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0929 - Krieg der Vampire

0929 - Krieg der Vampire

Titel: 0929 - Krieg der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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keine.
    ***
    Jean Bianchi bekam keine Luft mehr.
    Er musste eine Rast einlegen. Es ging ganz einfach nicht anders. Seine Körpermassen ließen sich nicht auf Dauer so belasten, wie es hier notwendig gewesen wäre. Er musste fort von hier, möglichst weit fort, doch was half es ihm, wenn er vorher ganz einfach zusammenbrach?
    Also ließ er sich auf die Knie nieder. Er hoffte, dass er so nicht zu leicht zu entdecken sein würde.
    Aber warum machte er sich diese Gedanken überhaupt? Diese… Vampire… jagten die Menschen im Dorf, töteten sie, raubten ihnen ihr Blut. Warum sollten sie dann ausgerechnet hier nach ihm suchen, wenn sie direkt vor Ort ausreichend Jagdbeute vorfanden? Dennoch glaubte Jean ständig Schritte hinter sich gehört zu haben. Panik, sicher… sie gaukelte ihm das nur vor.
    Er verhielt sich so ruhig wie nur möglich, doch das angsterfüllte und unkontrollierte Zittern seiner Zähne konnte er nicht unterbinden. Sie verursachten ein kleines Konzert , das ihn sicher hätte verraten können, wenn da ein Verfolger sein sollte. Jean steckte einen kleinen Ast zwischen die indiskreten Zahnreihen, der die ganze Sache beendete.
    Er war ein Feigling, eine schreckliche Memme, das war ihm klar. Doch was außer Flucht wäre die Alternative gewesen? Gegen diese Blutsauger kämpfen? Er alleine? Vor allem - mit welchen Waffen? Nein, er wollte das hier überleben und dann möglichst schnell vergessen. Oder zumindest als Albtraum abtun. Ob ihm das gelingen würde? Eines war klar: Niemand würde ihm diese Geschichte glauben. Besser, er schwieg über das alles hier. Wahrscheinlich würde er den Rest seines Lebens keine ruhige Nacht mehr haben, doch hier ging es nur um seine eigene Haut.
    Schließlich trug er ganz sicher nicht die Schuld daran, dass diese fürchterlichen Wesen über das Dorf hergefallen waren.
    Nach wenigen Minuten fühlte Jean sich wieder fähig, die Flucht fortzusetzen. Er entsann sich noch ganz genau - hinter dieser Bergkuppe führte ein recht steiler Weg hinunter zu einer ausgebauten Straße. Sicher konnte er da ein Fahrzeug stoppen und dann nur noch zum nächsten Flughafen und fort von dieser verrückten Insel! Fort für immer.
    Er hievte seine überflüssigen Pfunde also mit Macht in die Höhe und lief los.
    Als sie wie aus dem Nichts heraus nur drei Schritte vor ihm erschien, konnte Jean Bianchi nicht mehr ausweichen. Er prallte gegen die junge Frau, die wie ein Fels in der Brandung nicht einen Millimeter zu wanken schien. Während sie fest auf den Beinen stand, wurde Bianchi nach hinten geschleudert, wo er hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken zu liegen kam.
    Es war mittlerweile finstere Nacht geworden, doch im Mondlicht konnte er erkennen, wie schön die Frau war - und wie kalt sie auf ihn herunter sah. Aber wer auch immer sie war, sie gehörte sicher nicht zu den Kreaturen, die unten im Dorf wüteten.
    »Oh bitte - helfen Sie mir. Im Dorf befinden sich Monstren, deren Namen ich nicht auszusprechen wage. Wir müssen fliehen. Bitte, ich glaube, sie sind hinter mir her.«
    Sinje-Li ging in die Knie und schien zu lauschen. Was sie sagte, drang wie das Zischen einer Schlange an Jeans Ohren.
    »Halt dein Maul, Fettsack. Keinen Ton mehr.« Bianchi klappte den Mund zu. Was dann kam, nahm er nur schemenhaft wahr. Alles ging für ihn viel zu schnell.
    Die junge Frau sprang wie von einer Feder geschnellt in die Höhe. Nie zuvor hatte Jean einen Menschen gesehen, der sich aus dem Stand so hoch katapultieren konnte. Ein Schemen zischte an Jean vorbei, genau auf die Stelle zu, wo die Frau noch vor einem Wimpernschlag gehockt hatte. Er sprang ins Nichts!
    Doch genau in diesem Moment trafen ihn von oben die Füße der Zirkusartistin, für die Jean sie nun eindeutig hielt. Der Schemen wurde regelrecht auf den Boden genagelt. Mit einem Rückwärtssalto schaffte die Frau Platz zwischen sich und dem sich schon wieder erhebenden Schatten. Dann hielt sie plötzlich etwas in den Händen - zwei ausbalancierte Klingen, die jedoch nicht im Mondlicht aufblitzten. Wie sollten sie auch, denn sie waren aus Holz gefertigt worden. Eine kurze Bewegung ihrer Hände und die Klingen sausten nach vorne und fanden ihr Ziel mit traumwandlerischer Perfektion.
    Der Schemen stieß einen klagenden Schrei aus, dann sackte er leblos zu Boden.
    Bianchi kam nur mit Mühe wieder auf die Beine. »Sie… Sie haben ihn… umgebracht! Einfach so! Er ist mir gefolgt, nicht wahr?«
    Das Gesicht der Frau schien vollkommen ohne Emotionen zu

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