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0929 - Krieg der Vampire

0929 - Krieg der Vampire

Titel: 0929 - Krieg der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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seinen Platz beanspruchte? Der Druide war bemüht, größtmögliche Lücken in dieses System zu reißen, doch er wusste genau, wie nahezu unmöglich es war, sein wirkliches Ziel zu erreichen. Er hasste Vampire! Und es gab für die Kinder der Nacht keinen unerbittlicheren Gegner als ihn.
    »Ich stimme dir zu, Zamorra. Unter Moranos Führung könnten die Blutsauger zu alter Macht gelangen. Immer vorausgesetzt, der alte Fangzahn dreht nicht durch. Ich kenne ihn gut genug, wie du ja weißt. Er ist ein Schöngeist, von sich und seinen Idealen vollkommen eingenommen. Doch Macht korrumpiert, verdirbt den Charakter - wenn Tan den denn überhaupt vorzuweisen hat. Gut möglich, dass er durchdreht und nach mehr als nur der Herrschaft über sein Volk zu greifen versucht.«
    »Also - bringst du uns nach Korsika?« Zamorra bemerkte, wie Gryf seine Frage nur halb wahrnahm, denn der Druide beobachte fasziniert Ted Ewigk, der mit großer Intensität den Zeigefinger seiner linken Hand in ein Nasenloch gesteckt hatte und dort umherwühlte.
    Gryf blickte Zamorra mit einem Hauch von Verzweiflung an.
    »Ja, natürlich begleite ich euch. Es sei denn, unser alter Freund hier startet eine Intensivpopelei, die viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich will ihn ja nicht daran hindern fündig zu werden, aber…«
    Zamorras Grinsen hatte eine Menge Unverschämtheit in sich. Gryf schüttelte angewidert den Kopf.
    »Also wirklich, Zamorra, früher hat mir der gute Ted um einiges besser gefallen.«
    Da allerdings konnte der Professor seinem Freund nicht widersprechen.
    Dennoch schafften sie es gemeinsam, Ted Ewigk in die richtige Position zwischen sich zu bringen. Der zeitlose Sprung brachte sie in Nullzeit auf die Insel im Mittelmeer.
    ***
    Tan Morano fand keine Ruhe.
    Genau die benötigte er jedoch, wenn er seinen Körper dazu bringen wollte, sich zu regenerieren. Der Blutzwang hatte einen hohen Preis von ihm gefordert. Sein Körper setzte die selbstheilenden Kräfte frei, die Vampire in sich trugen, doch dieser Prozess dauerte ganz einfach viel zu lange. Morano kannte auch den Grund dafür.
    Die Heilkräfte konzentrierten sich auf den Teil seines Körpers, der am heftigsten in Mitleidenschaft gezogen war. Alles andere - die tiefen Falten, die Hauterschlaffung, die Schmerzen in den Gliedern - blieb erst einmal außen vor. Doch Tan Morano hatte keine Zeit zu verlieren, denn auch ihm war natürlich klar, dass es im Nachtvolk Widerstand gegen seinen Machtanspruch geben würde. Er brauchte all seine Kräfte, um diesen Anspruch nachhaltig zu bekräftigen.
    Keine Frage - er musste handeln.
    Morano betrachtete seinen Daumen, der wie ein Stück Kohle aussah. So sehr er sich auch bemühte, der Finger ließ sich nicht mehr bewegen, schien absolut tot zu sein. Alle heilenden Kräfte konzentrierten sich darauf, diesen Zustand zu ändern. Ein sinnloses Unterfangen, doch Morano konnte sie nicht steuern.
    Also fasste er einen Entschluss. Später einmal, wenn er die Macht des Dhyarras vollkommen zu beherrschen gelernt hatte, konnte er noch immer für adäquaten Ersatz sorgen. Jetzt allerdings war nicht der Zeitpunkt, um sich noch länger damit aufzuhalten.
    Das kräftige Messer glich schon annähernd einem Beil. Er hatte es vor langer Zeit einmal hier in seinem Schlafgemach deponiert - man konnte ja nie wissen, wozu so etwas einmal gut sein mochte.
    Jetzt wusste er es…
    Morano machte es kurz. Er spürte nicht einmal den Hauch von Schmerz, als er mit einem kraftvoll geführten Schlag den Daumen von seiner Hand trennte. Nur Minuten später hatte sich bereits eine Hautschicht über die Wunde gelegt. Tan ließ sich wieder auf sein Lager fallen. Nun konnte sein Körper sich erholen, erneuern… verjüngen!
    Ja, das war ihm stets wichtiger als alles andere gewesen - sein jugendliches Erscheinungsbild. Er wollte, nein, er konnte es nicht akzeptieren, wie der Machtkristall genau dies zu zerstören drohte. Es musste einen Weg geben, das auf Dauer zu verhindern. Er würde diesen Weg finden - oder seine Existenz verlieren.
    Nur leise drangen Geräusche an seine Ohren, die ihn an elektrische Entladungen erinnerten. Hatte es schon begonnen? Waren das bereits Attacken von Vampiren, die ihn nicht als ihren Herren akzeptieren wollten? Sinje-Li und Starless waren dann allein auf sich gestellt. Beide waren schier unüberwindbare Kämpfer, doch auch der stärkste Keiler wurde von der großen Hundemeute gestellt und getötet.
    Morano musste ihnen helfen. Irgendwie mussten seine Kräfte

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