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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Namen.
    »Ich bin hier, Tony«, antwortete der Ex-Dämon. Ich fand ihn im Living-room, glücklicherweise in einem Stück. Der Raum sah wie ein Schlachtfeld aus, der teure Teppich war mehrfach aufgeschlitzt, aber das war mir egal.
    Ich war sehr erleichtert zu sehen, daß der Ex-Dämon in Ordnung war. »Kann ich Vicky und Jubilee ins Haus holen?« fragte ich.
    Der Hüne nickte. »Die Gefahr ist vorbei.«
    Ich kehrte um und winkte Vicky und Jubilee.
    Mr. Silver versuchte die gewohnte Ordnung wenigstens einigermaßen wiederherzustellen. Was das Höllenschwert demoliert hatte, konnte er natürlich nicht mehr ganz machen.
    »Wieso ist der Tresor offen?« fragte ich den Ex-Dämon. »Hat sich das Höllenschwert selbst befreit?«
    Der Hüne schüttelte den Kopf. »Ich habe die Tür geöffnet. Ich hatte Verdacht geschöpft, hatte etwas wahrgenommen. Ich dachte, es würde Schwierigkeiten mit Terence Pasquanells Herz geben, aber dann stellte ich fest, daß das Höllenschwert drauf und dran war, das goldene Ornament zu zerstören. Es entwickelte eine enorme Hitze. Wenn ich nicht eingegriffen hätte, wäre der Ornamentkreis geschmolzen.«
    »Dann hätten wir die Hoffnung aufgeben können, jemals Loxagons Grab zu finden«, sagte ich. »Ohne das Ornament ist es nicht möglich.«
    »Deshalb brachte ich den Ornamentkreis sofort in Sicherheit. Er befindet sich nun im Wandsafe«, sagte Mr. Silver. »Auf die Idee, daß das Höllenschwert die Gelegenheit nutzen und mich angreifen könnte, kam ich nicht. Es verließ den Panzerschrank, ohne daß ich es merkte, und als ich mich umdrehte, wies die Spitze der Waffe auf meine Brust.« Der Ex-Dämon erzählte von seinem Kampf, den er letztlich verloren hatte.
    Unser Eintreffen hatte das Höllenschwert davon abgehalten, den Ex-Dämon zu töten.
    »Ist es möglich, daß das Höllenschwert stärker wurde?« fragte ich den Ex-Dämon. »Du konntest ihm deinen Willen nicht aufzwingen. Früher hattest du damit keine Probleme.«
    »Es war immer schon schwierig, diese Waffe unter Kontrolle zu halten. Vielleicht hatte ich heute nicht meinen besten Tag, und das Höllenschwert erkannte und nutzte meine Schwäche. Daß es stärker wurde, glaube ich nicht.«
    »Wohin kann es verschwunden sein?« fragte ich.
    Der Ex-Dämon zuckte mit den Schultern. »Da bin ich leider überfragt, Tony. Es kann sich in eine andere Dimension abgesetzt haben, kann sich aber auch immer noch in London aufhalten.«
    »Was wird es tun?«
    »Ich steck' nicht drin in dieser verflixten Waffe«, sagte der Hüne gallig.
    »Es könnte seine Freiheit genießen , wie? Ich meine, es könnte eine Menge Schaden anrichten. Endlich braucht es mal nicht zu gehorchen. Es kann tun, was ihm paßt. Silver, dieser Gedanke gefällt mir nicht. Da läuft mir eine ganz unangenehme Gänsehaut den Rücken hinunter.«
    Der Ex-Dämon nickte. »Das glaube ich dir gern. Mir ist auch nicht sehr wohl, wenn ich daran denke, was das Höllenschwert in seinem ›Übermut‹ alles anstellen kann.«
    »Wir haben den Ornamentkreis, und wir hätten uns irgendwann auch den Plan beschafft, um Loxagons Grab zu finden. Aber hat das jetzt noch einen Sinn? Vielleicht sehen wir das Höllenschwert nie wieder. Ist es da noch wichtig, nach Loxagons Grab zu suchen? Wenn du nicht im Besitz des Schwerts bist, kannst du die Klinge nicht in das Grab des Dämons stoßen. Folglich kannst du auch nie den Namen der Waffe erfahren.«
    »Ich denke, wir sollten trotzdem weiter versuchen, dieses Dämonengrab zu finden, Tony«, sagte der Ex-Dämon.
    »Ich sehe keinen Sinn mehr darin.«
    »Ich schon. Wenn wir einmal wissen, wo Loxagon begraben ist, können wir diesen Ort immer wieder aufsuchen. Sollte ich mich dann wieder in den Besitz des Höllenschwerts bringen, steht diesem letzten, wichtigen Schritt nichts mehr im Wege.«
    ***
    Sally stieß Dayle Gilliat vor sich eine steinerne Wendeltreppe hinunter. »Vorwärts!« knurrte sie mit Cahoos Stimme. »Nicht so lahm!«
    Dayle Gilliat fühlte sich elend. Sally hatte seinen Widerstand zerschlagen. Er hatte nicht mehr den Mut, sich ihren Befehlen zu widersetzen.
    Sie erreichten das Ende der Wendeltreppe. In eisernen Ringen steckten blakende Fackeln. Gilliat kam sich ins Mittelalter versetzt vor. Sally ging mit schweren Schritten. Irgendein schrecklicher Zauber mußte sie tatsächlich zu Cahoo gemacht haben.
    Gilliat konnte sich das nicht erklären. Sollten die Horrorgeschichten, die man sich über Cahoo Hall erzählte, am Ende tatsächlich wahr

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