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0929 - Krieg der Vampire

0929 - Krieg der Vampire

Titel: 0929 - Krieg der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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undurchdringlichen Pflanzenteppich, der die Gegend dort überwucherte. In alten Zeiten hatten sich oben immer wieder gesuchte Verbrecher versteckt, denn die Polizei war gegen die verschwenderische Natur machtlos.
    Jean atmete tief durch.
    Vielleicht hatte er noch seine Chance? Das würde sich bald herausstellen.
    Er wusste nur eines ganz sicher - hier wollte er nicht sterben.
    Nicht auf der Insel, der er vor langer Zeit entflohen war. Nicht auf Korsika!
    Als Jean die letzten Häuser hinter sich gelassen und die erste Anhöhe erklommen hatte, blieb er atemlos stehen. Er blickte zurück zum Dorf, das er von hier aus nahezu komplett überblicken konnte. Da waren sie… die Schatten, die zwischen den Gebäuden hin und her huschten.
    Trotz der Dunkelheit waren sie gut auszumachen. Zu zählen waren sie allerdings nun schon nicht mehr.
    Es waren ungeheuer viele von ihnen - es mussten Hunderte sein…
    ***
    Starless lief unruhig durch das Herrenhaus.
    Er brauchte keinen Schlaf und selbst wenn, er hätte ihn in dieser Nacht niemals gefunden. Seine Existenz währte nun schon über viele Jahrhunderte hinweg. In all diesen vielen Jahren hatte er überaus viele Fehler begangen, davon wollte er sich auch überhaupt nicht freisprechen. Natürlich hatte er mit seinen Einschätzungen oft danebengelegen und war so in die unangenehmsten Situationen geraten. Nicht immer konnte er sich auf seine Logik, seinen wachen Verstand verlassen.
    Doch sein Instinkt hatte ihn noch niemals getäuscht. Warum also sollte das ausgerechnet heute der Fall sein? Etwas stimmte nicht. Das allerdings war noch stark untertrieben. Es waren mehrere Komponenten, die Starless' Alarmglocken hell läuten ließen.
    Der Vampir bewegte sich in Richtung der breiten Haustür, die er öffnete und sich nach draußen auf die oberste Treppenstufe stellte. Er sog die Nachtluft ein. Da war nur ein Hauch von… nein, er konnte es nicht benennen, doch diese Winzigkeit steigerte seine Anspannung noch einmal.
    Er starrte in die Nacht hinaus.
    Was war los mit Tan Morano? Er hatte den Blutzwang ausgesandt, doch bisher schien darauf keine Reaktion erfolgt zu sein. Genau damit hatte Starless aber gerechnet. Und wahrlich nicht nur mit positiven Reaktionen. Sollte er sich so irren? War das Nachtvolk also wirklich bereit, sich unter der Herrschaft Moranos zu vereinen? Wollten sie ohne Widerspruch seine Konditionen akzeptieren?
    Was aber geschah mit Morano, wenn er den Machtkristall benutzte?
    Starless war nicht blind. Die Veränderungen, die mit der Person des Tan Morano vor sich gingen, konnte er einfach nicht übersehen. Er war fähig, den Dhyarra der 13. Ordnung zu nutzen, aber auch wenn er es zu verbergen versuchte, so war es für Starless - und sicher auch für Sinje-Li - deutlich, wie dies auf Morano wirkte.
    Die Furchen in Moranos Gesicht waren nicht zu übersehen.
    Nach dem Ausrufen des Blutzwangs war Morano in seinen Räumlichkeiten verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Starless wusste, dass Dhyarra-Kristalle der unteren Ordnungen durchaus auch von Nicht-Ewigen benutzt werden konnten, wenn diese Wesen über das entsprechende ParaPotenzial verfügten - doch galt das auch uneingeschränkt für einen Machtkristall? Starless befürchtete, dass Morano sich überschätzt hatte. Der Kristall gehorchte ihm zwar, doch es entstand eine Art Interaktion zwischen dem Dhyarra und dem alten Vampir, die dieser nicht vorhergesehen hatte.
    Vielleicht war alles aber auch nur eine Frage der Zeit, bis Morano dieses Problem in den Griff bekam. Starless spannte jeden Muskel in seinem Körper an - im Haus hinter ihm bewegte sich etwas oder jemand. Sinje-Li? Oder gab es vielleicht doch schon eine Reaktion auf den Blutzwang - eine unliebsame?
    Geräuschlos schlich sich Starless zurück in das Herrenhaus. Gerade rechtzeitig, um den Schatten noch zu sehen, der im großen Kaminzimmer verschwand. Starless regierte blitzschnell und packte den Schatten, ehe der die Tür hinter sich schließen konnte. Er zuckte zurück, als er erkannte, wen er da attackierte.
    »Morano? Ich… verzeih, aber ich habe dich für einen Eindringling gehalten.«
    Der neue Herr über alle Vampire trug nach wie vor diese bodenlange Toga, in der er einfach nur lächerlich wirkte. Das sagte Starless Bibleblack ihm aber natürlich nicht. Moranos Gesicht schien sich in unzählige Falten gelegt zu haben, war um Jahrzehnte gealtert. Doch die Augen blitzten hellwach.
    »Du bist wachsam, das muss ich dir lassen. Komm herein und schließ

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