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0930 - Angriff der DYNASTIE

0930 - Angriff der DYNASTIE

Titel: 0930 - Angriff der DYNASTIE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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plötzlich war Lakir nicht mehr sicher, ob ihr Erlebnis nicht nur die Auswirkung ihrer Sucht gewesen war. Ein Hirngespinst, eine Fata Morgana, die durch die Entzugserscheinungen in ihr erwacht war.
    Eher halbherzig hatte sie Vinca von ihrem Erlebnis berichtet. Seine Reaktion war nicht so ausgefallen, wie sie es gehofft hatte, denn auch er glaubte an eine Auswirkung der Sucht. Jetzt, in diesem Augenblick, wollte Lakir glauben, dass das alles real gewesen war, denn sie wollte nur noch weg von hier, weg von diesem trostlosen Kaff, in dem sie hausten, weg von der Möglichkeit, noch tiefer in die Abhängigkeit zu rutschen… und ja, auch weg von Vinca.
    Noch vor wenigen Tagen hatte Professor Zamorra seine Freunde von Parom gebeten, den seiner Erinnerungen beraubten Ted Ewigk hier aufzunehmen. Dann jedoch verzögerte sich diese Sache wohl um unbestimmte Zeit. Oder - oder hatte Zamorra Lakirs Sucht erkannt? Traute er ihr nun nicht mehr zu, sich um Ewigk kümmern zu können? Bitter und hart wurde der früheren Wächterin einer weißen Stadt klar, wie tief sie gesunken war.
    Also hatte sie doch überhaupt keine andere Wahl mehr, als es zumindest zu versuchen.
    Maiisaros Welt - die Welt der verschiedenen Ebenen. Zum einen war da die Ebene, die nur Frieden und Ruhe ausstrahlte, deren sanfte Hügellandschaft so wundervoll zu einem Leben einlud, wie man es sich nicht schöner erträumen konnte. Es war die Ebene der Ballwesen, die über ungezählte Jahre hinweg Maiisaro begleitet hatten; doch auch hier hatte es eine Phase der Gewalt und Aggression gegeben, ausgelöst durch Maiisaros Schwester, deren Neid und Missgunst bis ins Unermessliche gegangen waren.
    Dann gab es die Ebene des Wurzelpools - der mächtigen Höhle, in der die jungen Wurzeln gediehen waren, die dann später in den weißen Städten zum Einsatz gekommen waren. Auch hier hatte Maiisaros Schwester fürchterlich gewütet. Vom Pool war so gut wie nichts übrig geblieben.
    Lakir legte die Hände flach auf den Küchentisch. Wie sollte sie den Weg dorthin schaffen? Würde sie auf Maiisaros Welt tatsächlich ihre Sucht besiegen können? Als Erstes jedoch war das Problem zu lösen, wie sie den Schlüssel handhaben sollte, den sie in sich trug. Was musste sie tun, um den Weltenwechsel zu initiieren?
    Du musst es dir nur wünschen.
    Ganz kurz glaubte Lakir, Maiisaros Stimme gehört zu haben, doch das war sicher Einbildung gewesen. Das sollte reichen? Alleine der Wunsch sollte…
    ... und die warme Sonne einer Welt, irgendwo da draußen im All, wärmte plötzlich ihre Haut, ein sanfter Wind strich durch ihre Haare, und das Kitzeln in Lakirs Nase entsprang dem Geruch vom weichen Gras, das hier überall den Boden bedeckte.
    Sie hatte es sich tatsächlich nur gewünscht, intensiv und eindeutig gewünscht. Sie war auf Maiisaros Welt!
    Es war wie ein Märchen. Überrascht und glücklich ließ sie sich zu Boden sinken, legte sich auf den Rücken und genoss all diese Emotionen, die sie so lange hatte vermissen müssen. Es war wie ein Nach-Hause-kommen, auch wenn dies nicht ihre Heimatwelt Parom war.
    Wie lange sie so gelegen hatte, konnte sie nicht sagen, doch irgendwann setzte sie sich verblüfft auf. Das nervöse Kribbeln in ihren Beinen schien deutlich nachgelassen zu haben. Lakir lächelte. Dann schüttelte sie den Kopf - hatte Maiisaro nicht gesagt, dass sie hier gesunden würde?
    Ein Rascheln in den Baumwipfeln nahm Lakirs Aufmerksamkeit in Anspruch. Sprichwörtlich aus heiterem Himmel fielen zwei Gegenstände aus den Baumkronen zu Boden, knallten kurz auf und hüpften dann ein paar Mal in die Höhe. Es waren zwei der Ballwesen, die das Massaker damals überlebt hatten, als sie schlussendlich über sich selbst hergefallen waren. Eine Schrecksekunde lang keimte Furcht in Lakir auf, doch dann entspannte sie sich.
    »Willst du mit uns spielen?« Die leisen Stimmen waren kaum zu vernehmen.
    Die Frau von Parom nickte mit einem breiten Lächeln.
    »Ja, und ob ich das will…!«
    Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich glücklich - und daheim.
    ***
    Nazarena Nerukkar hatte sich in den vergangenen Tagen kaum außerhalb ihrer privaten Räume blicken lassen. Im Kristallpalast der ERHABENEN gingen die ersten Gerüchte über das um, was sie dort wohl trieb. Nur wenige ihrer engsten Bediensteten hatten mitbekommen, dass Nerukkar einige Tage lang verschwunden war - doch selbst die wussten nicht, wo die Nummer eins der DYNASTIE DER EWIGEN sich aufgehalten hatte.
    Nazarena fühlte

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