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0935 - Tochter der Dunkelheit

0935 - Tochter der Dunkelheit

Titel: 0935 - Tochter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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einmal das soeben Gehörte, dabei dehnte er jedes Wort stark aus. »Du - darfst - das?« Seine Stimme senkte sich und er hauchte: »Du musst verrückt sein.«
    »Das sagen die anderen auch immer«, behauptete Kassandra mit ernsthaftem und würdevollem Gesichtsausdruck. Sie musste sich beherrschen, um nicht laut herauszulachen.
    Kronntarr öffnete erneut sein Maul und ließ eine zweite Feuerlanze über Kassandra hinwegschwappen. Schmale, grün leuchtende Lichtbahnen entströmten den Spitzen seiner Krallen und legten sich um den kleinen Körper der Dämonin, verbanden sich mit der Feuerlanze zur Form eines Feuerballs und zogen sich immer enger zusammen.
    Kassandra versuchte verzweifelt, dem magischen Gespinst zu entkommen. Die Abwehr des Feuerballs war ihr relativ leicht gefallen, aber im Zusammenspiel mit den spinnennetzartig angebrachten Lichtbahnen brachte Kronntarrs Magie sie in Bedrängnis.
    Immer enger zog sich das Netz um sie herum zusammen, die Luft zum Atmen wurde langsam knapp.
    Verdammt, wie komme ich da bloß wieder heraus? , dachte sie, von aufkommender Panik erfüllt.
    Sie stellte sich so breitbeinig wie möglich hin, um nicht auf den Boden geworfen zu werden. Zur Stabilisierung des Gleichgewichts und zur Unterstützung ihrer Magie wob sie unsichtbare Muster in die Luft.
    Sie hatte jedoch keinen Erfolg mit ihren Bemühungen! Als Entsprechung einer menschlichen Gänsehaut zogen sich ihre langen Ohren auf die halbe Größe zusammen. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte gleich einen stärkeren Abwehrzauber.
    Kronntarr lachte über die vergeblichen Bemühungen der kleinen Dämonin. Dennoch ließ er in seiner Aufmerksamkeit nicht nach und hüllte sie immer weiter ein. Das wiederum verstärkte Kassandras Zorn.
    Sie versuchte sich an einen anderen Ort zu versetzen, doch es gelang ihr nicht. Immer dann, wenn sie entmaterialisierte, tauchte sie in derselben Sekunde am gleichen Fleck wieder auf.
    Nach drei vergeblichen Versuchen gab sie die Flucht wieder auf. Sie würde ihre Kraft nur sinnlos vergeuden.
    Kronntarr war ein härterer Gegner, als sie gedacht hatte.
    Ich muss mir etwas anderes einfallen lassen! , durchfuhr es sie. Bloß was? Mit dieser Art Magie hatte sie absolut keine Erfahrungswerte.
    Sie versuchte, Kronntarrs Gelächter nicht wahrzunehmen, es so gut wie möglich auszublenden, und sich lieber auf einen Befreiungsversuch zu konzentrieren. Aber mit welchem Zauber sollte sie bloß beginnen?
    Erst dann, wenn ich bewusstlos oder tot bin, gibt der seine Anstrengungen auf!
    Schlagartig wurde Kassandra ihre Lage bewusst. Sie hatte gedacht, durch ihr Können und ihre Frechheit wieder einmal davon zu kommen, aber nun war sie auf ihren Meister gestoßen.
    Bewusstlos , das ist es!
    Sie fasste sich mit beiden Händen an den Hals, dann taumelte sie und fiel schlussendlich auf das kleine Stück freien Steinboden, das nicht vom Feuerball umhüllt war. Die Hitze selbst machte ihr als Bewohnerin der Schwefelklüfte nicht viel aus. Sie glaubte, dass der Mischling nachsehen würde, ob sie schon tot war. Und dann würde sie die Gelegenheit erhalten, sich zu rächen.
    Kronntarr ließ sich jedoch nicht so leicht hereinlegen, wie Kassandra hoffte. Er dachte nicht daran, das Spinnennetz zu lockern, das um den Feuerball lag. Er umrundete seine Gefangene und betrachtete sie genau.
    Das Totstellen ist sinnlos! Angst und Zorn erfüllten Kassandra gleichermaßen. In ihrer Verzweiflung griff sie zum einzigen Mittel, das ihr noch übrig blieb.
    Sie griff mit ihrer Magie an!
    Der Feuerball mit den grünen Fäden dehnte sich aus. Zuerst langsam und fast unbemerkbar, dann aber immer schneller. Dünne, kaum sichtbare Risse zogen sich in Sekundenschnelle über die heiße Oberfläche des nun schon über zwei Meter durchmessenden Feuerballs.
    Kassandra fühlte sich, als würde ihr alle Kraft aus den Gliedern gezogen. Mit einem Mal war sie apathisch und energielos. Dennoch erkannte sie klar, was Kronntarrs Hintergedanken dabei waren.
    Als ob mir der Feuerball alle Energien entzieht. Der Dreckskerl hat mich im Glauben gelassen, dass ich mich befreien könnte…
    Und dann, als sie schon nicht mehr daran geglaubt hatte, dass sie sich befreien könnte, zerbarst der Feuerball. Kronntarr sog die Energie einfach wieder in seine Krallenspitzen zurück, als ob dies das Normalste auf der Welt wäre. Er grinste Kassandra dabei so spöttisch und verächtlich an, dass sie zitterte.
    Sie versuchte sich zu erheben, doch hatte sie nicht die Kraft

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