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0929 - Krieg der Vampire

0929 - Krieg der Vampire

Titel: 0929 - Krieg der Vampire
Autoren: Volker Krämer
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Köpfe, das ist am effektivsten.«
    Sinje-Li blickte auf die Waffe, die schwer und kalt in ihrer Hand lag. Sie hatte nicht nur eine harte Ausbildung zur perfekten Diebin hinter sich, sondern auch Unterricht in allen Kampfarten erhalten. Das breite Schwert, das an ihrer Hüfte hing, würde so manchen Kopf ins Rollen bringen - auch den von Vampiren, denn die Raubvampirin hatte kein Problem damit, die alten Gesetze des Nachtvolkes für sich außer Kraft zu setzen. Wenn sie von Vampiren attackiert wurde, dann mussten die sterben, auch wenn dies gegen jede Ordnung verstieß.
    Doch ihr war längst klar, dass sie und Starless auf verlorenem Posten standen, wenn es zu einem Kampf Vampir gegen Vampir kommen sollte. Die Übermacht der Gegner war viel zu groß. Daher war es nur legitim, wenn die Verteidiger sich mit allen Mitteln zur Wehr setzten.
    Nun konnte Sinje-Li sie hören. Sie kamen die breite Straße hoch und sie machten sich absolut nicht die Mühe ihren Angriff geräuschlos erfolgen zu lassen.
    Dafür gab es keinen Grund, denn sie waren sich sicher, dass nichts und niemand sie würde stoppen können.
    ***
    Gryf ap Llandrysgryf - der Druide vom Silbermond - konnte seine Augen nicht von Ted Ewigk abwenden, der gelangweilt und, in das Game einer dieser tragbaren Spielkonsolen vertieft, in einem großen Sessel saß. Er regierte weder auf Gryf noch auf Professor Zamorra, der direkt neben dem Druiden stand.
    Zamorra hatte nicht vor, leichtsinnig zu handeln. Wenn er Ewigk nach Korsika brachte, um so eventuell Tan Morano seine Spielchen zu verderben, dann ganz sicher nicht ohne die entsprechende Rückendeckung. Konnte es eine bessere geben als die Person des ältesten Feindes Tan Moranos? Morano und Gryf bekämpften sich seit ewigen Zeiten. Mehr als nur einmal hatten sie sich gegenseitig ein Schnippchen geschlagen, waren wie Berserker aufeinander losgegangen oder hatten sich in langen Jagden bis aufs Blut gehetzt. Wenn es jemanden gab, der wusste, wie Tan Morano tickte, dann war das Gryf.
    Und der war sofort bei no tears erschienen, als Zamorra nach ihm gerufen hatte. Was er hier zu hören bekommen hatte, verschlug ihm die Sprache, was nur äußerst selten vorkam.
    Tan Morano hatte sich den Machtkristall von Ted Ewigk angeeignet, sich zum Herrscher über alle Vampire aufgeschwungen - und Ted benahm sich wie ein Rotzlöffel, der mit seiner Pubertät nicht klarkam. Fehlte nur noch, dass er pickelig wie ein Teenager wurde.
    Gryf blickte zum Professor. »Was willst du auf Korsika erreichen?« Dem Druiden war nicht ganz klar, was Zamorra mit dieser Aktion bezwecken wollte.
    »Tan Morano hat nur zwei Personen wirklich zu fürchten.« Zamorra streckte einen Daumen in die Höhe und ließ dann den Zeigefinger folgen. »Die ERHABENE und Ted Ewigk. Mit Nazarena Nerukkar rechne ich nun nicht unbedingt, aber wenn Ted plötzlich vor Morano steht, dann dürfte den das aus der Fassung bringen. Ted hat keine Erinnerungen an sein altes Leben, aber er weiß, auf Korsika ist der Stein, der ihm gehört. Und den will er zurückhaben.«
    Ewigk saß nach wie vor in dem Sessel und tat, als würde er das Gespräch zwischen den beiden Männern überhaupt nicht hören. Zamorra sprach weiter. »Wenn wir es irgendwie schaffen können, dass Ted den Machtkristall berührt, könnte sich alles ändern. Ich habe so das Gefühl, als würde das sein Gedächtnis aktivieren. Und wenn nicht, dann müssen wir mit Ted und dem Dhyarra von dort verschwinden. Morano als Herr über die Vampire ist eine Gefahrenquelle, die ich nicht einschätzen kann. Noch einen Machtblock der Schwarzen Familie, der plötzlich wieder aktiv in die Geschehnisse eingreift, den können wir nicht brauchen.«
    Gryf nickte. Zamorra hatte ja recht - seit langer Zeit lagen die Vampirsippen untereinander im Clinch. Sie verbrauchten ihre Energie mit gegenseitigen Schuldzuweisungen, in unsinnigen Fehden. Zumindest traf das auf die Blutsauger zu, die in der Hölle angesiedelt waren. Die Kinder der Nacht, die auf der Erde existierten, waren schlauer vorgegangen: Sie hatten sich die Reviere untereinander aufgeteilt. Die Clans herrschten in ihren Ländern uneingeschränkt, selbst die keiner Sippe angehörenden Vampire hielten sich an ganz bestimmte Spielregeln. Übergriffe fanden so gut wie nie statt.
    Gryf wusste nur zu gut, dass viele Clans in ihren Revieren auch das organisierte Verbrechen übernommen hatten. Welcher menschliche Gangsterboss hatte schon eine Chance sich zu wehren, wenn ein Vampir
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