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0935 - Tochter der Dunkelheit

0935 - Tochter der Dunkelheit

Titel: 0935 - Tochter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Zamorras Anwesen. Kassandra konnte die Nähe von Magie förmlich spüren. Dabei machte es nichts aus, ob es sich um die Schwarze oder Weiße Abart davon handelte.
    »Das Ding dort oben oder das alleinstehende Haus?«, überlegte sie laut. Beide Bauwerke strömten einen Hauch von Magie aus. Alle anderen Häuser waren uninteressant.
    Das Schloss zog sie ungemein stark an. Sie versetzte sich bis kurz vor den Schlossgraben. Merkwürdige weiße Kreidestriche fesselten ihre Aufmerksamkeit. Sofort bekam sie eine innere Unruhe und das Gefühl, dass gleich etwas Entscheidendes geschehen würde.
    »Ich lass mich doch von so einem bisschen Farbe nicht irremachen«, sprach sie sich selbst Mut zu. Sie konnte noch nicht wissen, dass es sich dabei um die für Dämonen unüberwindbare M-Abwehr handelte.
    Das gesamte ummauerte Grundstück um Château Montagne war von einer weißmagischen Schutzkuppel umgeben, die durch eine Unmenge von Bannzeichen und magischen Symbolen entlang der Mauer erzeugt wurde und dadurch absolut undurchdringlich für jeden Dämon oder auch dämonisierten oder schwarzmagisch manipulierten Menschen war - er wurde unweigerlich zurückgestoßen. Die Zeichen und Symbole mussten allerdings in regelmäßigen Abständen überprüft und exakt erneuert werden, da selbst stärkerer Regen sie leicht verwischte.
    Vorsichtig trat sie auf einen weißen Strich. In diesem Augenblick hatte sie das Gefühl, als würden Stromstöße von ihrem Fuß aus durch ihren gesamten Körper rasen. Sie schrie erschrocken auf und taumelte zurück.
    »Verdammte Scheiße!«, entfuhr es ihr, als die Lähmung wieder von ihr wich. »Hier ist es zu gefährlich.«
    Sie versetzte sich unverzüglich wieder zurück ins Dörfchen und nahm sich das alleinstehende Haus vor. Um vor einer erneuten bösen Überraschung sicherzugehen, sondierte sie das Haus und das gesamte Grundstück mit ihren Dämonenkräften. Jemand im Haus experimentierte mit einer für Kassandra unbekannten Art von Magie.
    Das Dämonenmädchen versetzte sich in den Teleport und tauchte im Keller des Hauses wieder auf, in einem Nebenraum von Luc Avenges Zauberzimmer. Sie sondierte erneut und schlich sich heimlich in das Zimmer. Vor einem Tisch standen drei Stühle, auf einem davon saß ein etwa 45 Jahre alter Mann mit schwarzen Haaren. Aber viel wichtiger war das, was er, vor seinem Gesicht schwebend, in beiden Händen hielt.
    Ein blau strahlendes Ding , einem Würfel ähnlich. Der Mann hatte die Farbe des Dings angenommen. Er befand sich in tiefer Trance.
    Die Ausstrahlung des Dings war enorm, Kassandra wurde sofort in seinen Bann gezogen.
    »Das muss ich haben«, formten ihre Lippen, ohne dass ein Laut aus ihrem Mund kam.
    Der Mann atmete tief ein, seine Hände begannen mit einem Mal zu beben. Das Blau seiner Hautfarbe verblasste und machte seinem normalen Blassweiß Platz. Kassandra wusste sofort, was das bedeutete. Die Lebensfunktionen des Mannes kehrten wieder zurück. Sie musste einen geeigneten Augenblick abwarten, ehe sie das Ding - die Seelen-Träne - an sich nehmen konnte. Was würden ihre Mutter Carrie Ann und ihr Vater Vassago sagen, wenn sie das Ding anschleppte? In diesem Augenblick hatte sie ganz vergessen, dass sie ja vor ihrem Vater geflohen war.
    Der Mann schlug die schockgrünen Augen auf. Sein Unterbewusstsein hatte ihn gewarnt, es hatte die Präsenz einer nicht autorisierten Person gespürt.
    Die Seelen-Träne schwebte wieder auf die Tischplatte zurück. Als sie stehen blieb, sprang Kassandra auf den Tisch und grapschte nach der Träne.
    »Lass die Seelen-Träne los!«, herrschte der Unbekannte sie an und schubste sie weg.
    »Ich denke gar nicht daran!«, zischte Kassandra zurück. »Für Carrie Ann und Vassago!«
    Sie schnappte wie ein Hund nach den Händen des schwarzhaarigen Mannes. Als der reaktionsschnell die Hände wegzog, um nicht gebissen zu werden, beugte sie sich über die Träne und versetzte sich mit ihr in den Teleport.
    Am Zielpunkt angekommen, fädelte sie sich in die Para-Spur ein, aus der sie hergekommen war, und verschwand spurlos.
    Luc Avenge kam um eine Sekunde zu spät. Ehe er reagieren konnte, war das Dämonenmädchen schon verschwunden. Mittels seiner Druidenkräfte sondierte er die mittelbare Umgebung und bemerkte noch, wie Kassandra in der Para-Spur verschwand.
    »Verfluchtes Miststück!«, schimpfte er. »Wie konnte das bloß passieren?«
    ***
    Natürlich wusste er trotz der Frage genau, wie es hatte passieren können, dass ihn das

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