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0935 - Tochter der Dunkelheit

0935 - Tochter der Dunkelheit

Titel: 0935 - Tochter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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zerstört, auf der anderen aber gerettet. Merlin beging dabei den Fehler, die gesammelte Magie in ihrer Stärke falsch zu berechnen, sodass der Silbermond zunächst ins Jahr 2058 versetzt wurde; durch das Zeitparadoxon hatte sich das Universum bis dahin in eine reine Hölle verwandelt. Professor Zamorra und seinen Freunden gelang es, diesen Fehler zu korrigieren, und der Silbermond existierte seither um ständig 15 Minuten in der Zukunft und zugleich in einer von Julian Peters Traumwelten. Dadurch wurde das Paradoxon aufgehoben. Sollten aber Traumwelt und Zeitverschiebung irgendwann aufgehoben werden, dann war es um den Silbermond geschehen.
    »Ich werde alles tun, damit der Silbermond weiterexistieren kann«, schwor sich der schwarzhaarige Mann mit dem kantigen Gesicht, der einst Kerr genannt wurde und nun Luc Avenge hieß. Er hatte gute Gründe dafür, sich für den Silbermond einzusetzen.
    Auf dem Silbermond versuchten der Träumer Julian Peters, der Krieger und Philosoph Padrig YeCairn - der von allen aufgrund seines Aussehens nur »Gevatter Tod« genannt wurde - und ein paar Sauroiden um den vor einigen Jahren in der Hölle der Spiegelwelt getöteten Reek Norr in einem jahrelang dauernden Experiment, die abgestorbenen Lebensbäume der Silbermond-Druiden wiederzubeleben, so wie es YeCairn auch schon bei den Organhäusern gelungen war. Ausgerechnet bei Kerrs Baum war es ihnen als Erstem gelungen - was allerdings auf dem Silbermond niemand wusste. Noch nie war ein Druide aus dem Jenseits zurückgekehrt, und so wusste man weder, was fehlgeschlagen war, noch wen man mit der Wiederbelebung des einen Lebensbaums geweckt hatte. Sie wussten also nicht, dass sich ein Silbermond-Druide auf der Erde befand, und erst recht nicht, dass es Kerr war!
    Das Experiment von Julian Peters, Padrig YeCairn und Reek Norr schlug durch Julians Egoismus fehl, die Bäume und die Seelen entarteten zum Bösen, und die meisten Lebensbäume wurden vernichtet.
    Nur wenige Druiden überlebten diese Vorgänge, wie die ängstliche Vali, oder…
    ... oder wie er selbst - der Mann, der sich jetzt Luc Avenge nannte.
    Kerr war Inspektor bei Scotland Yard und wurde aufgrund seiner Eigenschaft als Halbdruide vom Yard oftmals bei übersinnlichen Fällen eingesetzt. Kerr, der seine Druiden-Fähigkeiten ablehnte, war damit nicht glücklich, dass Fälle mit übersinnlichem Hintergrund oft ihm zugeteilt wurden, wenn sein Kollege John Sinclair unabkömmlich war. Bei diesen Fällen wurde er dann später immer öfter in die Abenteuer der Zamorra-Crew und auch seiner Halb-Artgenossen Gryf ap Llandrysgryf und Teri Rheken hineingezogen. Bei einer dieser Aktionen kämpfte er zusammen mit Zamorra gegen Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der damals noch »Großer« der »Sekte der Jenseitsmörder« war, und wurde durch das Zauberschwert Gwaiyur getötet, als dieses mitten im Kampf beschloss, die Seiten zu wechseln und aus Zamorras Hand in die von Eysenbeiß wechselte, der damit dann den Halbdruiden erschlug.
    Fast zwölf Jahre lang war Kerr auf eine bizarre Art tot gewesen, aber jetzt war er wieder da.
    Und zwar im Körper des Reeders Luc Avenge aus Calais, der von einem Mafia-Killer erschossen wurde. Kerr übernahm den Körper kurz nach dem Mord und belebte ihn, um darin zu agieren. Er verfügte über alle seine früheren Druiden-Fähigkeiten, sogar die Augen des Wirtskörpers funkelten bei Aktivierung dieser Para-Kräfte schockgrün wie die von Silbermond-Druiden. Ein erster Versuch Luc Avenges, sich in Zamorras Nähe zu etablieren, indem er ein verfallenes, seit 30 Jahren leer stehendes Haus am Rand von Zamorras Dorf kaufte, schlug fehl. Avenge wollte sich an Zamorra für seinen Tod durch Gwaiyur rächen; er war nicht mehr die reine Seele von früher, sondern eher düster-grau. Er wollte nicht unbedingt töten, schon gar nicht Zamorra selbst, doch er hatte den Meister des Übersinnlichen in einem dramatischen Showdown durch halb Europa gejagt.
    Schließlich hatte er seinen ehemaligen Freund auf dem Wartturm in der Nähe der südhessischen Gemeinde Schaafheim gestellt. Nachdem Avenge Zamorras Gedanken gelesen hatte, wusste er, dass der Professor nicht die Schuld an seinem Tod trug. Diese Erkenntnis hatte ihn stärker erschüttert als alles andere in seinem Leben.
    Seitdem war Avenge untergetaucht. Er hatte die Schifffahrtsgesellschaft verkauft und sich ein neues Leben aufgebaut. Merlin, der Diener des Wächters der Schicksalswaage, hatte ihm den Standort der

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