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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sein?
    Die Folterkammer befand sich hinter einer Tür aus dicken Eichenbohlen. Sally stieß den jungen Mann brutal darauf zu. Er rammte die Tür mit seinem Körper auf, stolperte über eine Stufe und fiel auf einen feuchten, dreckigen Boden.
    Seine Hände berührten etwas Hartes, Bleiches. Menschenknochen! Er riß die Hände entsetzt und angewidert zurück. Sally lachte mit ihrer dröhnenden Männerstimme.
    Gilliat blickte sich verstört um. An den Wänden hingen die schrecklichsten Folterinstrumente. Es gab eine Streckbank, einen Richtstuhl, Spanische Stiefel und dergleichen mehr.
    Schwarze Kohle glänzte in einer eisernen Feuerschale. Sally trat neben die Schale und spuckte hinein.
    Sie spuckte Feuer!
    Gilliat glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Sie spuckte tatsächlich Feuer. Gab es da noch einen Zweifel? Sie hatte ihn nicht belogen. Alles, was sie ihm erzählt hatte, mußte wahr sein.
    Er hatte es nicht mit Sally Haddon, sondern mit Milton Cahoo zu tun!
    Die Kohle in der eisernen Feuerschale wurde rot, begann zu glühen. In diese wabernde Hitze stieß Sally eine Zange.
    Gilliat brach der Schweiß aus allen Poren. »Nein, das darfst du nicht tun!« schrie er und erhob sich schwankend.
    Sally grinste. »Wer will mich daran hindern?«
    »Das… das ist zu grausam!«
    »Ich bin grausam«, erwiderte Cahoo.
    »Sally, wir… wir sind doch Freunde. Ich liebe dich…«
    Cahoo lachte. »Deine kleine Sally gehört jetzt mir. Sie hat nichts mehr für dich übrig. Sie haßt dich. Sie will, daß du leidest.«
    »Aber warum?« fragte Gilliat bebend vor Angst. »Ich habe doch nichts getan!«
    »Du bist in mein Haus gekommen, und nun wirst du die Gesetze der Hölle kennenlernen.«
    »Laß mich gehen. Ich flehe dich an. Ich verlasse dein Haus augenblicklich.«
    »O ja, ich glaube dir, daß du das gern tun würdest. Und was wäre mit Sally?«
    »Du könntest sie behalten«, stieß Gilliat heiser hervor.
    »Du würdest sie einfach aufgeben? Würdest sie mir überlassen? Nur um deine eigene erbärmliche Haut zu retten?«
    »Jeder ist sich selbst der Nächste«, verteidigte sich Gilliat.
    Cahoo lachte. »Dieser egoistische Wesenszug macht dich mir beinahe sympathisch, aber ich werde dich dennoch nicht verschonen, denn das Gesetz des Bösen will es, daß du stirbst.«
    Cahoo wies auf die Feuerschale, in der die eiserne Zange steckte. Sie fing schon an zu glühen. Dayle Gilliat verlor vor Angst fast den Verstand.
    Er warf sich herum und wollte fliehen, doch Cahoo rammte die Tür mit der Kraft seines Willens zu und sorgte dafür, daß der junge Mann sie nicht öffnen konnte.
    Als Gilliat den Türgriff berührte, knisterte es, und er bekam so etwas wie einen elektrischen Schlag, der ihn drei Meter zurückwarf. Sofort gab Cahoo eine weitere Kostprobe seiner Macht.
    Ketten klirrten. Sie hoben vom Boden ab, als würden sie an unsichtbaren Fäden hängen, flogen auf Gilliat zu und umschlangen ihn wie Lebewesen.
    Riesenschlangen gleich wanden sie sich um den Körper des verstörten jungen Mannes und hielten ihn fest.
    Als Sally die glühende Zange aus der Feuerschale nahm, fing Dayle Gilliat an zu brüllen. Er wußte nicht, daß er damit Cahoo eine ungeheure Freude bereitete.
    ***
    Noel Bannister ließ den Wagen zwischen hohen Büschen ausrollen. Der Regen prasselte schwer auf das Fahrzeug. Blitze und Donner wechselten sich in rascher Aufeinanderfolge ab.
    »Nun haben wir schon wieder eine Sintflut«, brummte Noel Bannister. »Dabei war die letzte doch erst zu Noahs Zeiten.«
    »Ein Glück, daß wir nicht aus Zucker sind«, sagte der bärtige Trevor Marriott.
    Sidney Edwards griente. »Süß siehst du wirklich nicht aus. Eher wie Rübezahl.«
    »Ist das der Typ, der sich nackt für ein Frauenmagazin fotografieren ließ?«
    »Das war Burt Reynolds. Mit dem kannst du dich nicht vergleichen«, sagte Edwards und zog sich die Kapuze über den Kopf.
    Noel Bannister griff nach seiner Stablampe und stieg aus. Auch ihn schützte die Kapuze.
    »Wollt ihr nicht endlich auch rauskommen?« fragte er in den Wagen. »Hier draußen ist es herrlich.«
    Edwards und Marriott verließen das Fahrzeug.
    »Heute könnte es noch Regen geben«, bemerkte Edwards trocken. »Die Luft ist so feucht.« Es blitzte, und Edwards schüttelte den Kopf. »Sag mal, Trevor, wann wirst du aufhören zu grinsen, wenn es blitzt? Du wirst nicht fotografiert.«
    Marriott drückte die Tür ins Schloß. Auch Edwards klappte den Wagenschlag so lautlos wie möglich zu.
    Die

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