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093 - Die Toten stehen auf

093 - Die Toten stehen auf

Titel: 093 - Die Toten stehen auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Isländer.
    Dorian hob automatisch den Spiegel hoch. Er bemühte sich jedoch krampfhaft, nicht durch ihn auf den Dämon zu blicken. Er wollte nicht, daß Kräfte freiwurden, die er dann nicht kontrollieren konnte.
    Als Orbaniel den Ys-Spiegel erblickte, sprang er mit einem Satz bis zur nächsten Wand zurück. Er schrie und hob abwehrend die Hände vors Gesicht.
    „Ha!" machte er dann. „Das nützt euch nichts mehr. Ihr seid gefangen und könnt diesen Ort aus eigener Kraft nicht mehr verlassen."
    Das waren seine letzten Worte, bevor er verschwand.
    „Der Anblick des Spiegels hat seine Wirkung nicht verfehlt", behauptete Gunnarsson. „Orbaniel wird es herumerzählen, und die Dämonen werden es nicht wagen, sich uns entgegenzustellen ."
    „Das hilft uns auch nicht weiter", erwiderte Unga. „Sie haben gehört, Magnus, daß eine magische Schranke existiert, die uns am Verlassen der Burg hindert. Wenn wir die entsprechende Formel nicht kennen, sind wir dazu verdammt, für immer hier zu sein. Oder haben Sie etwa Ihre magischen Fähigkeiten zurückbekommen?"
    Der Isländer begegnete dem Blick des Cro Magnon und zuckte unwillkürlich zusammen.
    „Seien Sie versöhnlicher, Unga!" sagte er. „Ich würde selbst viel darum geben, könnte ich Ihre Verkrüppelung rückgängig machen. Eines verspreche ich Ihnen. Wenn wir dieses Abenteuer heil überstehen und diesen Ort verlassen können, werde ich Ihnen wieder zu gesunden Gliedern verhelfen." „Das ist ja unser Problem!" schrie Unga ihn an. „Wir sitzen hier fest!"
    „Nicht unbedingt", sagte Dorian. „Wir haben noch Aghmur. Er könnte uns helfen."
    Gunnarsson blickte ihn ungläubig an.
    „Wie denn? Aghmur wurde von Orbaniel dazu verdammt, sich in Ungeziefer zu verwandeln. Seine Körpermasse hat sich tausendfach geteilt und wahrscheinlich über die ganze Burg verbreitet."
    „Das glaube ich eben nicht", erwiderte Dorian. „Wenn dieses Ding sich auch tausendfach geteilt hat, so besitzt es doch nur ein Bewußtsein. Und dieses Bewußtsein wird dafür sorgen, daß alle Tiere, egal ob Ratten, Würmer oder Fliegen, immer wieder zueinanderfinden. Die Tiere werden beisammen bleiben, denn in ihrer Gesamtheit sind sie Aghmur."
    „Und wenn schon!" meinte Unga hoffnungslos. „Was nützt das uns?"
    „Es könnte unsere Rettung sein", widersprach Dorian. „Diese Tiere haben nicht nur Aghmurs Bewußtsein übernommen, sondern müssen auch die Reste seiner Intelligenz unter sich aufgeteilt haben. Viel wird davon nicht mehr da sein, aber das kommt uns sogar noch zugute, Magnus." Er sah den Isländer an. „Sie haben gesagt, daß es Ihnen möglich sei, Ihre Magie teilweise einzusetzen. Glauben Sie, daß Ihre begrenzten Möglichkeiten ausreichen könnten, Aghmur zu beeinflussen?" „Das Ungeziefer, zu dem er geworden ist, wird mir wohl nicht viel Widerstand entgegensetzen können", sagte der Isländer. „Ich könnte es schaffen."
    „Dann machen wir uns auf die Suche", beschloß Dorian.
    Sie verließen das Versteck und fanden sich in einem der unterirdischen Korridore wieder.
    „Suchen wir zuerst nach den Grüften", meinte Dorian. „Es wird Aghmur vermutlich zuerst zu seinen untoten Dienern ziehen."
    Auf ihrem Weg kamen sie durch etliche Gewölbe, die den verschiedensten Zwecken dienten. Sie fanden Folterkammern und Verliese - und kamen sogar durch den Dämonentempel mit den sieben Blutschalen-Menhiren. Der Tempel war verlassen. Luguri und seine Dämonen hatten das Weite gesucht. Das war zweifellos darauf zurückzuführen, daß Orbaniel vom Ys-Spiegel erzählt hatte. Luguri kannte dessen Macht und legte keinen Wert auf eine neue Bekanntschaft mit dem Spiegel. Schließlich entdeckten auch sie die Grüfte. Diese befanden sich im tiefsten Teil der unterirdischen Gewölbe. In insgesamt acht Kammern waren über hundert Grüfte untergebracht. Sie reihten sich an den Wänden entlang dicht aneinander. Sämtliche Deckel waren abgenommen.
    Die meisten Untoten waren von ihrem Schicksal ereilt worden, bevor sie in ihre schützenden Schächte hatten flüchten können. Ihre Gebeine lagen übereinander, die Gewänder waren zu Staub zerfallen. Aus manchen Schächten ragten Knochenarme, aus einer Öffnung grinste Dorian ein Totenschädel entgegen. Als er ihn mit dem Schuh anstieß, zerfiel er zu Staub.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte Dorian verständnislos.
    „Möglicherweise hat Orbaniel Aghmur zusätzlich bestraft, indem er seine Untoten mit einem Bann belegte", vermutete Unga.
    „Nehmen wir

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