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0936 - Belials Abrechnung

0936 - Belials Abrechnung

Titel: 0936 - Belials Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Tisch zu. »Doch, ich weiß es. Das muß dein Traum gewesen sein.«
    »Richtig.«
    Glenda lehnte sich zurück. Ihre Tasse hielt sie dabei fest. »Du hast da ein komisches Zeug erzählt, als ich im Schlafzimmer erschien. Du warst erleichtert, daß ich noch lebe.«
    »Das stimmt.«
    Glendas Nasenflügel bebten. Ein Zeichen dafür, daß auch Glenda wie unter Strom stand. »Dann mußt du der Meinung gewesen sein, daß ich gestorben bin.«
    »Ja. Und meine Frage ist sehr spontan gekommen. Ich hatte sie einfach stellen müssen.«
    »Okay. Warum?«
    Ich hob die Schultern. »Möchtest du alle Details meines Traumes erfahren?«
    »Ich bin bereit. Außerdem hast du noch von Jane gesprochen. Eifersüchtig war ich nicht, nur kam es mir doch ungewöhnlich vor, daß der Name aus deinem Mund hervorplatzte.«
    »Das mag sein, aber sie hat in meinem Traum, der eine Fortsetzung des ersten gewesen ist, ebenfalls eine Rolle gespielt. Das dunkle Haus, du, Jane und die Schatten.«
    Glenda öffnete ihre Augen weit. »Schatten?« fragte sie.
    Ich nickte, und dann bekam ich endlich die Zeit, alles von Beginn an zu erzählen.
    Glenda Perkins hatte sich bisher ziemlich lässig und auch irgendwie sicher gezeigt. Das aber verschwand, denn sie hörte genau zu und erfuhr mit jedem Wort mehr. Ich entdeckte, daß ihr Gesicht eine ungesunde Farbe bekam. Sie war geschockt oder beeindruckt, auch deshalb, weil sie erfahren mußte, welche Rolle sie und Jane in diesem verfluchten Traum spielten.
    Sie ließ ihren Kaffee kalt werden, aber die Tasse hielt sie noch in den Händen. Ich spürte, wie es in ihr brodelte, dann stellte sie die Tasse wieder weg, strich durch ihr Haar, das durch die Nässe des Duschwassers kraus geworden war, und sagte mit leiser Stimme: »John, das ist furchtbar.«
    »Ich kann nicht widersprechen.«
    »Und jetzt? Was willst du tun?«
    »Erst mal was essen.« Ich beschäftigte mich mit meinem Spiegelei, leerte die Kaffeetasse und schaute gegen die Wand.
    »Warum schweigst du, John?«
    »Was soll ich dir sagen? Ich denke über Träume im allgemeinen und über meinen im besonderen nach.«
    »Das kann ich verstehen. Weißt du auch, wie das Ergebnis aussieht? Bist du zu einem gekommen?«
    »Nein.«
    »Wehrst du dich dagegen?«
    »Warum fragst du das?«
    Glenda mußte lachen. »Glaub mir, die Antwort fällt mir nicht leicht. Ist mir die Frage auch nicht gefallen, aber wir sollten den Realitäten ins Auge sehen. Du hast diesen Traum nicht nur gehabt, du hast ihn sogar durchlebt. Er hat dich gepeinigt, er hat dich bedrückt, und ich weiß genau, daß dich eine Frage quält.«
    »So?«
    Glenda ließ sich auch nicht durch meine hochgezogenen Augenbrauen irritieren. Sie sprach das aus, was sie dachte. »Du denkst jetzt darüber nach, ob dieser Traum nur ein normaler Alptraum gewesen ist, wie er jeden Menschen befallen kann, oder ob etwas anderes dahintersteckt? Ein Traum, der etwas mit der Wahrheit zu tun haben könnte. Ein sogenannter Wahrtraum.«
    Ich schwieg und schaute auf meinen Teller, wo einmal das Spiegelei gelegen hatte. Jetzt entdeckte ich dort nur gelbliche Reste und hellere Fettflecken.
    »Ist das nicht so?«
    »Ja.«
    »Schön. Ich freue mich, daß wir soweit sind.«
    Die Antwort wunderte mich. »Verspürst du denn keine Angst? Schließlich hast du so etwas wie eine Hauptrolle darin gespielt. Und keine besonders positive.«
    »Das weiß ich. Aber ich werde dich jetzt zitieren, John. Eine erkannte Gefahr ist nur eine halbe Gefahr. Hast du das nicht immer gesagt?«
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Eben.«
    »Dabei begehst du einen Denkfehler, Glenda. Die Gefahr ist zwar erkannt worden, wobei ich nicht hoffe, daß sie auch eintritt, aber wer hat sie mir geschickt? Wer, zum Teufel, steckt dahinter?«
    »Du hast es eben gesagt. Der Teufel.«
    »Das weiß ich nicht. Das glaube ich nicht. Es muß sich jemand ein anderes Spiel ausgedacht haben.«
    »Okay, ich akzeptiere es. Aber was willst du jetzt unternehmen? Ich für meinen Teil muß abwarten. Oder lauerst du auf die folgende Nacht und wartest darauf, daß sich der Traum vielleicht fortsetzt?«
    »Das nicht gerade«, gab ich zu. »Wenn ich ehrlich bin, dann fürchte ich mich sogar vor dem Schlafengehen. Diese beiden Träume waren einfach zu schrecklich. Ich möchte nicht, daß sie noch einmal zurückkehren oder sich fortsetzen. Ich habe eine Angst erlebt, die kaum zu beschreiben ist.«
    »Das kann ich verstehen. Was aber willst du tun?«
    »Die Frage.« Ich drehte mich zur Seite

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