiert hat, doch die geballte Kraft von zwölf Vampiren sollte den durchdringen können. So können wir ihn dann von zwei Seiten her attackieren - und vernichten.«
    Die drei Vampire nickten. Sie alle hofften, dass ihr Eindruck richtig gewesen war und Morano seine neu gewonnene Macht noch nicht perfekt beherrschte. Das war sicher notwendig, um ihn problemlos zu besiegen.
    Sorgesh schlug mit der Faust auf den altersschwachen Tisch. Der Rumäne wusste nicht, wohin mit all seiner Energie. Er fieberte der Aktion entgegen. Das alles dauerte ihm schon viel zu lange - er hatte keine Zeit zu verschenken, denn in der Heimat seines Clans waren die Machtverhältnisse noch längst nicht so gefestigt, wie es bei Finch oder Ägier der Fall war. Sorgesh musste stets auf der Hut sein, denn es gab dort genügend kriminelle Energie unter den Menschen, die das Feld den Vampiren nicht so einfach räumen wollten.
    »Ich werde die Zwölf führen! Ich will es sein, der Moranos Kopf von seinem Hals schlägt.«
    Niemand widersprach ihm. Finch war zufrieden, denn er hatte gehofft, dass einer der Clanherren das Kommando anführen wollte. Sorgesh schien ihm am besten geeignet zu sein.
    »Was ist mit den Menschen im Dorf?« Er ahnte die Antwort bereits.
    Cerek lachte humorlos auf.
    »Es hätten durchaus ein paar mehr sein können. Unsere Leute sind hungrig. Keiner wurde so richtig satt von den vertrockneten Alten, die sich hier noch herumtrieben. Aber wenn der Kampf vorüber ist, dann werden sie sich auf dieser Insel sicher noch besaufen, da bin ich ganz sicher.«
    Finch nickte zufrieden. Also war die karge Bevölkerung vollständig ausgelöscht worden. Gut so, denn sie hatten sicher keine Zeit, sich um jammernde Menschen zu kümmern. Also war alles vorbereitet.
    Vorbereitet für den Krieg zwischen Vampir und Vampir.
    Finch dachte an das uralte Gesetz, das besagte, dass kein Vampir einen seiner Brüder und Schwestern töten durfte. Galten Gesetze in Zeiten des Krieges noch? Die Antwort darauf konnte Phileas sich selbst nicht geben.
    Er wusste nur eines ganz sicher - Vampire würden in dieser Nacht noch sterben, endgültig vernichtet werden. Sicherlich auch durch die Hand von anderen Nachtkindern.
    Darüber gab es keine Zweifel.
    Absolut

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