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0930 - Angriff der DYNASTIE

0930 - Angriff der DYNASTIE

Titel: 0930 - Angriff der DYNASTIE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Galaxie wohl je gegeben hatte. Natürlich delegierte sie nahezu das gesamte Tagesgeschäft an ihre treuesten Untergebenen, doch im Grunde konnte sie auch denen nicht trauen.
    Also war Kontrolle notwendig. Die Nacht würde schon bald enden - und ein Tag vollgestopft mit Besprechungen wartete auf Nerukkar. Also sollte sie zumindest die verbleibende Zeit bis zum Sonnenaufgang auf der Kristallwelt zum Schlafen nutzen. Nazarena war schließlich kein Cyborg - kein Man in Black -, dessen Ruhebedürfnis bis auf null heruntergefahren werden konnte.
    Ein zaghaftes Klopfen riss sie aus der Einschlafphase heraus. Die ERHABENE atmete kräftig durch, um wieder ganz in das Hier und Jetzt zu gelangen. Wenn um diese Uhrzeit einer ihrer Diener den Mut besaß, sie zu stören, dann sicherlich aus gutem Grund; jeder hier wusste, wie Nazarena reagierte, wenn man sie mit Nichtigkeiten belästigte.
    »Komm herein.« Nazarena wusste, wen man vorgeschickt hatte. Es war natürlich Oresme, Nerukkars persönlicher Diener, den sie bei ihrem Einzug in den Palast ganz einfach vom vorherigen ERHABENEN übernommen hatte. Niemand konnte heute noch genau sagen, woher der alte Oresme stammte - sicher von einer der annektierten Welten. Der alte Mann hatte einen krummen Rücken, schien ständig zu buckeln, doch er war überhaupt nicht in der Lage, sich gerade aufzurichten. Er war zwei Köpfe kleiner als die ERHABENE und besaß nur noch sporadisch auf dem Kopf verteilte Haarbüschel. Seine Stimme klang unterwürfig, doch stets klar und deutlich.
    »Verzeih die Störung, ERHABENE. Von ›XX-Delta-Tau‹ ist eine Nachricht eingegangen, die sicherlich äußerst wichtig ist. Doch…«
    Nazarena vollendete den Satz. »… niemand hat sich getraut mich zu wecken, also hat man dich vorgeschickt.« Oresme bückte sich noch tiefer, als würde er Schläge erwarten. Dabei wusste er nur zu genau, dass Nerukkar einen Narren an dem Alten gefressen hatte.
    » XX-Delta-Tau«… der Gefangenenplanet, dessen Erwähnung bei den Feinden der DYNASTIE DER EWIGEN zu Panik führte; dort waren Ewigk und Morano eingekerkert. Eine Meldung von dort mochte nichts Gutes bedeuten. Wenn die Gefangenen geflohen waren, dann… Aber das war ja unmöglich. Noch niemand hatte diese Eiswelt gegen den Willen der DYNASTIE lebend verlassen.
    »Wie lautet der Inhalt der Nachricht?«
    Oresme hob seinen Kopf und sah der ERHABENEN in die Augen.
    »Kopfgeldjäger sind auf ›XX-Delta-Tau‹ gelandet. Sie haben einen Gefangenen an Bord und wollen nur mit der ERHABENEN verhandeln.«
    Nerukkar zog die Augenbrauen in die Höhe. »Das ist eine Unverschämtheit. Wer könnte es schon wert sein, mich aus meinem Palast zu locken?« Die für sie wichtigsten Gefangenen hießen Morano und Ewigk, die beide aber schon in ihren Zellen schmorten. »Also sag schon - um welchen Gefangenen handelt es sich?«
    Oresme war stets so nahe bei der ERHABENEN, dass er viel mehr als andere mitbekam. Daher ahnte er, welche Reaktion seine Antwort auslösen konnte.
    »Bei dem Gefangenen handelt es sich angeblich um… Starless, den man auch Bibleblack nennt.«
    Ein Ruck ging durch Nazarena Nerukkar. Starless! Der Verräter, der Abtrünnige - er war es, dem sie es zu verdanken hatte, dass ihr Traum von niemals endender Herrschaft zunächst einmal verpufft war. Blanker Hass brannte in der ERHABENEN. Auf der Erde hatte sie ihn nicht finden können, denn noch bevor Nazarena sich Morano zum Kampf gestellt hatte, war Starless verschwunden.
    Und nun servierte man ihn ihr auf einem Silbertablett? Das konnte natürlich auch eine Falle sein, eine List. Andererseits war es nur logisch, dass Kopfgeldjäger » XX-Delta-Tau « ansteuerten, wenn sie einen guten Preis für ihre… Ware erzielen wollten. Die Welt war bekannt dafür, dass sich hier nur die wichtigsten Gefangenen der DYNASTIE DER EWIGEN befanden. Nerukkar fasste einen Beschluss. Sie musste Stärke zeigen und wollte kein Risiko eingehen.
    »Lass einen Funkspruch nach › XX-Delta-Tau ‹ senden - ich komme persönlich. Die Jäger sollen warten, denn ich will mich selbst von der Qualität ihrer Ware überzeugen und mit ihnen verhandeln.« Oresme war verblüfft, doch er schwieg. Nazarena fuhr fort. »Dann lässt du die DYNASTIE startklar machen. In zwei Stunden gehe ich an Bord und ich erwarte, dass dann alles zu meiner Zufriedenheit erledigt ist.«
    Oresme nickte. Dann zog er sich still und so rasch wie nur möglich zurück.
    Die DYNASTIE - das Flaggschiff der gesamten Flotte. Nur

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