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0929 - Krieg der Vampire

0929 - Krieg der Vampire

Titel: 0929 - Krieg der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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sein.
    »Umgebracht? Was nicht lebt, das kann man nicht töten. Und er wird dort auch nur so lange liegen bleiben, wie ihm niemand die Holzmesser aus der Brust zieht. Um ihn zu köpfen, fehlt mir jetzt die Zeit. Also komm, ich kenne da jemanden, den es sicher interessiert, was du zu erzählen hast.«
    Jean Bianchi blickte die schöne Frau noch immer verblüfft an.
    »Einfach so haben Sie ihn besiegt… unglaublich!«
    Die Frau fasste ihn hart bei den Schultern, ihre Fingernägel bohrten sich durch die Jacke in Jeans Fleisch. »Unglaublich?« Sie bleckte die Zähne und Jean Bianchi schrie laut auf, als er die spitzen Fanghauer erblickte. »Warum ist das so unglaublich, du dummer Mensch?«
    Jean Bianchi verlor das Bewusstsein, als die Vampirin ihn bei ihrem Sprung zurück ins Herrenhaus des Tan Morano mitnahm. Zuvor jedoch warf sie noch einen langen Blick nach unten, dort, wo in den Häusern des Dorfes nach und nach die Lichter entzündet wurden.
    Doch das taten nicht die menschlichen Bewohner des Ortes, um sich so gegen die dunkle Nacht zu wappnen. Wie auch? Sinje-Li war sicher, dass keiner von ihnen überlebt hatte, keiner, außer diesem verweichlichten Fleischklops, der jetzt auch noch ohnmächtig geworden war und wie ein Sack in ihren Händen hing.
    Nein, nicht die Menschen entzündeten die Feuer - es waren die Vampire, die sich zum Angriff sammelten. Zum Angriff auf ihren König, ihren Herrn und Gebieter.
    Vampir gegen Vampir.
    Was nicht sein durfte, wurde zur Realität…
    ***
    Nazarena Nerukkar befand sich seit Wochen in einem außerordentlich… unleidlichen Zustand.
    So zumindest wurde das in ihrem Herrschersitz - dem Kristallpalast - unter ihren Bediensteten vorsichtig formuliert. Niemand wagte es, offen auszusprechen, was den Tatsachen entsprach: Die ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN war schon immer eine harte Herrscherin gewesen, doch in der letzten Zeit war sie zu einem wahren Monstrum mutiert!
    Ihre Laune war schier unerträglich.
    Drei ihrer engsten Dienerinnen hatten das zuerst zu spüren bekommen. Sie hatten Fehler begangen. Zumindest sah Nazarena das so. Alle drei ließ sie in irgendwelche Kerker werfen, die sich für viele Jahre für die armseligen Frauen nicht wieder öffnen würden. Einen Beta , der für die Sicherheit im Palast zuständig war, hatte sie wegen einer Nichtigkeit zum gemeinen Fußvolk zurückdegradiert. Und ihren aktuellen Liebhaber fanden die Wachen vor der Tür zu den Gemächern der ERHABENEN - splitternackt und mit einem Dolch im Rücken.
    Niemand stellte offiziell die Frage, wer sein Mörder gewesen war und doch kannte jeder die Antwort darauf. Den Grund für die Unerträglichkeit Nerukkars kannte niemand, denn niemand wusste von dem gescheiterten Plan der ERHABENEN, sich Ted Ewigks Machtkristall anzueignen und den potenziellen Anwärter auf ihr Amt gleichzeitig zu töten.
    Der Vampir Starless hatte in Diensten der ERHABENEN schon oft Aufträge erledigt, die andere für undurchführbar erklärt hatten, also war er für Nerukkar die erste Wahl gewesen. Wie er die Aufgabe angehen wollte, das hatte sie ihm überlassen, denn er ließ sich niemals in die Karten schauen.
    Nazarena Nerukkar vertraute niemandem außer sich selbst, doch in diesem Fall war sie sich der - wenn auch nur erkauften - Loyalität von Starless, der früher Bibleblack genannt worden war, ziemlich sicher.
    Als man ihr meldete, dass es in den Randgebieten der Galaxie einen Vorfall gegeben hatte, bei dem eine kleine Flotte von abtrünnigen DYNASTIE-Raumern vernichtet worden war, konnte sie sich bequem in ihre Kissen lehnen - Starless hatte erfolgreich agiert. Der lästige Al Cairo und seine aufmüpfige Truppe existierte nicht mehr. Und auch Ted Ewigk hatte dabei natürlich sein Leben lassen müssen. Es war also nur noch eine Frage von wenigen Tagen, bis Starless bei ihr auftauchen und ihr den Machtkristall Ewigks überreichen würde.
    Nur noch wenige Tage…
    Doch daraus waren Wochen geworden. Tag reihte sich an Tag, und mit jedem neuen sank Nerukkars Laune um einen weiteren Strich auf der Skala nach unten. Sie war in ihrem Leben stets Realistin gewesen - daher wusste sie genau, dass es exakt zwei Möglichkeiten gab, warum der Vampir nicht erschien: Entweder war er bei seiner Aktion am Rand der Galaxis ebenfalls ums Leben gekommen oder trieb hilflos in einer Rettungskapsel durch das All, weil ein Teil seines Planes nicht funktioniert hatte.
    Die zweite Möglichkeit erschien der ERHABENEN allerdings weitaus

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