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0934 - Der Schlüssel zur Quelle

0934 - Der Schlüssel zur Quelle

Titel: 0934 - Der Schlüssel zur Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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ich habe sehr gutes Heilfleisch.«
    McCain deutete ein Nicken an. »In der Tat gibt es offene Rechnungen. Aber auf beiden Seiten der Front.«
    »Zur Sache, McCain«, drängte Zamorra ungehalten. »Mir ist nicht an Kämpfen gelegen, die sich vermeiden lassen. Entweder du sagst uns, was du willst, oder du behältst deine Andeutungen für dich. So oder so werde ich nicht länger hier in der Kälte stehen und Drohungen austauschen. Wenn du meinst, du könntest uns allein durch Anspielungen verunsichern, bist du naiver als ich dachte.«
    Der Vampir schwieg und sah den Meister des Übersinnlichen mit undeutbarer Miene an. Schließlich wurde es Zamorra zu viel. »Kommt, Jungs«, sagte er, machte auf dem Absatz kehrt und machte sich betont langsam auf den Rückweg zum Château.
    Er war keine zwei Schritte weit gekommen, als sich McCain plötzlich räusperte.
    »Der Auserwählte«, sagte der Druidenvampir, und Zamorra erstarrte. »Ich weiß, dass er sich hier befindet. Dass du ihn versteckst. Sofern du überhaupt schon erkannt hast, dass er da ist. Aber so viel Verstand traue ich dir zu. Dein Auserwählter ist mein Schlüssel zur Quelle, Dämonenjäger. Und ich garantiere dir: Ich werde ihn bekommen!«
    Zamorra drehte sich um. Rhett warf ihm einen Blick zu, wissend, warnend.
    Dylan. McCain war gekommen, um Dylan McMour wieder in seine Finger zu bekommen. Den, den er einst mit dem Keim infiziert hatte. Er wollte, dass sie es wussten, bevor er es tat. Damit sie der Treffer noch mehr schmerzte. Und der Junge selbst hatte noch nicht einmal eine Ahnung davon, dass er wieder das Ziel von Matlocks düsteren Machenschaften geworden war.
    »Lachhaft«, brauste Rhett übertrieben laut auf, an den Gegner gewandt. »Du hast doch voll einen an der Klatsche! Glaubst du echt, dass wir dir darauf auch nur die Andeutung einer Erwiderung gäben? Selbst wenn es so wäre, wie du sagst, was sollte dir diese Tatsache nützen? Was könnte dir ein Auserwählter bringen, du Dieb, solange wir ihn bewachen? Ihn beschützen?«
    McCain schnaubte abfällig. »Spiel dich bloß nicht so auf, Erbfolger . Die Hybris ist schon deinen Vorfahren nicht bekommen. Und beleidige nicht meine Intelligenz. Auch ich habe Besseres zu tun, als hier zu stehen und hohlen Phrasen zu lauschen.« Mit diesen Worten hob er die Hand, machte eine schnelle Geste und murmelte einige Worte, die Zamorra nicht hören konnte. Dann gab es einen Knall und eine Wolke aus dichtem, grünlich leuchtenden Nebel erschien aus dem Nichts an der Stelle, an der eben noch McCain gestanden hatte.
    »Schnell!«, rief Dylan. »Er will abhauen. Er hat einen Zauber gewirkt, um seine Flucht zu verbergen.«
    »Lasst ihn.« Zamorra hob die Hand, gebot den beiden jungen Männern Einhalt. »Er ist längst fort.«
    Merde. McCain hatte viel heiße Luft geredet, ohne Frage. Aber er war gekommen, um den Meister des Übersinnlichen und seine Gefährten zu verunsichern. Um die Moral des Feindes zu untergraben. Und genau das war ihm gelungen.
    Professor Zamorra nickte Rhett aufmunternd zu, legte Dylan McMour einen Arm um die Schultern und schritt mit seinen beiden jungen Gästen zurück zum Eingang des Château Montagne. Der besorgte Blick, den ihm Lady Patricia vom Fenster des Hauses aus zuwarf, entging Zamorra nicht. Obwohl er sich größte Mühe gab, ihn zu ignorieren.
    ***
    Wenige Stunden später
    Die Untoten waren heran - und sie hatten Blut geleckt.
    Eine Horde aus verwesenden Leibern - blutig, modrig, durch und durch abstoßend - hatte das Haus umstellt. Raubtiere der Nacht. Sharona schlug die Hände über dem Kopf zusammen, eine Geste absoluter Hilflosigkeit, und sah sich fassungslos im Wohnzimmer um. Hart pressten ihre erstarrten Nippel gegen den dünnen T-Shirt-Stoff.
    Sie hatte doch nur auf die Kinder der Nachbarn Acht geben sollen, bis diese von ihrem Dinner zurück waren. Wer hätte schon damit rechnen können, dass zwischenzeitlich das Ende der Welt über Kensington Haven hereinbrach und die Leichen des nahegelegenen Friedhofs ihren Gräbern entstiegen - hungrig nach dem jungen Fleisch unschuldiger Teenager?
    »Albern.« Emmeline Coradent griff in ihre Popcorntüte und warf eine Handvoll der weißen Knabbereien in Richtung Leinwand. »Völlig bescheuerter Blödsinn. Und so etwas guckst du dir tatsächlich an?«
    Mathieu seufzte. Eigentlich hätte er schon beim Betreten des leeren Kinosaals merken müssen, dass »Die Rückkehr der Jäger der Nacht, Teil Vier« kein Film war, den man sich auf einem Date

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