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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Heckscheibe und schnitt den Kofferraumdeckel auf, und dann machte es kehrt.
    Mit vor Aufregung zitternden Händen öffnete ich mein Hemd. Ich mußte schnell sein, so schnell wie selten.
    Und ich konnte nur hoffen, daß die Kraft in meinem Dämonendiskus ausreichen würde, den Angriff des Höllenschwerts zurückzuwerfen.
    Meine Finger berührten die Metallkette. Jubilee schrie wieder. Sie war ein tapferes Mädchen, das in seinem jungen Leben schon viel Unglaubliches gesehen hatte, aber diesmal hatte sie Todesangst.
    Sie rutschte in den Fußraum hinunter und duckte sich dort zitternd. Ich nahm die Kette ab, schlang sie mir in Gedankenschnelle über die Hand, so daß die milchig-silbrige Scheibe des Diskus vor meiner Faust hing.
    Das Höllenschwert drehte sich langsamer, blieb plötzlich über dem offenen Wagendach in der Luft hängen und zuckte dann jäh herab. Gleichzeitig stieß ich die Hand mit dem Dämonendiskus nach oben.
    Wenn meine Waffe sich als zu schwach erwies, waren wir verloren. Metall klirrte gegen Metall. Materialien, die es auf unserer Welt nicht gab, trafen aufeinander und attackierten sich mit den Energien, die sich in ihnen befanden.
    Das Aufeinandertreffen von Höllenschwert und Dämonendiskus rief ein ohrenbetäubendes Kreischen hervor. Ich sah Flammen, Blitze und Funken.
    Mein Arm vibrierte. Mein ganzer Körper wurde geschüttelt. Das Aufeinanderprallen dieser unbegreiflichen Kräfte hatte auf mich schmerzhafte Auswirkungen.
    Ich preßte die Kiefer zusammen und kämpfte gegen den Schmerz an, der durch meinen Arm in den Körper hinabsauste. Immer noch war der Wagen von diesem übernatürlichen Wetterleuchten erfüllt.
    Und dann…
    Auf einmal zog sich das Höllenschwert zurück. Mein schmerzender Arm fiel herab. Ich konnte es noch nicht begreifen. Dem Dämonendiskus war es gelungen, dem Schwert zu trotzen.
    Aber wo war das Höllenschwert jetzt?
    Ich sprang aus dem Rover und schaute über das häßlich aufklaffende Wagendach. Vom Höllenschwert war nichts mehr zu sehen. Es schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    ***
    Sally Haddon trat einen Schritt zurück und setzte Dayle Gilliat den Dolch an die Kehle. Er hielt das für einen Scherz und lachte laut.
    »He, Süße, was soll das werden? Ich mag keine Dominas, und ich halte nichts von 'nem zünftigen Masoch-Trip. Ich bin zwar für so manches Spielchen zu haben, aber bei mir muß das Weibchen immer sanft bleiben. Also tu den Dolch weg und gib dich wieder so, wie ich dich am liebsten habe.«
    Sally starrte ihn mordlüstern an.
    Ihr Blick irritierte ihn. Die Menschen tun unter dem Einfluß von Drogen die schrecklichsten Dinge, schoß es ihm plötzlich heiß durch den Kopf.
    »Baby, mach keiner Quatsch«, sagte Dayle Gilliat eindringlich. »Du stehst doch auf mich. Du willst mir doch nicht wirklich wehtun. Nimm den Dolch runter, Kleines.«
    Als Sally nicht gehorchte, wurde er ärgerlich. Er drohte, sie zu ohrfeigen, um sie zur Vernunft zu bringen.
    Sally grinste diabolisch. »Angst, du mieser Kretin?«
    »Hör mal, wie redest du mit mir?«
    »Ach, hältst du dich etwa für was Besonderes?«
    »Sally, ich verstehe das alles nicht. Du bist wie ausgewechselt.«
    »Du hättest mich nicht allein lassen sollen. Als du weg warst, ist es passiert.«
    »Was ist passiert?« wollte Dayle Gilliat wissen.
    »Milton Cahoo hat von mir Besitz ergriffen«, sagte Sally.
    »Blödsinn. Der lebt doch schon seit einer Ewigkeit nicht mehr.«
    »Er kam aus dem Feuer«, sagte Sally und wies auf den offenen Kamin. »Er legte sich auf mich…«
    »Mädchen, du bist verrückt«, sagte Dayle Gilliat. Die Situation war ihm verdammt unangenehm. Diese durchgedrehte Drogenmieze konnte ihm echt gefährlich werden.
    Es war wohl besser, wenn er sich von Sally trennte. Vielleicht kam sie vom heutigen Trip nie mehr zurück. Er versuchte cool zu bleiben, obwohl ihm das nicht leicht fiel.
    Nur nicht die Nerven verlieren, sagte er sich, sonst bist du dran. Sie hat den Verstand verloren, weiß nicht, was sie tut.
    »Du mußt sterben, Dayle«, sagte Sally, und sie lachte, als wäre es für sie ein großartiger Witz. »Hier in Cahoo Hall, in dieser Gewitternacht, wirst du dein Leben verlieren!«
    »Baby, nun reicht es aber wirklich. Bei allem Verständnis für deftige Scherze…«
    Sie drückte die Dolchspitze fester an seine Kehle. Er spürte einen brennenden Schmerz, und dann rann es ihm warm über den Hals. Blut!
    Verflucht, die Wahnsinnige hatte ihn verletzt.
    »Du begreifst anscheinend

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